02.10.2016
Wir stehen vor zwei
Manifestationen für den Frieden
VVN-BdA
ruft auf zu den Friedensdemonstrationen am 3. und 8. Oktober
Am 3. Oktober,
Nationalfeiertag, protestiert die Friedensbewegung in Kalkar und Essen
gegen die Kampfdrohnen- und Flugeinsatzzentrale von Nato und Bundeswehr
und gegen das „Vereinte Luftkraft Kompetenzzentrum“
JAPCC. Zudem ruft die VVN-BdA auf zur
Friedensdemonstration am 8. Oktober in Berlin. Ferner zum Protest gegen
die Bundeswehreinsätze
im Innern. Das Flugblatt zum 8. Oktober hat den
Wortlaut:
VVN-BdA zur
Friedensdemonstration am 8. Oktober in Berlin
Deutsche
Großmachtträume platzen lassen!
Die Kämpfe um die künftigen
Machtverhältnisse auf der Welt haben längst
begonnen. Die Regierenden Deutschlands möchten dabei
„neue Verantwortung übernehmen“. Viele der
Kriege, vor denen Millionen Menschen auf der Flucht sind, finden vor
dem Hintergrund dieser Auseinandersetzung statt und in vielen dieser
Kriege ist die Bundeswehr bereits im Einsatz. Auch eines der vier
Bataillone, die nach den Beschlüssen des Warschauer
NATO-Gipfels im Juli 2016 ständig an der russischen Grenze
stationiert sein werden, wird unter deutschem Kommando stehen.
Auf zu neuen
militärischen Abenteuern?
Im Juli 2016 hat Verteidigungsministerin von der
Leyen das neue „Weißbuch“ vorgestellt, in
dem die politischen Grundlagen für die künftige
Entwicklung der Bundeswehr festgelegt sind. Was zu befürchten
war, wird darin bestätigt: Mit seiner Rede bei der
Münchner Sicherheitskonferenz 2014, in der er
verkündete, Deutschland sei „auf dem Weg zu einer
Form der Verantwortung, die wir noch nicht eingeübt
haben“, hat Bundespräsident Gauck einen
grundlegenden Kurswechsel in der deutschen Außen- und
Sicherheitspolitik angekündigt.
Mit dem Weißbuch wird der damals auch
von Außenminister Steinmeier und von der Leyen formulierte
militärische Führungsanspruch zur offiziellen
Regierungspolitik.
Aufrüstung
wird zum Milliardengrab
So heißt es im
„Weißbuch“: „Deutschland ist
ein in hohem Maße global vernetztes Land, das aufgrund seiner
wirtschaftlichen, politischen und militärischen Bedeutung,
aber auch angesichts seiner Verwundbarkeiten in der Verantwortung
steht, die globale Ordnung aktiv mitzugestalten.“
Entsprechend muss die Bundeswehr aufgerüstet werden. Ziemlich
gleichzeitig mit Gaucks „bahnbrechender“ Rede
erteilte von der Leyen den Auftrag zur Überprüfung
der Rüstungsprojekte der Bundeswehr. Das Ergebnis
führte zur öffentlichen Skandalisierung eines
angeblich maroden Ausrüstungsstands, der nun bis 2030 mit 130
Milliarden Euro für neues Kriegswerkzeug behoben werden soll.
Rüstungsproduktion
und -export sind wesentliche Fluchtursachen
Hier kommt Wirtschaftsminister Gabriel ins Spiel,
der den Erhalt der „rüstungstechnologischen
Kernkompetenzen“ zum zentralen außen- und
sicherheitspolitischen Interesse der Bundesrepublik Deutschland
erklärt. Da die deutsche Rüstungsindustrie aber von
deutschen Aufträgen allein nicht leben kann, werden
Rüstungsexporte zur Staatsräson.
Weltweit sind mehr als 60 Millionen Menschen auf
der Flucht, Fluchtgrund Nummer 1 sind nach wie vor Kriege. Dass im Jahr
2015 so viele Rüstungsgüter exportiert wurden wie in
keinem Jahr zuvor, straft alle Reden von der Bekämpfung der
Fluchtursachen Lügen.
Bundeswehr ist
kein „normaler Arbeitgeber“
Weil die Bundeswehr in immer mehr Kriegen
„Verantwortung“ übernimmt, fehlt es an
Personal, das mit zynischen Plakat-Kampagnen, in Schulen,
Arbeitsämtern und Jobcentern rekrutiert werden soll.
Jugendlichen wird das Kriegshandwerk als Mischung aus Abenteuer und
Lebensperspektive serviert, schon Kleinkinder durften beim
„Tag der Bundeswehr“ auf Panzer klettern und durch
Zielfernrohre von Gewehren gucken.
Dieser
Entwicklung setzen wir unseren entschiedenen Widerstand entgegen.
Am 8. Oktober
tragen wir unseren Protest in Berlin auf die Straße.
Kooperation
statt NATO-Konfrontation, Abrüstung statt Sozialabbau!
Umstellung von
Waffen- auf zivile Produktion, Schluss mit den Waffenexporten!
Kein Werben
für‘s Töten und Sterben!
Wir treffen uns am 8. Oktober 2016 in Berlin um 12
Uhr am Alexanderplatz/Ecke Otto-Braun-Straße.
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