05.09.2014 Gegen Nazis und Krieg in ganz Europa: Nach dem 1. September den 3. Oktober in Kalkar vorbereiten Rede von Ulrich Sander (Bündnis Dortmund gegen Rechts, VVN-BdA) beim Friedensfestival des DGB Dortmund Flagge
zeigen gegen rechts, aber auch gegen den Krieg, darum ging es am
Antikriegstag und in der darauf folgenden Woche (1.-5.9.14) in
Dortmund. Dort wo Nazis seit Jahren mit „nationalen
Antikriegstagen“ provozierten, wurden ihnen ab 2007 von den
Gewerkschaftern der Platz genommen, - und in diesem Jahr mußten
die Nazis erstmals auf ihren Aufmarsch verzichten. Auch die
Nachfolgeorganisation "Die Rechte", die sich anstelle verbotener
Organisationen etablierte, bekam den Widerstand der Demokraten zu
spüren. Sie trate in dieser Woche nicht in Erscheinung und
für ihr Verbot wurden viee Hundert Unterschriften an der
Katharinentreppe gesammelt. Ulrich Sander (Bündnis
Dortmund gegen Rechts, VVN-BdA) führte beim Friedensfestival des
DGB Dortmund am 5. September aus: Es wurde gefragt (Leserbrief)
warum wird hier nur über den Kampf gegen rechts und nicht
über den Frieden gesprochen? Na, jetzt reden wir darüber. Und
Jutta Reiter hat am Montag ausgezeichnet dazu gesprochen – vor
der Steinwache. Auf www.nrw.vvn-bda.de nachzulesen. Kampf gegen Nazis, das ist immer auch Kampf für den Frieden, daran ist nicht zu rütteln. Dass
die Nazis diesmal auf ihren „nationalen Antikriegstag“ in
Dortmund verzichteten, das ist ein großer Erfolg und das kann
nicht hoch genug bewertet werden. Dennoch meine ich, wir sollten
über Dortmund hinaus sehen und nicht nur „Bunt statt
braun“ verlangen, sondern auch dem Krieg eine Absage erteilen:
Also Bunt statt braun und olivgrün“. Schauen wir auf Europa.
Die Rechten und Nazis vieler Länder haben bei der EU-Wahl
große Stimmenzuwächse gehabt. Und mit Hilfe des Westens
kamen im Februar sogar Nazis in die Regierung der Ukraine. Damit fing
des Dilemma an, und der Terror gegen Antifaschisten, Juden, Russen.
Kommunisten auch. Das dürfen wir nicht vergessen. Um uns
herum ist die Welt voller Kriegsschauplätze. Warum machen
Friedensbewegte und Antifaschisten die Ulkraine zum besonderen Thema? Weil
wir hier unmittelbar Einfluß haben können. Die Reden des
Bundespräsidenten, des Außenministers und der
Verteidigungsministerin, die es für
„verantwortungsvoll“ halten, wenn Deutschland immer mehr
Präsenz auf den Kriegsschauplätzen zeigt, sind alarmierend.
An der Ukraine-Krise haben unsere deutschen Regierenden mittels EU- und
NATO-Aufrüstung und Einsetzung einer Kiewer Regierung mit
faschistischen Regierungsmitgliedern ihren skandalösen Anteil.
Hier wird die enge Verbindung von Militarismus und
Rechtsextremismus deutlich. Die VVN-BdA hat auf ihrem
Bundeskongress gesagt: Nachdem ‚Nie wieder Krieg’ schon
1999 aus der ‚besonderen deutschen Verantwortung’
verschwunden ist, ist ganz deutlich geworden, dass ‚Nie wieder
Faschismus’ zumindest keine außenpolitische Priorität
genießt. Und das ist das sehr Gefährliche an der
entstandenen Lage. Schon im Kalten Krieg unter Adenauer war die
Kriegsvorbereitung gegen den Osten wichtiger als die endgültige
Überwindung des Faschismus. Faschistische deutsche Generäle
haben die Bundeswehr geprägt, faschistische Regime durften
Mitglied der Nato werden. Hatten wir nicht vor 25 Jahren ganz andere Erwartungen? Krieg
und Rechtsentwicklung mit deutscher Beteiligung wurden seit dem 3.
Oktober 1990 wieder möglich, obwohl damals nur noch Frieden
versprochen wurde. Die Menschen riefen beim Mauerfall: Wahnsinn, und
sie meinten das als Ausruf des Glückes. Doch jetzt sehen wir: Mit
der Wende begann wirklicher Wahnsinn. Kriege mit deutsche Mitwirkung
wurden wieder möglich. Diese Tatsache kam in unseren schlimmsten
Alpträumen damals nicht vor. Wir rufen nach dem 1. September
und diesem großartigen Friedensfestival des DGB Dortmund zu neuen
Friedensaktionen – und zwar am 3. Oktober in Kalkar. Warum? Am
diesjährigen 3. Oktober - dem sog. Nationalfeiertag - will die
nordrhein-westfälische Friedensbewegung wieder ein Zeichen
für eine andere Richtung setzen. Es soll wieder eine
Demonstration zum Zentrum Luftoperationen in Kalkar am Niederrhein
stattfinden, denn dort ist der Ort, der zur Kriegsführungszentrale
gen Osten ausgebaut wird. Von dort werden schon jetzt Eurofighter und
AWACS-Flugzeuge ganz nah an die russische Grenze herangeführt, und
von dort soll der Kampfdrohnenkrieg ermöglicht werden. 1600
Fachleute des Tötens werden dort stationiert. Sie dirigieren
Eurofighter auch überm deutschen Luftraum, und bei einem
permanenten Manöver – z.B. überm Sauerland - starben am
23. Juni zwei Piloten. Gleichartige Manöver werden von Kalkar aus
in den baltischen Ländern ab April 2014 ständig
durchgeführt. Die NATO tagt derzeit, um die
Truppenaufmärsche des Westens an der russischen Grenze von Seiten
der Ukraine sowie Estlands, Litauens und Lettlands zu verstärken.
Sobald ein Lichtlein des Friedens zu scheinen beginnt, wie jetzt bei
den Waffenstillstandsverhandlungen des russischen und des ukrainischen
Präsidenten, greift die Nato ein und sie ruft die West-Ukrainische
Führung zum Durchhalten gegen die Russen auf. Auch Frau Merkel
macht da mit. Am, Sonntag berichtete die FAZ, Steinmeier und Merkel
hätten die NATO-Spitze „Kriegstreiber“ genannt, doch
nun ging Berlin wieder auf diesen Kurs dieser Kriegstreiber über.
Sie liefern Waffen an Kiew, Sie senden Truppen der Nato zum
Manöver in die Westukraine, sie schicken deutsche Eurofighter los.
Rußland wird militärisch umzingelt. Wie leicht kann da der
Funke überspringen und es kommt zum großen Krieg? Wir sagen
Schluß damit. Schluß mit dem Wahnsinn wahnsinniger
Politiker. Die Vernunft muß siegen und die Vernunft ist auf der
Straße. Die Vernunft verkörpern wir! Um 11.30 beginnt die Aktion am Markt in Kalkar. Bildet schon jetzt Fahrgemeinschaften dorthin. Auskunft: nrw[at]vvn-bda[dot]de |