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Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten

Landesvereinigung NRW

 

10.11.2014

Remscheider Ratsgruppe von proNRW verunglimpft VVN-BdA-Zeitzeugen Werner Faeskorn

Rat und Jugend der Stadt ließen die Rechtsextremen abblitzen

Der Remscheider Jugendrat hat das VVN-BdA-Mitglied Werner Faeskorn als vortragenden Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs zu einer seiner nächsten Sitzungen des Jugendrates eingeladen, was die rechtsextreme proNRW zu einer hetzerischen Denunziation des Antifaschisten anregte. Der Rat der Stadt entschied sich jedoch für "Nichtbefassung", und der Jugendrat hält an seiner Einladung an Werner Feaskorn fest.

In einem Antrag an den Rat der Stadt Remscheid forderten die Ratsgruppe von pro NRW und ihr Ratsgruppensprecher Andre Hüsgen, einem vorbestraften Neonazi, die Ausladung des Zeitzeugen Werner Faeskorn: „Die VVN/BdA ist eine von den deutschen Verfassungsschutzämtern [plural] als linksextrem eingestufte Vorfeldorganisation der DKP“, so deren Antrag und man zitiert den Verfassungsschutzbericht Bayern 2013: „Es wird von ihr jedes nicht-marxistische Staatssystem als zumindest potenziell ‚faschistisch’ verunglimpft, so auch der freiheitliche Rechtsstaat. Widerstand gegen den historischen Nationalsozialismus und den heutigen Neonationalsozialismus wird als zwangsläufig verbunden mit der Agitation für eine sozialistische Diktatur internationalistischer Art inszeniert“.

Schlechte Recherche

Die Recherche des Ratsherrn Andre Hüsgen (pro NRW) überzeugt dabei nicht: Die VVN-BdA wird gerade einmal in einem Verfassungsschutzbericht genannt, nämlich besagtem VS-Bericht Bayern. Eine gerichtliche Überprüfung durch die VVN-BdA hatte leider keinen Erfolg. Dabei hat die VVN-BdA wiederholt das oben genannte Zitat des VS Bayern als Fälschung belegt. Historiker haben kommentiert, daß der bürgerliche Staat der Weimarer Republik sich gegen den vermeintlich drohenden Kommunismus durch die Errichtung einer faschistische Diktatur „gewehrt“ habe. Der Antifaschismus verteidigt hingegen die Demokratie. Auch heute oder in Zukunft bestehe die Gefahr der Wiederholung durch Abbau der Demokratie, nicht aber durch Bestrebungen des Antifaschismus. Eine Zwangsläufigkeit wird dabei durch die VVN-BdA nicht hergestellt. „Insofern ist die Feststellung des VS Bayern einfach falsch“, so ein Sprecher der VVN-BdA NRW.

Da die VVN-BdA sich als Bündnisorganisation versteht, die breite antifaschistische Bündnisse bis ins „bürgerliche Lager“ unterstützt, gehören „bürgerliche Kräfte“ auch nicht „zu den Hassobjekten der VVN-BdA“.

Sich als bürgerliche Kraft gerierende rechtsextreme Vereinigungen wie proNRW dagegen sind durchaus 'Objekt' der antifaschistischen Arbeit der VVN-BdA“, so der Sprecher.

Die Recherche des Ratsherrn Hüsgen hält also keiner Überprüfung stand“. Dieser reiht sich ein in die Reihe der Verfasser von Drohbriefen und Schmähungen von Demokraten.

Wer ist Andre Hüsgen?

Wie die Westfälische Rundschau am 14. Juli 2011 (zitiert nach „NRW rechtsaußen“*) berichtet, wurde die sinngemäße Aussage „Hüsgen sei an dem Angriff auf die Gedenkfeier beteiligt gewesen und wegen Fluchthilfe verurteilt worden“ nicht gerichtlich beanstandet. Hintergrund ist ein Angriff von Neonazis auf eine Gedenkveranstaltung an der Gedenkstätte des ehemaligen KZ Kemna in Wuppertal-Beyenburg im Jahr 2000, bei der Hüsgen als Fluchthelfer gedient hat. Hüsgens Anwältin räumte selbst ein: „Mein Mandant ist 2004 wegen versuchter Strafvereitelung verurteilt worden.“ Das Urteil sei 2005 rechtskräftig geworden.

Der ehemalige Neofaschist und Ex-NPDler und heutige rechtsextreme Ratsherr von proNRW mit Kontakten „zur gewalttätigen Naziszene in Radevormwald“ (Stand 23. Oktober 2012; zitiert nach Ruhrbarone**) spielt sich also zum Kämpfer gegen „Extremismus“ auf. „Da spricht purer Hohn aus den Zeilen Hüsgens“, so die VVN-BdA.

Keine Extremisten und Verfassungsfeinde in städtische Gremien“, fordert der Ratsherr Hüsgen! „Daran soll der Ratsherr Hüsgen sich messen lassen und als Ratsherr zurücktreten!

Wer ist pro NRW?

‚proNRW‘ und ‚pro Köln‘ [verfolgen] verfassungsfeindliche Bestrebungen“, so der Verfassungsschutzbericht NRW für 2013, S. 46, und „richten sich gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung, weil 'pro Köln e.V.' und 'pro NRW' mit ihren Aussagen und Forderungen die im Grundgesetz konkretisierten Menschenrechte missachten, insbesondere die Menschenwürde und das Diskriminierungsverbot.“ (VS-Bericht NRW 2013, S. 35).

Im Gegensatz zur VVN-BdA wird proNRW also im VS-Bericht als verfassungs­feindlich gelistet.

Wer ist Werner Faeskorn?

Dagegen ist Werner Faeskorn ein anerkannter Zeitzeuge und Mitglied der Gruppe „Kinder des Widerstandes“, welche die Zeitzeugenarbeit ihrer Eltern und Großeltern fortsetzt.

Siehe 

http://www.nrw.vvn-bda.de/texte/1080_erzaehlkaffee.htm

http://www.nrw.vvn-bda.de/texte/0941_wenzelnberg.htm

Ferner:

* http://nrwrex.wordpress.com/2011/07/15/en-husgen-scheitert-vor-gericht/

** http://www.ruhrbarone.de/protest-gegen-pro-nrw-demo-in-wuppertal/48772

[Links eingesehen am 08.11.0214]