05.05.08
Nie wieder Faschismus! Nie wieder Horrido! -
Schluss mit dem Gebirgsjägertreffen in Mittenwald.
Presseschau zu den Protesten in
Mittenwald gegen das Gebirgsjägertreffen
Weitere Infos unter: http://mittenwald.blogsport.de/
Hintergrundinfos: Mörder unterm Edelweiß – noch immer unter
uns: Die Blutspur der Gebirgsjäger
reicht bis zu den Auslandseinsätzen von heute.
heute.de
vom 01.05.2008
Israel warnt vor Leugnung des Holocausts
...
B-Note für Deutschland
Deutschland erhielt bei der Notenverteilung, mit dem das Zentrum
die weltweite Verfolgung von Nazi-Kriegsverbrechern bewertet, in
diesem Jahr ein B, die zweitbeste Note. Der Leiter des
Wiesenthal-Zentrums, Efraim Zuroff, sagte, zunächst habe man
Deutschland die schlechteste Note geben wollen, ein F.
Eine Anklageerhebung gegen den ehemaligen Gebirgsjäger Josef
Scheungraber [siehe auch: Kriegsverbrecher
- von der Bundeswehr geschützt - Im Schutze der Gebirgsjäger der
Bundeswehr bewegt sich Josef Scheungraber - in Italien zu
lebenslänglich verurteilt] in München im Januar habe aber
"alles geändert". Er ist angeklagt, 1944 bei einem
Massaker an italienischen Zivilisten teilgenommen zu haben. Die
beste Note bekamen als einziges Land die USA. Österreich erhielt
ein C.
...
Garmisch-Partenkirchner Tagblatt 05.05.08
Demonstranten stoppen Zug - Sturm auf Hohen Brendten
gescheitert
Mittenwald - Mit einem Zugmanöver wollten am Sonntag
linksgerichtete Demonstranten den traditionellen Gedenkgottesdienst
auf dem Hohen Brendten stören. Ihr Sturm aufs Ehrenmal scheiterte.
Plötzlich stoppt der Regionalzug München-Mittenwald auf
freier Strecke nahe dem Schmalensee. Die Fahrgäste wundern sich
erst recht, als auf einmal 45, zumeist junge, schwarzgekleidete
Menschen aus den Waggons springen und mit Transparenten bewaffnet
Richtung Anhöhe stürmen.
"Das Ganze ging relativ schnell", berichtet der
Sprecher der Polizei-Direktion Weilheim, Klaus Schürgers.
Allerdings nicht zu schnell für seine Kollegen. Diese fingen die
lautstarken Demonstranten ab, bevor sie ihr Ziel erreicht hatten:
das Ehrenmal auf dem Hohen Brendten. Der traditionelle
Gedenkgottesdienst des Kameradenkreises der Gebirgstruppe konnte am
Sonntagvormittag dank geballter Staatsmacht störungsfrei zu Ende
gebracht werden. Natürlich habe man Bescheid gewusst, dass ein
Großteil der sogenannten "Brendtengegner" mit dem Zug von
München aus anreisen würde, teilt Schürgers mit. Dass einer von
ihnen gegen 10.25 Uhr die Notfall-Entriegelung einer Waggontüre
betätigen würde, damit konnte freilich auch die Polizei nicht
rechnen. Selbstverständlich waren die Ordnungshüter über die
Vorgänge am Schmalensee durch mitgereiste Polizeibeamte sehr rasch
über den drohenden Ansturm unterrichtet worden. So war es nicht
weiter verwunderlich, dass keiner dieser "politischen
Sprinter" die 800 Meter auf alpinem Terrain als Sieger
beendete. "Es war ein regelrechtes Katz-und-Maus-Spiel",
schildert Schürgers das Szenario. Mit den bekannten Parolen wurden
die Mitglieder der linksgerichteten Anti-Brendten-Fraktion wieder
ins Tal geführt. Dort mussten sie mit ihren unifomierten Begleitern
ausharren, bis der Gottesdienst gegen 12 Uhr beendet war. Das
einzige, was an diesem Vormittag Deutschlands größte Soldatenfeier
störte, war der Lärm des Polizeihubschraubers, der während der
Andacht über dem Einsatzort kreiste.
Darüber mag sich auch Heinrich Schwarzmayr gewundert haben. Der
52-jährige Landschaftsgärtner aus Ottobrunn war einer von rund 500
Gottesdienstbesuchern. Pikanterweise reihte sich der Neffe eines
bald 90-jährigen Wehrmachtsangehörigen, der schwerer
Kriegsverbrechen in Italien bezichtigt wird, aber nicht beim
Kameradenkreis ein, sondern bei den Brendtengegnern. "Mein
Onkel hat sich nie vom Nationalsozialismus distanziert", meint
Schwarzmayr. Für seine Taten, für die er 2006 von einem
Militärgericht in La Spezia in Abwesenheit zu einer lebenslangen
Haft verurteilt worden war, fehle ihm jegliches "Unrechtsbewusstein".
Schwarzmayr, ehemaliger Gemeinderat der Grünen, konstatiert mit
einem Schuss Süffisanz: "Mein Onkel ist lebenslänglicher
Freigänger." Die Tatsache, dass sein hochbetagter Verwandter
erst Jahrzehnte nach Ende des Zweiten Weltkriegs wegen mutmaßlicher
Verbrechen zur Verantwortung gezogen wird, bezeichnet der
Diplom-Ingenieur "als Justizskandal".
junge Welt 05.05.2008
Kriegsverbrecher geehrt
800 Teilnehmer bei Wehrmachtsglorifizierung auf
Gebirgsjägertreffen
Frank Brendle, Mittenwald
Die Verherrlichung der Wehrmacht prägte die Feierlichkeiten der
Gebirgstruppen am Wochenende im bayrischen Mittenwald. Rund 800
Wehrmachts- und Bundeswehrsoldaten sowie deren Angehörige nahmen an
der traditionellen Veranstaltung auf dem Hohen Brendten teil.
Antifaschisten protestierten gegen das "Heldengedenken".
Verantwortlich für das revisionistische Treiben ist der
Kameradenkreis der Gebirgstruppe. Der Verein ignoriert so weit wie
möglich die Kriegsverbrechen der Wehrmacht. Umso mehr sorgt er sich
um das Schicksal von Mauleseln. An einem Tragtier-Denkmal vor der
Edelweiß-Kaserne der Bundeswehr gab es am Samstag eine Gedenkstunde
zu Ehren der im Zweiten Weltkrieg verstorbenen Tiere. Der
Vorsitzende der Ortskameradschaft Mittenwald zitierte in seiner
Ansprache den Wehrmachtsgeneral Hubert Lanz, der die Gebirgstruppen
als "Elite des Herzens und des Geistes" bezeichnet hatte.
Lanz wurde in Nürnberg als Kriegsverbrecher verurteilt - und
später Ehrenpräsident des Kameradenkreises. Auf das Konto der
Gebirgseinheiten gingen während des Zweiten Weltkrieges Dutzende
von Massakern, vor allem an der griechischen und albanischen
Zivilbevölkerung. Dennoch hält die Bundesregierung am Mythos der
"sauberen" Truppe fest und bekräftigte vor wenigen Tagen
in der Antwort auf eine Kleine Anfrage von Ulla Jelpke
(Linksfraktion): "Von einer verbrecherischen Geschichte der
Gebirgstruppen zu sprechen, ist historisch falsch."
Der Chef des Kameradenkreises, Markus Benkel, hieß wie im
Vorjahr ausdrücklich den im rechtsextremen Umfeld agierenden
österreichischen Brigadier a. D. Josef Puntigam willkommen. Dieser
beschwört in Buchpublikationen die "ungebrochene
Traditionslinie" von der Wehrmacht zur Bundeswehr. Dennoch
sieht die Bundesregierung "keine Veranlassung", sich vom
Kameradenkreis zu distanzieren. Bundeswehrsoldaten unterstützten
die Veranstaltung mit Kranzträgern, Kraftfahrern und Ehrenposten.
Während das österreichische Militär seinen Soldaten verboten hat,
in Uniform teilzunehmen, waren zahlreiche uniformierte
Bundeswehrreservisten vertreten, darunter der frühere NATO-General
Klaus Reinhardt.
In der Garnisonsstadt Mittenwald ist die Wehrmacht ohnehin hoch
angesehen. In einer Kapelle im Stadtzentrum hängen unkommentiert
Gefallenenanzeigen aus der Zeit des Hitlerregimes - einschließlich
Hakenkreuzen. Da wird unter anderem der "Heldentod" des
Kriegsverbrechers Josef Salminger beklagt, der "Banden"
zum Opfer gefallen sei. Am Samstag hatten rund 150 Antifaschisten
für mehrere Stunden in der Innenstadt demonstriert. Die Gedenkfeier
selbst wurde von der Polizei abgeriegelt, die 47 Antifaschisten in
Gewahrsam nahm. Der jW-Berichterstatter erhielt einen Platzverweis,
als er diese Maßnahme beobachten wollte.
Frankfurter Rundschau 05.05.2008
Alte Kameraden mit schlechtem Gedächtnis
Bundeswehrsoldaten beim Traditionstreffen der Gebirgsjäger /
Ehemaliger Kompaniechef wegen Kriegsverbrechen angeklagt
VON JOACHIM F. TORNAU
Für Österreichs Verteidigungsminister Norbert Darabos ist die
Sache klar: Das Totengedenken der deutschen Gebirgssoldaten im
bayrischen Mittenwald am Sonntag diene "auch zur Verherrlichung
von Kriegsverbrechen", findet der Sozialdemokrat. Den Soldaten
des österreichischen Bundesheers hatte er darum die Teilnahme an
dem jährlich wiederkehrenden Termin verboten - jedenfalls in
Uniform.
"Darabos erachtet es als sinnvoller, der Opfer dieser
Verbrechen zu gedenken", sagte sein Sprecher der Frankfurter
Rundschau. Das deutsche Verteidigungsministerium dagegen hegt nach
wie vor keine Bedenken gegen den Schulterschluss zwischen
Bundeswehrsoldaten und Wehrmachtsveteranen. Es gebe "keine
Veranlassung", das Verhältnis zum "Kameradenkreis der
Gebirgstruppe" zu ändern, antwortete das Ministerium auf eine
kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag.
Und so versammelten sich am Sonntag rund 500 alte und junge
Kameraden - weniger denn je - unter dem Ehrenmal der Gebirgstruppe
auf dem Hohen Brendten bei Mittenwald. Noch vor wenigen Jahren waren
dabei die Massaker der deutschen Gebirgstruppe im Zweiten Weltkrieg
verschwiegen worden. Erst unter dem Druck zunehmender Proteste -
auch in diesem Jahr demonstrierten mehr als 150 Menschen gegen das
Treffen - ist in den Ansprachen mittlerweile vorsichtig von Schuld
die Rede.
Die Erinnerung an die von Gebirgsjägern Ermordeten aber bleibt
formelhaft: "Nehmen wir uns Zeit, derer zu gedenken, die Opfer
von Krieg, Gewalt und Terror wurden", sagte
Bundeswehroberleutnant Florian Frank in seinem Grußwort.
"Deutsche Soldaten, auch Gebirgssoldaten, wurden missbraucht.
Aber zum Teil haben sie sich auch selbst schuldig gemacht."
Massaker in der Toskana
Dass das nach Ansicht der Staatsanwaltschaft München auch für
ein Mitglied des Kameradenkreises gilt, erwähnte Frank freilich
nicht: Der 89-jährige Josef S. aus Ottobrunn ist angeklagt, weil er
am 26. Juni 1944 die Ermordung von 14 Zivilisten in dem toskanischen
Dorf Falzano di Cortona befohlen haben soll. Es ist die erste
Anklage einer deutschen Staatsanwaltschaft gegen einen Angehörigen
der Gebirgstruppe.
In Italien wurde S. als ehemaliger Kompanieführer eines
Gebirgs-Pionier-Bataillons bereits 2006 zu lebenslanger Haft
verurteilt - in Abwesenheit. Ob und wann es in Deutschland zum
Prozess kommen wird, ist laut Landgericht München I noch offen. Dem
Vernehmen nach hat sich der rüstige Veteran, der zumindest 2007
noch munter in Mittenwald mitgefeiert hatte,
Verhandlungsunfähigkeit attestieren lassen. Erscheinungsdatum
05.05.2008
Garmisch-Partenkirchner Tagblatt 05.05.08
Gebirgsjäger-Treffen: Kameradenkreis-Präsident schlägt
selbstkritische Töne an
Mittenwald - Selbstkritik hat der Chef des Kameradenkreises,
Manfred Benkel angeschlagen. Beim Gedenkgottesdienst auf dem Hohen
Brendten räumte er Fehler der Soldaten im Zweiten Weltkrieg ein.
Knapp 500 Besucher pilgerten am Sonntag zur traditionellen
Gedenkfeier auf den Hohen Brendten. Zu Spitzenzeiten sollen es schon
mal 5000 gewesen sein. Immerhin 1500 Gläubige zählten die
Veranstalter vom Kameradenkreis der Gebirgstruppe im Vorjahr. Nicht
weiter tragisch, findet dessen Präsident, Oberst a. D. Manfred
Benkel, die Entwicklung. "Nach dem Höhepunkt 2007 war ein
deutlicher Rückgang der Besucherzahlen zu erwarten." Gerade
viele ältere Teilnehmer könnten sich diese Belastung nicht mehr
zumuten. "Sie haben die letztjährige Feier als persönlichen
Abschied genommen", vermutet Hans Ostler, Chef der
Ortskameradschaft Mittenwald.
In seinem Grußwort stellte Benkel im Beisein des katholischen
Standortpfarrers Klaus-Peter Lehner, seines evangelischen
Amtsbruders Wolfgang Scheel sowie des 86-jährigen
"Urgesteins" Pater Rupert Schillinger die Frage, warum die
Menschen aus dem Ersten Weltkrieg nichts gelernt hätten, und es im
Zweiten Weltkrieg infolge ideologischer Verblendung erneut dazu
gekommen sei, das Leben sinnlos geopfert wurden. "Warum setzten
sich christliche Werte nicht gegen weltliche Ideologien durch? Und
warum haben sich deutsche Soldaten, auch Gebirgssoldaten, schuldig
gemacht?" Eine endgültige Antwort darauf konnte er freilich
auch nicht geben. Umso wichtiger sei das alljährliche Treffen, um
daraus persönliche Verantwortung für die Zukunft abzuleiten.
Der Sprecher für die aktiven Gebirgssoldaten, Oberleutnant
Florian Frank vom Gebirgsaufklärungsbataillon 230, nahm diesen
Gedankengang auf und betonte, dass auch die Soldaten der Bundeswehr
zu ihrer Verantwortung stehen würden und bereit seien, aus der
Vergangenheit zu lernen. "Wir erinnern uns an die zahllosen
Opfer, aber auch die Taten, die von Menschen unserer und anderer
Länder begangen worden sind. Damit mahnen wir uns und unsere
nachfolgenden Generationen."
junge Welt, 02.05.2008
Bundeswehr steht in Treue fest
In Mittenwald findet am Sonntag erneut »Heldengedenken« für
Gebirgstruppen statt
Frank Brendle
Die Bundeswehr unterstützt trotz neuer Erkenntnisse über
Kriegsverbrechen das »Heldengedenken« der Gebirgstruppen am
kommenden Sonntag im bayerischen Mittenwald. Dort führt der
revisionistische »Kameradenkreis der Gebirgstruppe« seit über 50
Jahren eine offiziell als Feldgottesdienst bezeichnete
Gedenkveranstaltung durch, um seiner gefallenen Kameraden zu
gedenken. Die Bundeswehr ist bei der Zeremonie inmitten eines
Truppenübungsplatzes stets eingebunden. Die militärischen
Unterstützungsleistungen bewegen sich »auf dem Niveau der
Vorjahre«, unter anderem werden die Wehrmachtsveteranen mit einem
Bus in die Nähe des Versammlungsortes auf dem »Hohen Brendten«
transportiert. Das bestätigte ein Sprecher des
Verteidigungsministeriums gegenüber junge Welt.
Der Kameradenkreis selbst meldete in seiner Zeitschrift
Gebirgstruppe, ein Oberleutnant des Gebirgsaufklärungsbataillons
230 aus Füssen werde ein Grußwort halten. Im vergangenen Jahr war
der Staatssekretär und CSU-Politiker Christian Schmidt anwesend,
auch hohe Generäle haben schon in Mittenwald gesprochen. Ein
Presseoffizier vor Ort betont, die Entsendung eines rangniedrigen
Offiziers sei nicht als Abrücken seitens der Bundeswehr zu
verstehen. Der Kameradenkreis distanziere sich schließlich von
begangenen Kriegsverbrechen.
Tatsächlich beschränkt er sich allerdings auf die rhetorische
Wendung, sein Gedenken »auf alle Opfer von Krieg und
Gewaltherrschaft« auszudehnen und distanziert sich allenfalls von
»einzelnen« Gebirgstruppenangehörigen, die »gegen das damals
geltende Recht« verstoßen hätten. Die Einzeltäterthese soll das
Image der selbsternannten Elite der Wehrmacht retten.
Wie blutbesudelt deren Geschichte ist, hat erst vor wenigen
Wochen Hermann Frank Meyer in einer 800seitigen Untersuchung über
die 1. Gebirgsdivision aufgezeigt (»Blutiges Edelweiß«). Vor
allem im Rahmen der »Partisanenbekämpfung« haben die Einheiten in
Griechenland, Jugoslawien und Albanien Hunderte Dörfer
verwüstet. »Sühnebefehle« sahen vor, für einen erschossenen
Soldaten 50 Zivilisten zu erschießen und zogen tausendfache
Ermordungen nach sich.
Doch gegen die Einsicht, daß Wehrmachtsverbrechen die Regel
waren, sperrt sich der »Kameradenkreis«, der bereits 1996
gemeinsam mit CSU und NPD gegen die Wehrmachtsausstellung
demonstrierte. Daß die Münchner Staatsanwaltschaft vor wenigen
Wochen doch noch eine Mordanklage gegen ein Mitglied des
Kameradenkreises erhob, wird in der Zeitschrift unter der Rubrik
Glosse abgehandelt und für unnötig erklärt: »Suchen wir nicht
herauszufinden, wer recht und wer unrecht gehabt hat, versöhnen wir
uns«, heißt es. Ulli Sander von der nordrhein-westfälischen
VVN-BdA weist darauf hin, daß sich die alten Kameraden bei
Ermittlungsverfahren gegenseitig decken. »Von seiner Funktion als
Selbsthilfegruppe für Kriegsverbrecher rückt der Kameradenkreis
keinen Millimeter ab«, so Sander gegenüber jW.
Die von junge Welt befragten Presseoffiziere kennen die
Untersuchungen von Meyer nicht. Sie lassen sich in ihrer
Wertschätzung des Kameradenkreises auch nicht durch die Tatsache
irritieren, daß dieser bis heute nicht von seinem früheren
Ehrenpräsidenten Hubert Lanz abgerückt ist. Der frühere
Gebirgstruppengeneral war in Nürnberg als Kriegsverbrecher zu
zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Zu Lanz äußere man sich
nicht, heißt es bei der Bundeswehr. Eine Kleine Anfrage der
Linksfraktion wird derzeit vom Verteidigungsministerium
zurückgehalten. Die Antwortfrist sei schon abgelaufen, aber man
wolle offenbar bis nach dem Wochenende warten, mutmaßt die
Abgeordnete Ulla Jelpke.
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