14.08.2012 Deutschland soll zum Frontstaat werden Gefahr des
Raketenschirms der NATO Zu den
leichtfertig am meisten nicht beachteten Meldungen gehörten in
diesem Frühjahr jene über die Errichtung des
Raketenabwehrschirms in Deutschland, an dem sich Deutschland mit
Patriot- Raketen beteiligen will. Den USA und der NATO wird gestattet,
von deutschem Boden aus aggressiv zu operieren, ohne dass der Bundestag
gefragt werden muss. Inzwischen gibt es Stimmen, die zur Abwehr
aufrufen. Beim Recherchieren haben wir den folgenden Artikel aus der
Thüringer Allgemeinen und der Neuen Rhein/Ruhr Zeitung vom
8.3. und 13.3.12gefunden. So etwas gab es sonst nirgends zu lesen. Die
VVN-BdA NRW ruft dazu auf, sich den gefährlichen
Plänen der USA und der NATO zu widersetzen. So am 3. Oktober
beim Protest in Kalkar, veranstaltet vom Ostermarschkomitee Rhein/Ruhr. Amerikas Selbstherrlichkeit Deutschland soll zum Frontstaat
werden Von Richard Kiessler Ohne
die Bundesregierung zu fragen, haben die USA ihren Stützpunkt
Ramstein zur Zentrale für die Raketenabwehr gemacht. Das ist
nicht die einzige politische Irritation, für die das
Nato-Schild sorgt. Nicht nur in Zeiten des Kalten Krieges
haben die USA wenig Aufhebens um die Souveränität der
Bundesrepublik gemacht, wenn es um die eigenen militärischen
Interessen ging. Ohne die Regierung in Berlin zu fragen, hat die
westliche Vormacht entschieden, das Kontroll- und
Führungszentrum für die geplante Raketenabwehr ins
pfälzische Ramstein zu legen. Auf dem
US-Luftwaffenstützpunkt unterhält die Nato zwar
bereits eines ihrer beiden Hauptquartiere für die Verteidigung
des Luftraums der Allianz. Aber mit der amerikanischen Entscheidung
für Ramstein wird Deutschland im Konfliktfall zum Frontstaat.
Die Kommandozentrale wäre eines der ersten Ziele feindlicher
Raketenangriffe. Darauf angesprochen, reagieren
Außenminister Guido Westerwelle und ranghohe Diplomaten
verdruckst. Sie möchten die offenkundige Missachtung der
deutschen Souveränitätsrechte nicht
öffentlich diskutiert wissen, zumal die Bundesregierung dem
geplanten Raketenschild der Nato zugestimmt hat und nun schlecht Nein
sagen kann, wenn die Abwehr feindlicher Raketen mit oder ohne nuklearen
Sprengköpfen von deutschem Boden gesteuert werden soll. Aber
ein wenig verschnupft gibt man sich in Berlin wegen der amerikanischen
Selbstherrlichkeit schon. Hinzu kommt, dass die auf
dem Nato-Gipfel 2010 in Lissabon vereinbarte Zusammenarbeit beim
Projekt eines gemeinsamen Raketenschirms mit Russland zu scheitern
droht. Der frisch erkorene Präsident Putin warf bereits vor
seiner Wiederwahl den USA vor, mit dem Aufbau eines weltumspannenden
Raketenabwehrsystems das „Gleichgewicht der strategischen
Kräfte zu zerstören“. Deshalb werde
Russland mit der Entwicklung neuer Waffen reagieren, die den westlichen
Raketenschirm durchschlagen könnten. Das
Pentagon misstraut Russland In Wahrheit
fühlt sich Putin wie ein „armer
Verwandter“ – so Alexej Arbatow, der Direktor des
Zentrums für Internationale Sicherheit in Moskau –,
der vergeblich eine rechtliche Garantie verlangt habe, dass die
Raketenabwehr nicht gegen Russland gerichtet sei und nun tief
gekränkt sei. Tatsächlich
widersetzt sich die Nato russischen Wünschen, gleichberechtigt
in den westlichen Raketenschild eingebunden zu werden,
befürwortet aber eine eng mit dem westlichen System verzahnte
russische Abwehr. Der Grund: Die einstigen Verbündeten der
früheren UdSSR möchten nicht vom russischen
Wohlwollen abhängig sein. Wichtiger noch: Im Pentagon gibt es
massive Vorbehalte, die Russen zu tief in die Geheimnisse der
US-Raketenschildpläne blicken zu lassen. Und ein
rechtsverbindliches Abkommen hätte im US-Kongress keine Chance. Siehe
dazu auch die Ostermarschrede
2012 in Düsseldorf von Ulrich Sander. |