22.03.03
Organisationen von antifaschistischen
Widerstandskämpfern und NS-Opfern:
Angriffskrieg ist ein Verbrechen
Pressemitteilung - 20.3.2003
Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes -
Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten und mehrere Organisationen
ehemaliger NS-Opfer und antifaschistischer Widerstandskämpfer haben den
Angriffskrieg der USA gegen den Irak in aller Schärfe verurteilt. "Es gibt einen
Imperativ des Atomzeitalters: Es darf kein Krieg mehr sein", sagt Werner Pfennig,
Bundessprecher der VVN-BdA. Gerade für antifaschistische Organisationen sei
es bitter zu sehen, wie das Völkerrecht konterkariert und auf den Kopf
gestellt werde, erklärte Pfennig. Als besonders infam wiesen die antifaschistischen Organisationen die Bezugnahme des US-Präsidenten auf das
Scheitern der Appeasement-Politik der Westmächte gegen Hitler als billige
Instrumentalisierung der Geschichte zurück. Ein Vergleich der Politik der
Westmächte gegen das damals hochgerüstetete Deutschland, dessen Expansionsgelüsten nachgekommen wurde, mit der UN-Politik gegen den heutigen
Irak sei eine Beleidigung des Intellekts der Weltbevölkerung. Die Bush-Administration verfolge ihre öl- und geostrategischen Interessen ohne
Rücksicht auf die Völkergemeinschaft, auf die internationale Friedensbewegung
und unter Missachtung der Vereinten Nationen. Dies könne nicht hingenommen
werden. Dieser Krieg müsse sofort beendet werden. Das von Bush in Anspruch
genommene Recht des Erstschlags konventionell oder atomar sei ein Vorgehen,
das nichts mit dem Recht auf Selbstverteidigung zu tun habe.
An die Bundesregierung richten die antifaschistischen Organisationen die
Forderung, dass sie den Krieg gegen den Irak in keiner Weise unterstützt. Es
dürfe keine finanzielle Unterstützung und kein zur Verfügungstellen der
militärischen Infrastruktur in Deutschland, einschließlich der US-amerikanischen Basen wie Spandalen, Ramstein und Frankfurt Airport geben.
Die deutschen ABC - Abwehr Truppen aus Kuwait und die Marineeinheiten am Horn
von Afrika müssten zurückgezogen werden. Das Grundgesetz enthält die
Verpflichtung, Völkerrecht einzuhalten und das Verbot von Angriffskriegen,
deshalb dürfe es keine Überflugrechte für das US-Militär in Deutschland geben
und die Zweckentfremdung der Bundeswehr als Wach- und Schließgesellschaft der
USA verbiete sich. "Außer zur Verteidigung dürfen die Streitkräfte nur
eingesetzt werden, soweit dieses Grundgesetz es ausdrücklich zulässt", heißt
es in Artikel 87a. Die Teilnahme von deutschen Soldaten an Awacs Flügen sei
ebenfalls verfassungswidrig. Die Friedensbewegung einschließlich der VVN-BdA
und die ihr verbundenen antifaschistischen Organisationen werde weiter
massenhaft protestieren und versuchen dem Frieden eine Chance zu geben.
Zusammen mit vielen Millionen Menschen auf der Welt, habe die Menschheit noch
eine Chance, sagte Pfennig.
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Vereinigung der Verfolgten den Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und
Antifaschisten (VVN-BdA)
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Verband Deutscher in der Résistance, in den Streitkräften der Antihitlerkoalition und der Bewegung "Freies Deutschland"
(DRAFD)
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Arbeitsgemeinschaft der ehemaligen Angehörigen des Strafbataillons 999
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Verein der Kämpfer und Freunde der spanischen Republik
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