09.02.2014 VVN-BdA NRW fordert Anwendung der
Landesverfassung in der aktuellen Politik „Programmatische
Eckpunkte“ der traditionsreichen Organisation beschlossen Das antifaschistische Erbe ganz konkret auf die
Zukunftsaufgaben und die Lage in Nordrhein-Westfalen anzuwenden,
– mit diesem geglückten Versuch befaßte
sich die Landesdelegiertenkonferenz der Vereinigung der Verfolgten den
Naziregimes – Bund der Antifaschisten von Nordrhein-Westfalen
am Samstag in den Räumen des gastgebenden Verdi-Landesbezirks
in Düsseldorf. Eine ungewöhnlich große Zahl
von Grußworten u.a. aus Ostermarschbewegung, SPD,
Grünen-Partei, Partei Die Linke, DKP, Landesjugendring,
türkisch-deutscher DIDF, Sinti und Roma Organisation,
Gewerkschaftsjugend und auch aus der Landesregierung lagen vor oder
wurden angehört. Es wurde aber nicht mit Kritik an der
Landesregierung gespart. In einem Dokument, den einstimmig angenommenen
„Programmatischen Eckpunkten“ wurde ein Bogen
gespannt von den antifaschistischen Elementen der Landesverfassung von
1950 hin zur heutigen Aufgabenstellung. Der
Mensch
und sein Recht auf Arbeit müssen im Mittelpunkt des
Wirtschaftslebens stehen und nicht der „Schutz materiellen
Besitzes“, heißt es in Artikel 24 der
Landesverfassung, und Artikel 26 und 27 bekräftigen dies mit
der Betonung der Mitbestimmung und des Verbotes
„wirtschaftliche Macht (zu) mißbrauchen.“
Daran wird erinnert, zugleich auch an den Auftrag,
„Friedensgesinnung“ zur Grundlage jeder Erziehung
zu machen. Doch Rüstungsproduktion und Rüstungsexport
auch aus NRW heraus, die Kriegspropaganda durch Jugendoffiziere in den
Schulen und die landesseitige Unterstützung von wachsenden
Bundeswehreinheiten zur Vorbereitung des Kampfdrohneneinsatzes und von
Reservistentruppen für den „Heimatschutz“
stehen den Verfassungsaufträgen im Wege. Verurteilt wurde,
daß in NRW keine wirkliche Aufarbeitung des
„Nationalsozialistischen Untergrunds“ und seiner
mörderischen Anschlagserie in Dortmund, Köln und
Düsseldorf erfolgte, während der mitschuldige
Verfassungsschutz durch ein neues VS-Gesetz geschönt und sein
V-Leuteapparat nicht beseitigt wurde. Die 76
Delegierten aus 22 Kreisorganisationen und zahlreiche Gäste
befaßten sich ausführlich mit den neuen
Erscheinungen des Rechtspopulismus im Landes, dies besonders am
Beispiel der nationalistischen antiparlamentarischen „Aktion
für Deutschland“. Sie erinnert in vieler Hinsicht an
Vorläufer wie die „Deutschnationale
Volkspartei“ und an den Papenflügel des Zentrums,
die später zum Bündnispartner des deutschen
Faschismus wurden. Zu diesem Thema breitete der Sozialwissenschaftler
Alexander Häusler von der Arbeitsstelle Neonazismus an der
Fachhochschule Düsseldorf erschreckendes Faktenmaterial aus. Stark
beachtet wurden die Berichte über die neuen
Tätigkeitsfelder der Landesorganisation, als da sind die
Arbeit der neuen Zeitzeugengruppen der „Kinder des
Widerstandes“ und der Geschichtskommission auf dem Gebiet der
Erforschung und Dokumentation der „Verbrechen der Wirtschaft
an Rhein und Ruhr von 1933 bis 1945“. Die
Konferenz wählte Iris Bernert-Leushacke (Dortmund), Falk
Mikosch (Düsseldorf) und Jochen Vogler (Wuppertal) zu
Landessprecher/innen, die einem neugewählten
14köpfigen Geschäftsführenden
Landesausschuß angehören. Siehe auch: Des Jahres 1914 und der Weltkriege zu gedenken: Beschluss der VVN-BdA NRW Beschlüsse der Landeskonferenz der VVN-BdA Bericht über die Arbeit der VVN-BdA in Nordrhein-Westfalen vorgelegt: Am 8. Februar wird Bilanz gezogen |