26.02.2014 Der Landesdelegiertenkonferenz lagen
zahlreiche Grußworte vor (Teil I) Mündlich
gehaltene Grußworte kamen von Felix Oekentorp (Ostermarsch
und DFG/VK) und Andrej Hunko (Mitglied des Bundestages; Die Linke) -
Hier die Wortlaute der ersten Grußworte von Landesjugendring
NRW, DGB NRW, Ev. Kirche Rheinland, Flüchtlingsrat
NRW, SPD-Fraktion NRW und Bundesverband Information
& Beratung für NS-Verfolgte: Landesjugendring
NRW Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Freundinnen
und Freunde, wir bedanken uns herzlich für
die Einladung zur Landeskonferenz der VVN-BdA Nordrhein-Westfalen am
08. Februar 2014. Leider ist es uns aus Termingründen nicht
möglich, daran teilzunehmen. Daher
wünschen wir Euch auf diesem Wege für die Konferenz
viel Erfolg. Wir sind uns bewusst, wie wichtig Euer Engagement und Eure
Arbeit im Kampf gegen Krieg und Faschismus sind. Für die
Auseinandersetzung mit extrem rechten Aktivitäten,
gesellschaftlichem Rassismus sowie die weitere antifaschistische Arbeit
wünschen wir Euch viel Kraft, Mut und
Durchhaltevermögen. Auch 69 Jahre nach der Befreiung von Krieg
und Faschismus ist unser aller Engagement gegen jede Form von
Rassismus, Antisemitismus und Neofaschismus notwendig. Für
rechtes Denken und Handeln ist in unserer Gesellschaft kein Platz. Mit
kollegialen Grüßen Sarah Primus Vorsitzende
des Landesjugendrings NRW * DGB NRW Grußwort
anlässlich der Landeskonferenz der VVN-BdA Nordrhein-Westfalen
am 8. Februar 2014 Sehr geehrte Frau Düwel,
sehr geehrter Herr Mikosch, sehr geehrter Herr Vogler, liebe Mitglieder
der VVN-BdA, liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der
Landeskonferenz, ich übersende Ihnen
herzliche Grüße des Deutschen Gewerkschaftsbundes
Nordrhein-Westfalen. Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften
schätzen die VVN-BdA für ihre lange und beharrliche
Arbeit gegen Rassismus und Rechtsextremismus, Wir dürfen nicht
müde werden, uns jeden Tag aufs Neue für ein
weltoffenes und tolerantes Miteinander stark zu machen. Dazu
gehört aus unserer Sicht auch ein Verbot der NPD. Es darf
nicht sein, dass eine Partei, die sich Ausgrenzung und
Demokratiefeindlichkeit auf die Fahnen schreibt, auch noch
über die Parteienfinanzierung staatliche Gelder
erhält. Es ist dem unermüdlichen Engagement von
Organisationen wie dem DGB und die VVN-BdA zu verdanken, dass der
Bundesrat endlich eine neue Initiative zum Verbot der NPD in die Wege
geleitet hat. Der DGB NRW wird am 5. April diesen
Jahres in Düsseldorf ein deutliches Zeichen gegen Rassismus in
Europa setzen. Kurz vor der Europawahl machen wir mit einer
großen Konferenz deutlich, dass wir allen Formen von
Faschismus und Rechtspopulismus in Europa entschieden den Kampfansagen.
Ich lade Sie schon jetzt herzlich ein, an dieser Veranstaltung
teilzunehmen. Im Namen der
nordrhein-westfälischen Gewerkschaften wünsche ich
der VVN-BdA eine konstruktive Landeskonferenz und eine erfolgreiche
Arbeit in den kommenden Jahren. Mit freundlichen
Grüßen Andreas Meyer-Lauber Vorsitzender
des DGB NRW * Ev. Kirche Rheinland Sehr
geehrte Frau Ulrike Düwel, sehr geehrte Herren Falk
Mikosch und Jochen Vogler, herzlich danke ich Ihnen
für Ihre Einladung zu Ihrer Landeskonferenz am 8. Februar 2014. Aus
rein terminlichen Gründen muss ich Ihnen absagen. Ihre
Anliegen teile ich grundsätzlich und unterstütze Ihre
Initiative. Sie setzen sich für die
demokratische Grundordnung in unserem Land ein, widersetzen sich
rassistischem und neonationalistischen Gedankengut, fördern
Aufklärung über den Widerstand und dokumentieren
Erinnerungen: für dieses Engagement danke ich Ihnen sehr. Für
Ihre Veranstaltung wünsche ich gutes Gelingen Mit
freundlichen Grüßen Manfred
Rekowski Präses Evangelische Kirche im
Rheinland Landeskirchenamt * Flüchtlingsrat NRW Liebe
Mitglieder und Freunde der VVN/BdA, sehr geehrte
Damen und Herren, seit nunmehr fast 70 Jahren steht
die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der
Antifaschistinnen und Antifaschisten für das Lernen aus der
Vergangenheit und die Vision einer antifaschistischen Zukunft - einer
Welt ohne Rassismus, Ausgrenzung, Faschismus und Krieg. Bürgerkriege,
blutige Konflikte und ethnische Auseinandersetzungen weltweit zeigen,
dass uns von diesem Zukunftsentwurf noch ein weiter Weg trennt. Als
Flüchtlingsrat NRW sehen wir uns in unserer Arbeit
täglich mit den Belangen von Menschen konfrontiert, die in
unserem Bundesland Schutz vor Krieg, Folter, Verfolgung und Armut
suchen. Viele dieser Menschen treffen jedoch auch hier nach wie vor
sowohl auf Alltagsrassismus seitens der Bevölkerung als auch
auf strukturelle Diskriminierung. Neben nazistisch,
rassistisch und antisemitisch motivierten Stimmungen und
Übergriffen sind auch antiziganistische Ressentiments
zunehmend salonfähig und verbreitet. Der Vorwurf des
„Asylmissbrauchs" gegenüber
Balkanflüchtlingen trägt dazu bei, eine neuerliche
Atmosphäre der Feindseligkeit zu schaffen. Wie eine oftmals
undifferenzierte Medienberichterstattung über Roma in
Dortmund, Duisburg und anderen Städten Nordrhein-Westfalens
zeigt, machen im Zuge der jüngsten Debatte rund um die
sogenannte „Armutszuwanderung" diese Anfeindungen nun auch
vor EU-Bürgern nicht mehr halt. Umso
wichtiger ist die Beharrlichkeit und Kontinuität, mit der die
VVN/BdA im Rahmen ihrer politisch-historischen Bildungsarbeit
für eine rückhaltlose Aufklärung und
Prävention eintritt. Neben ihrem Engagement im Bereich der
Erinnerungskultur und historischen Verantwortung sowie der
Bekämpfung neofaschistischer Strukturen beweist die
Organisation ihre aktive Solidarität mit Migrantinnen und
Migranten, indem sie sich gegen diskriminierende behördliche
Praktiken, gegen Abschiebungen und für das Bleiberecht
einsetzt. Wir sehen daher in der
nordrhein-westfälischen Landesvereinigung der VVN/BdA eine
wichtige Mitstreiterin und Bündnispartnerin in unserem
Bemühen um die Verwirklichung von Flüchtlingsrechten
und Flüchtlingsschutz. Auch in diesem Sinne
wünschen wir Ihnen eine produktive Landesdelegiertenkonferenz
und viel Kraft für die weiteren Herausforderungen an den
Antifaschismus und Antirassismus in NRW. (Birgit
Naujoks) Geschäftsführerin * SPD-Fraktion NRW Sehr
geehrte Damen und Herren, der NRW-Landeskonferenz des
VVN-BdA möchte ich die Grüße der
SPD-Fraktion im Landtag NRW übermitteln. Leider kann die
SPD-Fraktion wegen einer eigenen, lang geplanten Veranstaltung heute
nicht persönlich bei Ihnen vertreten sein. Es
ist nun über zwei Jahre her, dass die Öffentlichkeit
von der in der Geschichte der Bundesrepublik beispiellosen
Verbrechensserie des sogenannten NSU erfahren hat. In den darauf
folgenden Monaten mussten wir mit stetig wachsender Empörung
zur Kenntnis nehmen, dass Polizei und Sicherheitsbehörden rund
elf Jahre lang nicht in der Lage gewesen sind, die
Überfälle, die Erschießungen auf offener
Straße und die Sprengstoffanschläge der
Rechtsterroristen Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe
aufzudecken und den Fortgang der Morde zu verhindern Der
Abschlussbericht des NSU-Untersuchungsausschusses kommt zu dem Schluss,
dass das systematische Versagen von Polizei und
Sicherheitsbehörden auch rassistisch geprägtem Denken
geschuldet war. Die Bedrohung durch den Rechtsextremismus wurde
verharmlost. An fremdenfeindlichen Erklärungsmustern wurde
hartnäckig festgehalten. Die Opfer wurden als Mitwisser,
Komplizen oder Täter angesehen und so behandelt. Was
ist geschehen seit uns diese Erkenntnisse erreicht haben? Welche Lehren
haben Staat und Gesellschaft also aus den Verbrechen gezogen? Mit
seinem Abschlussbericht hat der NSU-Untersuchungsausschuss auch 47
konkrete Handlungsempfehlungen zur Reform von Polizei, Justiz und
Verfassungsschutz formuliert - einstimmig getragen von allen im
Bundestag vertretenen Parteien. SPD und CDU/CSU haben sich in ihrem
Koalitionsvertrag ausdrücklich zu diesen Empfehlungen bekannt
und sich auf ihre zügig Umsetzung festgelegt. Gleichzeitig
sieht der Koalitionsvertrag auch vor, die Kurzfristigkeit in der
Förderung des zivilgesellschaftlichen Engagements gegen
Rechtsextremismus zu beenden. Die Rechtsextremismusprävention
soll als gesellschaftliche Daueraufgabe auf finanziell solide
Füße gestellt und die Förderprogramme des
Bundes verstetigt werden. In NRW flankieren wir diesen längst
überfälligen Schritt durch eine eigenes
Handlungskonzept gegen Rechtsextremismus, das derzeit in Abstimmung mit
den vor Ort aktiven Initiativen und Vereinen erarbeitet wird. Das
Konzept wird die Maßnahmen des Landes bündeln und
sinnvoll aufeinander abstimmen. Um den Ermittlungs-
und Verfolgungsdruck auf Rechtsextremisten zu erhöhen hat die
Landesregierung u.a. vier Sonderkommissionen und ein Kompetenzzentrum
gegen Rechtsextremismus beim Landeskriminalamt eingerichtet. Im
Aachener Land, in Dortmund und Hamm wurden drei so genannte
Kameradschaften verboten. Zugleich haben wir die parlamentarische
Kontrolle des NRW-Verfassungsschutzes verbessert. Eine entsprechende
Reform wird auch auf Bundesebene folgen. Und schließlich hat
der Bundesrat einen neuen Anlauf für ein NPD-Verbotsverfahren
unternommen. ln der Gesamtschau geben diese
unterschiedlichen Maßnahmen meines Erachtens durchaus Anlass
zur Hoffnung: Hoffnung nämlich darauf, dass die Verharmlosung
rechter Gewalt endgültig der Vergangenheit angehören
könnte, dass das blinde rechte Auge der
Sicherheitsbehörden wieder sehen lernt Es wäre
höchste Zeit dafür. Zugleich
müssen wir aber auch feststellen: Die Zuwanderung von
EU-Bürgerinnen und Bürgern aus Bulgarien und
Rumänien wird derzeit von einer Debatte begleitet, die nicht
selten rassistische und antiziganistische Züge trägt.
Mit der gestiegenen Zahl der Asylsuchenden, die in den vergangenen
Monaten nach Deutschland gekommen sind, haben auch die
Übergriffe auf Flüchtlingswohnheime in erschreckender
Weise zugenommen. Mit der Partei „Die
Rechte" hat sich eine Nachfolgeorganisation der verbotenen
Kameradschaften gebildet, die die Rolle der zerrütteten NPD
übernehmen könnte. Die Rechtspopulisten von ProNRW
werden bei der bevorstehenden Kommunalwahl erstmals in zwölf
Großstädten in NRW mit eigenen Kandidaten antreten.
Die nationalistische Ausrichtung der AfD wird immer offensichtlicher.
Und auch der Blick in die europäische Nachbarschaft
beunruhigt: In Frankreich, Ungarn, den Niederlanden, der Schweiz,
Österreich, Dänemark und Finnland spielen
rechtspopulistische oder -extreme Parteien eine immer
größere Rolle. All das ist kein
Grund zu verzagen. Es zeigt aber, dass der Kampf gegen
Menschenfeindlichkeit, Rassismus und Faschismus eine dauernde Aufgabe
bleibt. Und es macht deutlich, dass diese Aufgabe den demokratischen
Kräften künftig noch mehr Geschlossenheit und Einsatz
abverlangen wird. In diesem Sinne wünsche
ich der VVN-BdA-Landeskonferenz 2014 eine guten Verlauf und Ihnen
für die bevorstehende Arbeit alles Gute! Mit
freundlichen Grüßen Marc Herter MdL * Bundesverband Information
& Beratung für NS-Verfolgte Sehr
geehrte Damen und Herren, leibe Freundinnen und Freunde, liebe
Mitstreiterinnen und Mitstreiter, seit der
Gründung des Bundesverbands Information & Beratung
für NS-Verfolgte e.V. vor mehr als 20 Jahren
ist die VVN/BdA engagiertes Mitglied unseres Vereins. Den
Überlebenden des Nazi-Terrors mit Rat und Tat zur Seite zu
stehen und dafür zu sorgen, dass die Lehren aus der Nazizeit
niemals vergessen werden: dafür
stehen der Bundesverband und die VVN/BdA gemeinsam
ein. Über die Jahre ist es zwar gelungen,
vielen Überlebenden, die zunächst von Anerkennung und
Entschädigung ausgeschlossen worden sind, zu einer
späten Anerkennung zu verhelfen – doch viele
Überlebende warten bis heute auf diese, für die
Überlebenden selbst wie für unsere Gesellschaft so
ungeheuer wichtige Geste. Viele der Menschen, die die
Verfolgung durch die Nazis überlebt haben sind heute nicht
mehr unter uns – und diejenigen, die noch leben, sind heute
alte Menschen. Wir wollen weiterhin gemeinsam
dafür kämpfen, dass diesen Menschen ein alt werden in
Würde möglich ist. Eigentlich sollte dies
für unser Gemeinwesen eine Selbstverständlichkeit
sein – leider ist es das aber nicht. In den
letzten Jahren hat ein weiterer Aspekt unserer gemeinsamen Arbeit an
Bedeutung gewonnen: die so genannte „Zweite
Generation“ erhebt Anspruch auf gesellschaftliche Teilhabe,
auf Anerkennung und Unterstützung. Die VVN/BdA hat mit ihrem
Projekt „Kinder des Widerstands“ einen sehr
wichtigen Beitrag dazu geleistet, dass die Belange der
„Zweiten Generation“ in Zukunft nicht mehr so
leicht ignoriert oder beiseite gewischt werden können. Der
Bundesverband plant für das kommende Jahr 2015 eine Konferenz,
in der die verschiedenen Aspekte des Themenkreises um die
„Zweite Generation“ diskutiert und
öffentlich bekanntgemacht werden sollen. Wir freuen uns
darüber, dass die VVN/BdA Ihre Unterstützung hierzu
bereits zugesagt hat. Ich wünsche Ihnen
allen einen guten und erfolgreichen Verlauf Ihrer Landeskonferenz und
freue mich sehr auf die zukünftige Zusammenarbeit. Mit
den besten Grüßen Dr. Jost
Rebentisch Geschäftsführer des
Bundesverbands Information & Beratung für NS-Verfolgte
e.V. |