01.04.03
Erklärung des
Geschäftsführenden Landesausschusses der VVN-BdA NRW:
Schluß mit dem
Krieg! Keine weitere Unterstützung der USA-Kriegsführung.
Gegen alle
neuen Kriegspläne - auch der EU und der Bundeswehr!
Gegen den Bruch
der im Kampf gegen Nazideutschland geschaffenen UNO-Charta!
VVN-BdA ruft auf zum Ostermarsch
und zu den Gedenkkundgebungen in der Bittermark und der
Wenzelnbergschlucht sowie in Buchenwald
Wieder ist Krieg. Ein völkerrechtswidriger
Angriffskrieg ohne UN-Mandat - wie 1999. Es sterben täglich viele
Unschuldige; besonders die Kinder leiden unter den Bomben, dem
Hunger, dem Kriegsterror. Entsetzen löst die Drohung der
US-Regierung mit der Anwendung der Atombombe aus.
Auch wir, die Antifaschistinnen und
Antifaschisten, verlangen die sofortige Einstellung der
Kampfhandlungen, die Lösung aller Konflikte mit friedlichen
Mitteln.
Angesichts des Krieges gegen den Irak, mit
dem eine wesentliche Errungenschaft der Kämpfe der Völker und
Nationen gegen den deutschen Hitlerfaschismus, die UN-Charta,
zerstört zu werden droht, bekräftigen wir das völkerrechtliche
und verfassungsrechtliche Verbot der Angriffskriege. Wir wollen
einen Impuls geben, um bei der bald bevorstehenden Verabschiedung
der EU-Verfassung das Verbot der "Präventiv"-Angriffskriege
entsprechend der UN-Charta und des Grundgesetzes Artikel 26 zu
bekräftigen. Denn wir dürfen nicht übersehen, daß weitere
Kriege drohen. Nicht nur infolge der Politik der
Bush-Administration.
Denn deutsche Verteidigungspolitische
Richtlinien, auch in ihrer geplanten erneuerten Form, enthalten
Optionen für den Präventivkrieg, und in der EU wird gar eine
Verfassung vorbereitet, die Abschied nimmt von defensiven
Militärkonzeptionen, und die stattdessen militärischen
Konfliktlösungen das Wort redet, die Tausende Kilometer vom
EU-Territorium entfernt erfolgen sollen. Mahnend schrieb die
Westfälische Rundschau vom 27.3.03: "Ein Präventivkrieg,
wie ihn Bush gegen den Irak führt, ist nicht durch das
Grundgesetz gedeckt." Auch eine EU-Verfassung sollte diese
Aussage des Grundgesetzes enthalten. Aber das ist bei der EU nicht
vorgesehen.
Die VVN-BdA hat deshalb in einem Brief an
den EU-Konventspräsidenten Valéry Giscard d'Estaing die
Verankerung der antimilitaristischen und antifaschistischen
Positionen der Anti-Hitler-Koalition von 1945 in der EU-Verfassung
gefordert. In dem Brief heißt es weiter: "Eingedenk der
Lehren aus dem antifaschistischen Kampf sind wir für eine
Verfassung der Europäischen Union, die sich auf die Charta der
Vereinten Nationen und die grundlegenden Beschlüsse der UNO
stützt, eine friedliche Zusammenarbeit der Staaten und
freundschaftliches Miteinander der Völker auf unserem Kontinent
fördert, ein demokratisches und soziales Europa wachsen läßt,
frei von Faschismus und Rassismus, von Nationalismus und
Revanchismus." Vorgeschlagen wird, daß die Verfassung,
ähnlich wie das deutsche Grundgesetz, "die Verbindlichkeit
der allgemeinen Regeln des Völkerrechts festschreibt, sich
ausdrücklich zum Gebot von Frieden und Sicherheit sowie zum
Verzicht auf unerlaubte Androhung und Anwendung militärischer
Gewalt bekennt, insbesondere Vorbereitung, Führung und
Unterstützung von Angriffs- und ‚Präventiv'kriegen
verbietet."
Für ein Europa des Friedens und der
Verständigung!
Im Jahre 1945 wurden kurz vor Kriegsende
über 400 Antifaschisten aus sieben Ländern Europas in Dortmund
(Rombergpark und Bittermark) und in der Wenzelnbergschlucht bei
Langenfeld und Solingen ermordet. Ihrer gedenken wir jedes Jahr
und auch diesmal wieder. Wir erinnern auch an ihr Vermächtnis wie
an den Schwur der Häftlinge von Buchenwald: Nie wieder Krieg, nie
wieder Faschismus. Das ist auch der Auftrag aus der UNO-Charta,
die 1945 als Lehre aus dem Krieg mit seinen über 50 Millionen
Todesopfern geschaffen wurde. Dafür treten wir auch auf den
diesjährigen Ostermärschen wie am 12. April bei der
Gedenkkundgebung in Buchenwald ein.
Die Vereinigung der Verfolgten des
Naziregimes/Bund der Antifaschisten will trotz bedrückender
Gegenwart den Blick in die Zukunft richten. Für die Durchsetzung
des Völkerrechts, für den Erhalt der Verfassung. Für ein Europa
und eine Welt des Friedens.
"Für eine antifaschistische Verfassung
eines Europas des Friedens und der
Völkerverständigung"
Zu diesem Thema spricht Dr. Ulrich Schneider
(Kassel), Historiker und Bundessprecher der Vereinigung der
Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten auf der
diesjährigen
Vollversammlung des Internationalen
Rombergpark-Komitees am 17. April 2003 in Dortmund.
Die Tagung
beginnt am Gründonnerstag, den 17. April 2002 um 9 Uhr in der
Gedenkstätte Gestapogefängnis Steinwache, Nähe Nordausgang des
Dortmunder Hauptbahnhofes.
Am Abend des selben Tages wird um 19 Uhr
ebenfalls in der Steinwache eine Begegnung mit Dortmunder
Antifaschisten und Jugendlichen unter dem Motto "Für ein
Europa des Friedens in unfriedlichen Zeiten" stattfinden;
vorgesehen ist auch ein Musikprogramm.
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Die VVN-BdA NRW ruft auf zur Teilnahme an
diesen Gedenkveranstaltungen:
Karfreitag 18. April 2003:
Gedenkveranstaltung der Stadt Dortmund. Treffen ab 14 Uhr zum Gang
vom Olpketal zum Mahnmal Bittermark. Es sprechen:
Oberbürgermeister Dr. Gerhard Langemeyer, Gisa Marschefski
(Internationales Rombergparkkomitee), Eberhard Weber (Deutscher
Gewerkschaftsbund), Robert Piat (Verband der französischen
Zwangs- und Arbeitsdeportierten), Alexandra Dircks und Sebastian
Demand (Klasse 5a der Hauptschule Dortmund-Kley).
Sonntag, 6. April Gedenkveranstaltung um 11
Uhr am Mahnmal Wenzelnberg an der Stadtgrenze Solingen/Langenfeld,
Nähe Friedhof Kapeller Weg an der Elberfelderstraße. Es spricht
auf dieser Veranstaltung der Städte Langenfeld, Leverkusen,
Remscheid, Solingen und Wuppertal u.a.: Josef Angenfort,
Landessprecher der VVN-BdA NRW. Treffpunkt zum Mahngang um 10.30
Uhr beim Parkplatz am Haus Gravenberg.
Unterstützt die VVN-BdA! Zu erreichen in
42107 Wuppertal, Gathe 55, Tel. u. Fax 0202-450629, vvn-bdanrw@freenet.de,
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Anerkannt als gemeinnützige steuerbegünstigte Körperschaft,
Mitglied der Internat. Föderation des Widerstandes FIR.
- Die Landessprecher der VVN-BdA
Weitere Informationen zum Ostermarsch: http://www.ostermarsch-ruhr.de/
Organisationen von antifaschistischen Widerstandskämpfern und NS-Opfern:
Angriffskrieg ist ein Verbrechen!
Offener Brief des Antifaschistischen Infoblatts an die Friedensbewegung
Platzverweis! Oder: Was tun, wenn Neonazis auf Friedensdemonstrationen auftreten
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