11.10.2013 Weitere Medienberichte zum 3. Oktober in
Kalkar: Der olivgrüne 3. Oktober Heute stehen in "Ossietzky" und in Unsere Zeit
(UZ) weitere Berichte zur Aktion gegen das Luftkommando von
NATO und Bundeswehr in Kalkar. Ulrich Sander schreibt in
Ossietzky Nr. 21, 12.10.13: Zum zweiten Mal
gab es den „etwas anderen nationalen Feiertag“. Auf
dem Markt in Kalkar am Niederrhein und vor der von-Seydlitz-Kaserne am
Stadtrand versammelten sich an diesem 3. Oktober wieder Protestierende.
Hier ist weithin unbeachtet das weltweit agierende NATO-Luftkommando
eingerichtet worden (s. Ossietzky 7/12). Es war im
Herbst 2011, da erfuhren aufmerksame Leser des Regionalblattes Neue
Rhein/Ruhr Zeitung, daß in Kalkar im
Luftstreitkräfte-Hauptquartier die Bundesluftwaffe und die
NATO den ganz großen Krieg proben. Sie proben einen Krieg,
der von heute auf morgen, ohne Beteiligung von Parlament und Regierung
durch die NATO ausgelöst und geführt werden kann. Vom
Kriegspielen „so nah dran an der Realität wie
möglich“ berichtete das Provinzblatt. Vom Krieg
gegen ein Gebiet, das „ganz wie Nahost“ aussieht,
und von illegalen Abschüssen von Zivilflugzeugen, die
angeblich mit Sprengstoff beladen waren, war ganz offen die Rede. Das
Projekt in Kalkar wurde in den Medien kaum beachtet. Unbeachtet blieb
bisher auch, wie die rot-grüne Landesregierung und
Landesparlament an diesem Kriegsprojekt und anderen mitwirken. Es gibt
alarmierende Entwicklungen: Der Griff des
Militarismus nach Nordrhein-Westfalen wird enger. Er zeigt sich in
einem Kooperationsvertrag mit der Truppe zur Kriegspropaganda und in
der Werbung für die Bundeswehr an Bildungseinrichtungen. Er
zeigt sich im Aufbau der Heimatschutzkompanien und der Reservistenarmee
zum bewaffneten Einsatz der Bundeswehr auch im Innern. Der
Rüstungsexport selbst in Spannungsgebiete wird ausgebaut, auch
von Nordrhein-Westfalen aus. Für Rheinmetall sind
Aufträge zur Entwicklung deutscher Kampfdrohnen geplant. Die
jetzige rot-grüne Landesregierung richtete Briefe an den
Bundesverteidigungsminister, um die Truppenstärke in
Nordrhein-Westfalen zu erhalten. Letztlich wurde sie sogar aufgestockt.
So in Kalkar, wo 400 Uniformträger im Rahmen der
Bundeswehrreform zusätzlich eingesetzt werden. Seit
dem 1. Juli nun steht in Kalkar/Uedem ein riesiges NATO-Luftkommando
bereit, um Luftoperationen, ja den Krieg weltweit zu führen,
auch Kampfdrohnen einzusetzen. Die beiden vordringlichen Aufgaben des
Ministers und hiesigen Wahlkreis-MdB Ronald Pofalla – hier
das Luftkommando mit aufzubauen und per NSA, BND und Verfassungsschutz
für die umfassende Bespitzelung der Bürger zu sorgen
– können eines Tages zusammengefaßt
werden: Denn die NSA-Spitzelergebnisse dienen den USA in Somalia,
Pakistan, Jemen und Afghanistan bereits zur Zielbestimmung für
tödliche Drohneneinsätze. Sollten künftig in
Deutschland sogenannte Terrornester entdeckt werden, dann
können diese bald zu Zielen der von Kalkar aus gelenkten
Drohnen werden. Das ist Mord auf Distanz per Knopfdruck. Nahezu
1.000 Soldaten können im Auftrag der NATO in kurzer Zeit von
Kalkar aus den Krieg auslösen oder in ihn aus der Ferne
eingreifen. Es wäre ein Krieg von deutschem Boden aus, ein
Krieg, der auch unser Land zum Kriegsschauplatz macht. Es ist daran zu
erinnern: „Raketen sind Magneten.“ Ulrich
Sander Weitere Veröffentlichungen: http://www.nrw.vvn-bda.de/texte/1158_kalkar.htm,
Bebildert (Vogler) http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=19534,
Bebildert (Trautvetter) http://www.jungewelt.de/2013/10-07/039.php,
Auszug aus Rede Sevim Dagdelen |