Archiv April-Juni 2010
28.06.2010
Erinnerung bewahren - Authentische Orte
erhalten - Verantwortung übernehmen
Überlebende der
deutschen Konzentrationslager mahnen uns: " Die Welt
hat zu wenig aus unserer Geschichte gelernt"
Wir, die Unterzeichnenden, Überlebende der
deutschen Konzentrationslager, Frauen und Männer, vertreten
Internationale Häftlingskomitees der Konzentrationslager
und ihrer Außenkommandos. Wir gedenken unserer ermordeten
Familien und der Millionen Opfer, die an diesen Orten der
Asche getötet wurden. Ihre Verfolgung und Ermordung aus
rassischen, politischen, religiösen, sozialen, biologischen
und ökonomischen gründen und ein verbrecherischer Krieg
haben die Welt an den Rand des Abgrunds geführt und eine
schreckliche Bilanz hinterlassen. [...] |
22.06.2010
Appell: Die Bundeswehr aus Afghanistan
abziehen - den Krieg beenden!
Trotz breiter weltweiter Ablehnung führt
die NATO unter der Beteiligung der deutschen Bundeswehr
einen Krieg gegen Afghanistan. Seit Jahren machen die
internationale und die deutsche Friedensbewegung auf diesen
Krieg und seine Folgen für die Menschen aufmerksam und
verurteilen ihn.
Mit einer am 15. Juni 2010 gestarteten
gemeinsamen Unterschriftenaktion fordert ein breites Bündnis
der deutschen Friedensbewegung jetzt von der Bundesregierung
und den Abgeordneten des Bundestages die Beendigung der
Kampfhandlungen der Bundeswehr, ihren Abzug und eine zivile
Hilfe für einen selbstbestimmten Friedensprozess in
Afghanistan. [...] |
22.06.2010, aktualisiert am 17.01.2011
Gegen Bundeswehr an Schulen und Arbeitsamt
Flyer zum Thema
Immer wieder erreichen uns Anfragen, wo es
Informationsmaterial gegen das Vordingen des Militarismus an
den Schulen gibt. Wir legen hier drei Flugblätter vor, die
nachgedruckt werden dürfen - ganz oder teilweise. [...] |
18.06.2010
Verschleierte Wehrpflicht
Die drei großen Kriege Preußens und
Deutschlands in den letzten 140 Jahren wurden mit
Wehrpflichtigen geführt. Millionen von ihnen verbluteten
auf den Schlachtfeldern. Bei Gründung der Bundeswehr
richtete sich daher der Hauptwiderstand der Arbeiter- und
Friedensbewegung gegen die Wehrpflicht. Minister Guttenberg
kündigt nun eine Truppenreduzierung, eine Kürzung des
Wehretats und ein Aussetzen der Wehrpflicht für die nächsten
Jahre an. Stehen wir vor einem späten Sieg? Nein, wir
werden nur Zeugen eines verlogenen Manövers. [...] |
18.06.2010
Die deutsche Militärdoktrin
Welchen Auftrag hat das deutsche Militär?
Vom Grundgesetz her nur den Verteidigungsauftrag. Insofern
hatte Jürgen Trittin, Vorsitzender der Grünen, recht, als
er die vom bisherigen Bundespräsidenten Horst Köhler auf
dem Rückflug von Afghanistan, seiner letzten Dienstreise,
holprig, aber deutlich gegebenen Hinweise auf die
wirtschaftlichen Interessen, denen die Bundeswehr diene, als
grundgesetzwidrig beanstandete. Aber diese auch von
sozialdemokratischen Politikern geäußerte Kritik sorgte
nicht für Klarheit über den tatsächlichen Auftrag des
deutschen Militärs, im Gegenteil: [...] |
14.06.2010
Fit zum Regieren?
Die Partei „Die
Linke“ sagt, ihre Widersacher und die Presse entstellen
ihre Ansichten.
„Großbetriebe der Grundstoffindustrie und
Unternehmen, die wegen ihrer monopolartigen Stellung
besondere Bedeutung haben, sollen in Gemeineigentum überführt
werden. Zusammenschlüsse, die ihre wirtschaftliche Macht
missbrauchen, sind zu verbieten.”
„Die Linke“ wird regelmäßig
gescholten, dass sie solche Forderungen aufstellt. Bei
diesem Text handelt es sich allerdings um Artikel 27 der
Verfassung für das Land Nordrhein-Westfalen vom 28. Juni
1950. Die Verfassung ist von der Mehrheit angenommen worden
und sie gilt noch immer. [...] |
09.06.2010
Antifaschisten schreiben an die neu
gewählten
Landtagsabgeordneten aus Anlass der Konstituierenden Sitzung
des Landtages vom 9. Juni 2010
NRW-Verfassungsaussagen
endlich verwirklichen
Der Text der Landesverfassung von NRW wird
seit einiger Zeit behandelt wie ein dubioses Dokument des
Linksextremismus. Daher wird er kaum zitiert. Er ist jedoch
ein Dokument des antifaschistischen Konsenses. Verständlich,
dass die VVN-BdA aus Nordrhein-Westfalen zu Beginn ihres
Schreibens an die neu gewählten Landtagsabgeordneten Auszüge
aus der von der bisherigen Regierungskoalition CDU/FDP
ungeliebten Landesverfassung zitiert. Auch wenn es keine
Regierungsmehrheit links von CDU und FDP geben sollte, so
besteht dennoch eine Abstimmungsmehrheit. Diese könnte zur
Verwirklichung der Landesverfassung und anderer
grundlegender demokratischer Postulate genutzt werden. Die
VVN-BdA legt zahlreiche Vorschläge für eine andere Politik
vor und bietet sich als Gesprächspartner an. Eine
vordringliche Forderung ist die nach einem NPD-Verbot und
einer Beseitigung des V-Leute-Unrechtssystems. Notwendig sei
eine Aufarbeitung der Geschichte des Landtages, der zur
politischen Strafjustiz des Kalten Krieges und zu den
Berufsverboten ebenso geschwiegen habe wie zur Beteiligung
zahlreicher Nazis an der Landtagsarbeit. Hierzu sollten sich
die Landtagsabgeordneten verhalten. [...] |
04.06.2010
Aufklärung von NS-Verbrechen
Zwischenbescheid aus
Ludwigsburg
Die Zentrale Stelle der
Landesjustizverwaltungen hat erneut einen Zwischenbescheid
über die Bearbeitung von Strafanzeigen gegen mutmaßliche
Kriegsverbrecher aus den Reihen der Wehrmachts-Gebirgstruppe
an die VVN-BdA gegeben. Die Anzeigen waren 2002/2003 an die
Stelle zur Bearbeitung von NS-Massenverbrechen gerichtet
worden.
Die Zentrale Stelle schrieb: „Die von
Ihnen übersandten umfangreichen schriftlichen Einlassungen
hatten einerseits Verdachtsmomente hinsichtlich mutmaßlich
begangener Kriegsverbrechen durch Angehörige der Gebirgsjägereinheiten,
in der Hauptsache Kriegsschauplatz Griechenland,
andererseits die namentliche Benennung Ihrer Einschätzung
nach bislang unbekannter Tatverdächtigen und Tatorte zum
Inhalt. Die hiesigen Vorermittlungen wurden insbesondere vor
dem Hintergrund der zu prüfenden Mordmerkmale und der
individuellen Zuordnung der Tatgeschehen geführt. Einher
ging ein Datenabgleich mit bei hiesiger Behörde
vorliegenden Dokumentationen, der Zentralkartei und der
elektronisch geführten Verfahrensübersicht.“
Die zuständigen Staatsanwaltschaften haben
die Unterlagen von der Zentralen Stelle erhalten, nachdem
bei der zentralen Stelle Vorermittlungen und Untersuchungen
durchgeführt wurden. [...] |
03.06.2010
Der Mann, der für Hitler das Geld sammelte
– und später der FDP vorstand
Es wird beantragt: „An der Geschäftsstelle
der FDP in der Seidlstr. in Essen wird eine Mahntafel
angebracht mit einem Text, der darauf hinweist, dass in der
Nachkriegs-FDP in Essen Dr. Ernst Achenbach eine bedeutende
Rolle als Parteivorsitzender, als Bundestags- und
Landtagsabgeordneter gespielt hat.“ So beginnt ein Brief
der VVN-BdA-NRW an den Rat der Stadt Essen.
Bei Ernst Aachenbach handelte es sich um den
Geschäftsführer der „Adolf-Hitler-Spende der deutschen
Wirtschaft“ und Mitwirkenden an der Deportation französischer
Juden in die Vernichtungslager der Nazis. In der FDP wirkte
er dafür, dass in ihr führende Nazis mitwirken durften und
dass die NS-Verbrecher straffrei blieben. Die Tafel soll auf
die verhängnisvolle Rolle von Wirtschaftskreisen in der
NS-Zeit hinweisen. „Sie soll der Mahnung dienen, solche
Verbrechen nie wieder zuzulassen,“ heißt es in dem Brief.
Mit dem Antrag setzt die VVN-BdA ihre Spurensuch-Aktion
„Verbrechen der Wirtschaft 1933-1945“ fort, in deren
Rahmen örtliche Aufklärungsaktionen stattfinden.
Mehr über den Fall Achenbach: [...] |
01.06.2010
Ungemeldete Meldungen machten die Angriffe
auf Köhler möglich
Er hatte die
aggressive deutsche Militärdoktrin richtig beschrieben. Wir
veröffentlichen weitere ungemeldete Meldungen.
Der Rücktritt Bundespräsident Horst Köhlers
ist eng verbunden mit der Verblödung durch die Medien und
mit der Heuchelei der Oberen von den Grünen und der SPD.
Die Medien haben nie gemeldet, dass das, was Köhler sagte,
die tatsächliche offizielle Militärdoktrin Deutschlands
darstellt, und „Rot-Grün“ hat diese mit auf den Weg
gebracht - und tut nun empört. Wenn demnächst mal ein
Oberer sagt, die Bundeswehr bereite den Krieg im Innern vor,
dann wird wieder das Geschrei groß sein – denn die Beschlüsse
dazu wurden gefasst, aber kaum veröffentlicht und beachtet.
Dazu hat Ulrich Sander von der VVN-BdA eine
größere Arbeit für ein Papy Rossa Buch geschrieben –
anbei eine Kurzfassung der Einleitung. [...] |
21.05.2010
Die Regierung verteidigt Gebirgstruppe
trotz verbrecherischer Geschichte
SS-Rune wie Edelweiß
lösten Panik und Schrecken aus
Die Bundesregierung behauptet trotz
Dutzender nachgewiesener Kriegsverbrechen, dass es
historisch falsch und angesichts der "Geschichte der
Gebirgstruppen der Bundeswehr als Teil der Parlamentsarmee
in der Demokratie höchst unangemessen ist, von einer
verbrecherischen Geschichte der Gebirgstruppen zu
sprechen". In ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der
LINKEN (BT-Drs. 17/1471) hatte die Bundesregierung daher
bekräftigt, auch weiterhin die rechten
Gebirgstruppen-Feiern im bayerischen Mittenwald und andere
"Kameradenkreis-Veranstaltungen" zu unterstützen.
Die Kameraden-Feier fand dieses Jahr geschmackvollerweise am
8./9. Mai statt, dem 65. Jahrestag der Befreiung. [...] |
21.05.2010
Aus der Geschichte einer umkämpften 60jährigen
Landesverfassung
Die NRW-FDP als
Speerspitze der Verfassungsfeindlichkeit
Die Landesverfassung von Nordrhein-Westfalen
wird in diesem Jahr 60 Jahre alt. Die Partei DieLinke hat im
Wahlkampf zur Landtagswahl 2010 grundlegende Vorschläge zur
Verwirklichung der Landesverfassung gemacht - und wird
gerade deswegen von CDU und FDP, aber auch von Teilen der
Medien, der Grünen und der SPD als
"linksextremistisch" und verfassungsfeindlich
bezeichnet. Wer Enteignungen z.B. der Energiekonzerne
fordere, "steht nicht auf dem Boden des Grundgesetzes,
polterte der bisherige NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers."
(Süddeutsche Zeitung 15. Oktober 2009) [...] |
17.05.2010
Die Gegenrevolution
Thesen zur Analyse
des historischen Faschismus
Mit dem Blick auf den 65. Jahrestag des
militärischen Sieges über den deutschen Faschismus hat die
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der
Antifaschisten Ende April 2010 in Berlin eine
geschichtspolitische Konferenz veranstaltet. In deren
Verlauf kam es zu einer kontroversen Debatte über die
Analyse des historischen Faschismus. Sie gab Anstoß für
die Formulierung der folgenden Thesen. [...] |
15.05.2010
VVN-BdA formuliert Erwartungen an DieLinke,
an SPD und Grüne in NRW
Die bisherigen Oppositionsparteien in
Nordrhein-Westfalen, die mit dem Wahlergebnis in der Lage
sind, die CDU/FDP-Regierung abzulösen, erhielten von der
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der
Antifaschisten (VVN-BdA), Landesvereinigung NRW, Glückwunschschreiben.
Darin wird die Erwartung auf eine gute Zusammenarbeit mit
antifaschistisch-antimilitaristischen Kräften zu Ausdruck
gebracht. Die konservativen Polemiken gegen
Verfassungsinhalte der Landesverfassung werden zurückgewiesen.
Es wird an den antifaschistischen Konsens der Gründungsphase
des Bundeslandes erinnert.
Mehr über die von der Landessprecherin
Ulrike Düwel und den Landessprechern Ulrich Sander und
Jochen Vogler unterzeichneten Schreiben: […] |
30.04.2010
Zum 100. Geburtstag von Maria Wachter,
Ehrenvorsitzende der VVN-BdA NRW
Interview mit Maria
Wachter zum NS-Faschismus, Frauen im Widerstand, Lagerhaft
und Antifaschismus heute (1996)
Maria Wachter ist am 21. April 2010 100
Jahre alt geworden. Maria, Dir einen herzlichen Glückwunsch
zum Hundertsten. Im folgenden lesen Sie/lest Ihr die Glückwunschadresse
der VVN-BdA NRW an Maria und ein Interview mit Maria, das
Christoph Leclaire für den Semesterspiegel (Nr. 296,
November 1996), Zeitung der Studierendenschaft der Uni Münster,
im Sommer 1996 führte. [...] |
30.04.2010
Gedenktafel für katholischen Widerstandskämpfer
und ehemaligen VVN-BdA-Präsidenten Dr. Rossaint eingeweiht
Am 28. 4. 2010 erfolgte die Einweihung der
Gedenktafel für Kaplan Dr. Joseph Cornelius Rossaint,
Widerstandskämpfer und ehemaliger VVN-BdA-Präsident, an
„seiner“ Kirche St. Mariä Empfängnis. Bei dieser
Gelegenheit hielt Jürgen Schuh, Sprecher der VVN-BdA Düsseldorf,
die folgende Ansprache:
„Heute, vor 73 Jahren, am 28. April 1937
wurde Kaplan Dr. Joseph Cornelius Rossaint vom 2. Senat des
NS-Volksgerichtshofes zu Berlin wegen Hochverrats zu 11
Jahren Zuchthaus verurteilt. Kaplan Dr. Rossaint war am 29.
Januar 1936 von der Gestapo verhaftet worden. Seine letzte
Heilige Messe vor der Verhaftung hielt er hier in dieser
Kirche, wo er fünf Jahre wirkte.
Bereits seine Tätigkeit in Oberhausen als
Kaplan war von der Sorge um den Frieden geprägt. So fand
1931 im April/Mai die Aktion „Die katholische Jugend gegen
den Nationalsozialismus“ statt. In von ihm verbreiteten
Flugblättern hieß es: “12 Millionen Tote im Weltkrieg
1914/18! Denkt immer daran! Nie mehr Krieg!“ und
“Verabscheut den Krieg in jeder Form! Denkt an die
Bergpredigt!“ [...] |
30.04.2010
"Rassistisch ausgeprägte
Klassenjustiz"
Redebeitrag von Jürgen
Schuh anlässlich der Solidaritätskundgebung für Mumia
Abu-Jamal am 23.4.10 in Düsseldorf
„Der Mensch, um den es heute geht, wird
morgen – am 24. April 2010 – 56 Jahre alt. Von diesen 56
Jahren verbrachte unser Freund, Genosse, Mitstreiter Mumia
Abu-Jamal 28 Jahre unter der Häftlingsnummer AM 8335 im
Todestrakt der Haftanstalt SCI Greene im US-Staat
Pennsylvania. In „Gottes eigenem Land“. Achtundzwanzig
Jahre in einer Zelle 2 mal 3 Meter. Für eine Tat, die er
nicht begangen hat.“ Mit diesen Worten begann Jürgen
Schuh, Sprecher der VVN-BdA Düsseldorf, seine Ansprache, in
der er zur Solidarität mit dem Bürgerrechtskämpfer
aufrief. [...] |
27.04.2010
Die Tradition des Mordens stoppen
Keine Bundeswehr am
Hindukusch und keine Heimattruppe in Hindelang
Eine geschichtspolitische Konferenz unter
dem Titel „Einspruch! Antifaschistische Positionen zur
Geschichtspolitik 65 Jahre nach der Befreiung von Faschismus
und Krieg“ veranstaltete die VVN-BdA am 24./25. April in
der Berliner Humboldt-Universität.
„In Tradition von Mittenwald zum
Hindukusch“ war das Thema des Referats, das Ulrich Sander,
Bundessprecher der VVN-BdA und Journalist aus Dortmund
hielt. Er fasste am Schluss zusammen: „Die
Auseinandersetzung mit den ungesühnten Verbrechen und der
Tradition der Gebirgsjäger reiht sich ein in die
Auseinandersetzung mit der Gegenwart und Zukunft deutscher
Kriegsführung. Deutsche Soldaten raus aus Afghanistan! ist
unsere Forderung, und das bedeutet auch, Schluss zu machen
mit der Traditionspflege, die eine Tradition des Mordens fördert
und eine Vorlage für neue Verbrechen darstellt. Wir werden
gegen Tradition und Praxis der Gebirgstruppe und damit der
gesamten Bundeswehr am 8./9. Mai – wie schon seit 2002 jährlich
– in Mittenwald antreten und protestieren. Wir hoffen auf
eine starke Unterstützung durch Euch und auf eine starke
Beachtung durch die Öffentlichkeit.“ [...] |
21.04.2010
4. September in Dortmund: Diesmal sollen
sie nicht durchkommen
Bundesweites Bündnis
gegen den „Friedensmarsch“ der Nazis in Dortmund
„Den ‚Nationalen Antikriegstag’ am 4.
September 2010 verhindern! Dortmund stellt sich quer! Sie
werden nicht durchkommen!“ Unter diesem Motto tagte
vorigen Samstag in Dortmund ein bundesweites Bündnis. Worum
geht es? Zum sechsten Mal in Folge wollen Neofaschisten anlässlich
des Antikriegstages durch Dortmund marschieren. Dagegen
macht das bundesweite Bündnis „Dortmund stellt sich
quer“ mobil. [...] |
21.04.2010
Keine Straffreiheit für Kriegsverbrecher
aus Bundeswehr und Wehrmacht
Bestrafung der
Täter, Entschädigung der Opfer – Protest beim
Soldatentreffen in Mittenwald am 8. und 9. Mai 2010
Mit der Strafbefreiung für den
Massenmörder von Kundus, Oberst Georg Klein, hat sich die
Generalbundesanwältin in die Tradition der Justiz des
Kalten Krieges eingereiht, die keinen einzigen der rund
eintausend Bundeswehrsoldaten bestrafte, denen
Kriegsverbrechen im Vernichtungskrieg der Deutschen
Wehrmacht vorgeworfen wurden. Zur Entscheidung aus Karlsruhe
erklärte Ulrich Sander, VVN-BdA NRW: Am 5. September 2009
meldete Oberst Georg Klein an den damaligen
Generalinspekteur der Bundeswehr Wolfgang Schneiderhan: „Am
4. September um 1.51 Uhr entschloss ich mich, zwei am Abend
des 3. September entführte Tanklastwagen sowie an den
Fahrzeugen befindliche INS durch den Einsatz von
Luftstreitkräften zu vernichten.“ INS, das sind im
Nato-Jargon Insurgenten, Aufständische und Taliban. Wer INS
ist, der ist zu vernichten - und mit ihm zahlreiche Frauen,
Kinder und Greise. Jetzt wurden die Ermittlungen gegen
Oberst Klein eingestellt. Das ist eine Aufforderung zum
Massenmord durch deutsche Soldaten. Dagegen ist schärfster
Protest geboten. Zugleich rief die VVN-BdA zum Protest gegen
Traditionstreffen der mörderischen Gebirgstruppe auf. [...] |
20.04.2010
Was ist Faschismus? Was ist
Islamfeindlichkeit?
Gedenkveranstaltung
in der Wenzelnbergschlucht am 18. April 2010, 11 Uhr
Prof. Dr. Jörg Becker, ehem.
DGB-Kreisvorsitzender in Solingen, hat im Auftrag der
VVN-BdA auf der Gedenkveranstaltung in der
Wenzelnbergschlucht am 18. April 2010 eine Ansprache
gehalten. Er sagte u.a., er wolle vor allem über „Was ist
Faschismus? Was ist Islamfeindlichkeit?“ sprechen und führte
aus: „Gelingt es einem politischen System nicht mehr, die
Menschen ökonomisch in den Griff zu bekommen, müssen dann
despotische Mittel her? Stehen wir also kurz vor einem neuen
Faschismus? Ist genau dieses Moment der politische
Stellenwert beim gegenwärtig massiven Abbau bürgerlicher
Freiheitsrechte, sei es beim Datenschutz, der
Online-Rasterfahndung oder der Telefonüberwachung?“ [...] |
10.04.2010
Frieden und Demokratie brauchen viel
Ausdauer
Pfarrer i.R. Peter
Strube aus Dortmund auf dem Ostermarsch Ruhr am Ostermontag
2010
Herzlich willkommen. Ihr seid großartig,
friedensstiftend, Ihr habt einen langen Atem und eine gute
Ausdauer. Wer sich heutzutage auf den Ostermarsch begibt, 50
Jahre nach der Gründung, der verdient viel Respekt und
Anerkennung. Denn, das wissen wir, die Blütezeit der Ostermärsche,
wo ich vor 50-60ooo Menschen reden durfte, sind vorläufig
vorbei. Wer sich auf den Weg des Friedens begibt, ist erst
mal verdächtig, er / sie könnte ferngesteuert sein. [...] |
08.04.2010
In einem 70 Jahre alten Gesangbuch geblättert
Kriegsverbrecher
unterm Kreuz – Am 8./9: Mai treffen sich die Gebirgsjäger
Ausgerechnet am 8./9. Mai – 65 Jahre nach
dem Tag der Befreiung von Krieg und Faschismus - will der
Kameradenkreis Gebirgstruppe e.V. sein großes jährliches
Soldatentreffen auf dem Hohen Brendten bei Mittenwald
veranstalten, das auch stets zu einer Huldigung der Täter
im Vernichtungskrieg Hitlers gerät. In den letzten Jahren
betonten die Gebirgstruppler, sie kämen ja nur zu einem
Feldgottesdienst zusammen, um ihrer Toten – darunter eben
auch Kriegsverbrecher – zu gedenken. Doch ein Gottesdienst
ist in diesen Kreisen nichts Harmloses. Darüber hat Ulrich
Sander, der als VVN-BdA-Vertreter immer wieder an Protesten
gegen die Gebirgstruppe und ihre Traditionsarbeit beteiligt
war, einige Betrachtungen angestellt: [...] |
08.04.2010
Der Ostermarsch wurde 50 – hat er sich
auch neu erfunden?
Ein
Geburtstagsartikel von Wolfgang Gehrcke, damals Marschierer
und heute MdB.
Die vielen Artikel und die starke
Medienbeachtung zum 50. Geburtstag der Ostermärsche haben
sich wohltuend auf die politische Kultur ausgewirkt.
Springers HAMBURGER ABENDBLATT berichtete am Ostersamstag
3.4.10 ganzseitig und brachte die Schlagzeile „Links zwo
drei vier“ und die Unterzeile: „Warum das Marschieren
den Soldaten überlassen? Am Karfreitag 1960 begann in
Hamburg der erste Ostermarsch. Über den Tag, der die
Republik veränderte“. Das Jahr 68 begann 1960. Eine
politische Wende wurde möglich. Kommt die APO wieder? Auf
jeden Fall: Die Teilnehmerzahlen vergrößerten sich – vor
allem aber nahm das „politische Ernstnehmen“ der
Bewegung zu. Den Bildern von dem Desaster in Afghanistan, wo
die Bundeswehr für ihre Mordtaten mit drei Todesopfern
bezahlen musste und auch noch sechs Verbündete tötete,
folgte nicht der dümmliche Kommentar eines Herrn Baumann
oder Gottlieb, sondern die Tagesschau bat Demonstranten vom
Ostermarsch ans Mikro. Und die sagten, was nötig ist:
Schluss machen mit dem Krieg, die Soldaten sofort nach Hause
holen. Wir bringen einen Artikel von Wolfgang Gehrcke,
Alt-Marschierer und heute MdB der „Linken“. Daran schließt
sich die Ostermarschrede von Reiner Braun (Internationale
Juristen und Anwälte für den Frieden IALANA, einer der
Sprecher der „Kooperation für den Frieden“) an, die
dieser am Ostermontag in Dortmund hielt. Zwei Beiträge, die
für alle stehen müssen. [...] |
06.04.2010
Abschied von Jupp Angenfort
Am 30. März wurde in Düsseldorf der
Ehrenvorsitzende der VVN-BdA NRW Jupp Angenfort zu Grabe
getragen. Wir veröffentlichen nun auch die Rede, die Heinz
Stehr, Vorsitzender der DKP, bei der Trauerfeier hielt. [...] |
Einspruch!
Antifaschistische Positionen zur
Geschichtspolitik 65 Jahre nach der Befreiung von
Faschismus und Krieg
Geschichtspolitische Konferenz der
VVN-BdA 2010
|
06.04.2010
„Für ein Europa des Friedens, ohne
Rassismus und Nazismus“
Die Reden von Gisa
Marschefski, Ernst Söder und Ulrich Sander in der
Dortmunder Bittermark, in der Steinwache Dortmund und in
Lippstadt
Das Internationale Rombergparkkomitee (Sitz
Dortmund) hat wieder zur Teilnahme an den
Gedenkveranstaltungen für die Opfer der Karfreitagmorde der
Gestapo vom Frühjahr 1945 in Dortmund und Umgebung
aufgerufen. Hier die gehaltenen Reden. [...] |
02.04.2010
Und wir werden nicht Ruhe geben, bis es heißt:
"Jung, wir haben dir Unrecht getan.
Entschuldige…"
Trauerrede von Bärbel
Beuermann (DieLinke NRW) für Jupp Angenfort
"Und wir werden nicht Ruhe geben,
bis es auch ganz offiziell aus dem NRW-Landtag heißt:
"Jung, wir haben dir Unrecht getan.
Entschuldige…"", sagte Bärbel Beuermann,
Spitzenkandidatin der LINKEN NRW auf der Trauerfeier für
Jupp Angenfort in Düsseldorf in Anspielung auf eine seiner
Aussagen in der WDR-Dokumentation "Als der Staat rot
sah – Justizopfer des Kalten Krieges". [...] |
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