29.01.07
VVN-BdA NRW enthüllt: Solche Leute führten den
Verfassungsschutz!
Als die NPD u.a. von
Verfassungsschutz-V-Leuten gegründet wurde, war der blutige
Nazijurist Schrübbers Verfassungsschutzpräsident
Am 25. Januar 2007 verlegt der Kölner Künstler Gunter Demnig in
Düsseldorf weitere "Stolpersteine" zur Erinnerung an
ermordete Opfer des Faschismus. Unter anderen werden in der
Reisholzerstrasse 26 Stolpersteine für die Familie Hans, Anna,
Herbert und Marianne Neubeck verlegt. Zum erschütternden Schicksal
der von den Faschisten ausgelöschten Familie Neubeck hat der
Kreisverband der VVN-BdA Düsseldorf in seiner Broschürenreihe
"Gesichter des Düsseldorfer Widerstandes" eine
Dokumentation veröffentlicht. Verfasser ist der Rostocker
Historiker Prof. Dr. Karl Heinz Jahnke.
Nach Drucklegung der Broschüre erhielt die VVN-BdA Düsseldorf
neue Dokumente. U.a. ein Foto von Anna Neubeck mit ihren Kindern
Herbert und Marianne. Von Anna und Marianne lag bisher kein Foto
vor. Aus einem bisher nicht vorliegenden Spiegel-Artikel vom 24.
Januar 1972 ist zu entnehmen, dass im Hochverratsverfahren gegen
Anna Neubeck vor dem Hammer Sondergericht, welches Anna Neubeck am
31. März 1941 zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilte, der
Ankläger Staatsanwalt Hubert Schrübbers war. Anna Neubeck wurde am
7. Dezember 1942 aus dem Zuchthaus Ziegenhain bei Kassel nach
Auschwitz deportiert und dort am 1. Januar 1943 ermordet.
Aus "Der Spiegel" vom 24.1.1972:
Ankläger: Staatsanwalt Hubert Schrübbers.
Aktenzeichen 50Js
169/40: Die Jüdin Sarah [Dass Anna Neubeck in der faschistischen
Sprachregelung des Hammer Sondergerichts Sarah Neubeck genannt
wurde, ist für die damaligen Verhältnisse normal. Den Vornamen
Sarah erhielten damals viele, die jüdischer Abstammung waren] Neubeck geborene Herzstein, Jahrgang 1900,
wurde am 31. März 1941 zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt.
Frau Neubeck nahm als Emigrantin in Brüssel von der "Roten
Hilfe", einer Unterstützungsorganisation für politische
Flüchtlinge aus Deutschland, "Geld und Nahrungsmittel"
an. 1936 sammelte sie selbst "insgesamt bei etwa 15 Personen
Geldbeträge" für andere Emigranten. Später leitete sie in
Brüssel einen Zirkel, in dem sich emigrierte Frauen zusammenfanden,
"um Handarbeiten und dergl. zu machen".
Laut
Spiegel-Artikel gehen auf das Konto des NS-Staatsanwaltes und
späteren langjährigen Verfassungsschutzpräsidenten Schrübbers
zahlreiche weitere Urteile gegen Antifaschisten, die oftmals
Todesurteile waren. (Der Ankläger beim NS-Sondergericht Hamm,
Staatsanwalt Hubert Schrübbers, war vom 1.8.1955 bis zum 30.4.1972
Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz der Bundesrepublik
Deutschland. In seine Amtszeit fällt die Gründung der NPD u.a.
durch Verfassungsschutzmitarbeiter.)
Im Anhang Kurzbiografien von Hans, Anna, Herbert und Marianne
Neubeck aus Düsseldorf-Eller, Reisholzerstraße 26.
Die Broschüre
ist bei der VVN-BdA Düsseldorf zum Preis von 3.- Euro zu erhalten.
Anhang: Kurzbiografien der Familie Neubeck aus der
Reisholzerstraße 26
- Hans Neubeck, geboren am 28. Juni 1897 in
Essen. Er zog 1921 mit seiner Ehefrau Anna Neubeck, geb. Herzstein
nach Düsseldorf-Lierenfeld. Er war beruflich als Werbeleiter
tätig. War Funktionär der KPD.
Wegen drohender Verhaftung
emigrierte er mit seiner Frau nach Brüssel und schloss sich dort
mit seiner Frau Anna der organisierten antifaschistischen Bewegung
deutscher Emigranten an. Später folgten die Kinder Herbert und
Marianne.
Hans Neubeck ging aus der Emigration in Brüssel 1936 nach
Spanien und kämpfte im spanischen Bürgerkrieg in den Reihen der
internationalen Brigaden gegen die Franco-Faschisten. Er wurde
schwer verwundet und starb an seinen Verletzungen 1940 in einem
Sanatorium auf der Krim in der Sowjetunion. Hans Neubeck wurde 43
Jahre.
- Anna Neubeck, als Anna Herzstein geboren am 20. Juni 1900,
stammte aus einer jüdischen Kaufmannsfamilie.
Sie verlobte sich
1921 mit dem Kaufmann und KPD-Funktionär Hans Neubeck und zog nach
Düsseldorf-Lierenfeld in die Reisholzerstraße 26.
Im Mai 1934
verhaftete sie die Gestapo wegen "Vorbereitung zum
Hochverrat". Sie emigrierte mit ihrem Mann 1935 nach Brüssel
und schloß sich dort mit ihrem Mann Hans und den beiden Kindern
Herbert und Marianne der antifaschistischen Bewegung deutscher
Emigranten an.
Am 26. August 1940 wird sie verhaftet und am 9.
Oktober nach Düsseldorf überführt. Das Oberlandesgericht Hamm
verurteilt sie unter der Mitwirkung des späteren Präsidenten des
Bundesverfassungsschutzamtes Schrübbers zu zwei Jahren und 6
Monaten Zuchthaus.
Deportation aus dem Zuchthaus Ziegenhain nach
Auschwitz am 7. Dezember 1942. Die Gestapo-Akte RW 58 vermeldet als
ihren Todestag den 1. Januar 1943.
Anna Neubeck starb mit 43 Jahren.
- Herbert Neubeck, geb. am 30. März 1923 in Düsseldorf, war der
Sohn der Familie Hans und Anna Neubeck.
Herbert Neubeck musste 1935
mit seiner Schwester und den Eltern seine Heimatstadt Düsseldorf
verlassen, da seine Eltern als kommunistische Funktionäre und als
Bürger jüdischer Herkunft besonders den Schikanen und Verfolgungen
der Gestapo ausgesetzt waren. Seine Familie emigrierte nach Brüssel
und schloß sich dort der organisierten Bewegung deutscher
Antifaschisten an.
Herbert Neubeck wurde im Mai 1940 von der
belgischen Polizei verhaftet und im französischen Lager St. Cyprien
interniert. Im Lager lernte er deutsche Kameraden seines Vaters aus
dem spanischen Bürgerkrieg kennen. Nach der Kapitulation
Frankreichs 1940 gelang ihm mit anderen Internierten der Ausbruch.
Herbert konnte sich mit seinen Kameraden nach Belgien durchschlagen.
Mit seinen Kameraden war er am Aufbau einer illegalen Organisation
deutscher Antifaschisten beteiligt, die aufklärend unter den
deutschen Besatzungstruppen zu wirken hatte.
Zur Störung der
Besatzungspolitik organisierte die belgische Widerstandsbewegung
Aktionen, an denen auch Herbert beteiligt war. Als Lehrling in einer
Brüsseler Apotheke beschaffte er u.a. Chlorkalium, Glyzerin und Jod
für Sabotageaktionen.
Herbert und seine Kameraden wurden im
Dezember 1941 verhaftet. Nach über einjähriger Haft in
verschiedenen Gefängnissen wurde Herbert Neubeck mit seinen
Kameraden am 21. April 1943 in Berlin- Plötzensee im Alter von 20
Jahren von den Faschisten ermordet.
- Marianne Neubeck, geb. am 15.
Juni 1924, Tochter der Familie Hans und Anna Neubeck emigrierte 1935
mit ihren Eltern und ihrem Bruder Hans nach Brüssel. 1936 ging ihr
Vater nach Spanien und kämpfte dort in den Reihen der
Internationalen Brigaden gegen den spanischen Faschismus. Ihre
Mutter Anna wurde am 26. August 1940 verhaftet, nach Düsseldorf
überführt und zu Zuchthaushaft verurteilt. Danach nach Auschwitz
deportiert und dort ermordet.
Marianne blieb allein in Brüssel.
Ihre Wohnung war im Jahre 1940 die Anlaufstelle für ihren Bruder
Herbert und seine Kameraden nach ihrer Flucht aus dem
Internierungslager St. Cyprien in Frankreich.
Marianne Neubeck wurde
vermutlich 1941 nach der Verhaftung ihres Bruders Herbert und seiner
Kameraden im Dezember 1941 ebenfalls verhaftet. Sie wurde nach
Auschwitz deportiert und dort 1942 im Alter von 18 Jahren ermordet.
26.01.07
Was ist das besondere an dieser Kampagne gegen
die NPD in NRW?
Rede
von Landessprecher Ulrich Sander auf der Auftaktkundgebung in NRW
zur Kampagne "NPD-Verbot jetzt!"
26.01.07
VVN-BdA will NPD-Verbot jetzt
Bericht von der Arbeitstagung
der VVN-BdA NRW
23.01.07
Düsseldorf:
26.01.2007, 13.00 Uhr, Innenministerium NRW:
Start
der bundesweiten Kampagne „NPD-Verbot jetzt!“ der VVN-BdA
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