01.09.2015
Zum Antikriegstag 2015 – 70 Jahre nach der Befreiung von Faschismus und Krieg
Erklärung des Bundessprecherkreises der VVN-BdA vom 31. 8. 2015
In einer Erklärung zum Antikriegstag
am 1. September forderte die Vereinigung der Verfolgten des
Naziregimes/Bund der Antifaschisten (VVN-BdA): „Nein zum
Krieg! Nato und Bundeswehr stoppen! Offene Grenzen insbesondere
für Menschen auf der Flucht vor Verfolgung und Not und die
Wiederherstellung des Asylrechts in der ursprünglichen Fassung des
Artikels 16 im Grundgesetz.“ Weiter erklärt die VVN-BdA:
Am 1. September 1939 begannen zugleich die beiden
Menschheitsverbrechen des deutschen Faschismus, die untrennbar
miteinander verbunden sind: Vernichtungskrieg und Holocaust. Solange
die Ostfront hielt, brannten die Krematorien in Auschwitz und allen
anderen Vernichtungslagern,
Nach den bitteren Erfahrungen, dass Deutschland zum
zweiten Mal in einem halben Jahrhundert Europa mit Krieg überzogen
hatte, wurden 1945 im historischen Potsdamer Abkommen Regelungen
getroffen, die sicherstellen sollten, dass nie wieder Krieg von
deutschem Boden ausgehen sollte. Im Artikel 139 fand diese Gesetzgebung
Eingang ins Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland.
Den seit 1945 geltenden Prinzipien widerspricht der
Wiedereintritt Deutschlands in die Reihe der Krieg führenden
Länder. Wesentliche Teile der deutschen Eliten setzen unter dem
Motto „Neue Macht – neue Verantwortung“ auf weitere
Militarisierung der deutschen Außenpolitik. In den nächsten
Jahren soll der Rüstungshaushalt auf 35 Mrd. Euro erhöht
werden.
Die neuen deutschen Weltmacht-Ambitionen werden
bestärkt, indem USA und NATO verlangen, dass Deutschland die USA
in der Rolle als Weltordnungsmacht unterstützt, um im Gegenzug
eine stärkere Berücksichtigung „deutscher und
europäischer“ Interessen zu erlangen.
Schon heute sind die Folgen der globalen
Interventionspolitik katastrophal. 60 Millionen Menschen sind weltweit
auf der Flucht, dies meisten von ihnen fliehen vor Kriegen und deren
Folgen. Auch dort, wo keine deutschen Soldaten an diesen Kriegen
beteiligt sind, sind doch deutsche Waffen im Einsatz: die
exzessiven Waffenexporte bringen den Produzenten Gewinn, bringen aber
in weite Teile der Welt Tod, Elend und Verzweiflung.
Wir fordern eine Umkehr dieser Politik!
- Schluss mit den weltweiten Kriegseinsätzen der
Bundeswehr. Gegen den Umbau der Bundeswehr zu einer weltweiten
Interventionsarme.
- Schluss mit den Rüstungsexporten. Wir brauchen Rüstungskonversion: zivile statt Rüstungsproduktion.
- Die Beschaffung von Kampfdrohnen wird gestoppt. Der
Einsatz von Spionagedrohnen zur Überwachung der Bevölkerung
wird untersagt.
- Das Verbot, die Ächtung und Vernichtung von ABC-Waffen werden eingeleitet. Abzug der US-Atomwaffen aus Büchel.
- Wir fordern offene Grenzen insbesondere für
Menschen auf der Flucht vor Verfolgung und Not und die
Wiederherstellung des Asylrechts in der ursprünglichen Fassung des
Artikels 16 im Grundgesetz.
Nein zum Krieg! Nato und Bundeswehr stoppen!
Eine ausführlicher Text der VVN-BdA zum 1. September 1939 und den Folgen findet man hier:
http://www.nrw.vvn-bda.de/texte/1456_antikriegstag.htm
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