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Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten

Landesvereinigung NRW

 

30.10.2010

Buch über den Antifaschisten und ehemaligen Sprecher der VVN-BdA 

Jupp Angenfort: Sprung in die Freiheit - Geschichten des Josef A.

Jupp Angenfort (09.01.1924-13.03.2010) war langjähriger Landessprecher der VVN-BdA NRW (1988 bis 2008), später Ehrenvorsitzender. Ende November erscheinen die Geschichten des Josef A. bei papy rossa.

Josef „Jupp“ Angenfort, blutjunger Frontsoldat der deutschen Wehrmacht, erwachsen geworden an Westfront, Ostfront, in sowjetischer Kriegsgefangenschaft, Sohn einer katholisch geprägten Eisenbahnerfamilie, wurde mit seinen 26 Jahren 1950 Vorsitzender der Freien Deutschen Jugend (FDJ) in der BRD. In dieser Organisation fanden sich viele der jüngsten Soldatengeneration im Wissen, was Krieg ist, zum Protest gegen die Remilitarisierung Deutschlands. Er war vergeblich, bleibt aber historisch beeindruckend.

So beeindruckend, dass die FDJ schon 1951 verboten und ihr Vorsitzender Jupp Angenfort unter Bruch seiner Immunität als Abgeordneter des Landtags von NRW verhaftet wurde. Das Urteil: fünf Jahre Zuchthaus. Er hat danach seine Überzeugungen weiter gelebt im Rahmen der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). Die war jedoch 1956 auch verboten worden und wegen Verstoßes gegen dieses Verbot wurde er erneut verhaftet. 1961 gelang ihm die Flucht aus dem Münchner Gefängnis Stadelheim, die das politische Deutschland und die internationale Presse aufhorchen ließ. Ein Sprung in die Freiheit. Das Thema der politischen Gefangenen unter Adenauer war bis dahin ein Tabu und ist es im Grunde bis heute.

Jupp Angenfort erzählt hier einige der Geschichten, die tief in sein Leben eingegriffen haben, nicht gedacht für die Geschichtsbücher, eher launig – und trotzdem geeignet, an den Gründungsmythen der Bundesrepublik Deutschland zu kratzen. So wird ein Mensch spürbar und was ihn bewegt hat. Dafür steht auch das Nachwort des Bremer Unternehmers und Mäzens Klaus Hübotter. Ihn und Jupp Angenfort verband fast lebenslang Respekt, Hochachtung, Freundschaft. Am 13. März 2010 ist Jupp Angenfort gestorben. Die Aufzeichnungen zu diesem Buch sind aus dem Jahr 1994. Ulrich Sander beschreibt in einem weiteren Nachwort Jupp Angenforts Wirken für die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten in den letzten Lebensjahren..

Jupp Angenfort: Sprung in die Freiheit - Die Geschichten des Josef A.
Aufgeschrieben und herausgegeben von Hannes Stütz. Nachworte von Klaus Hübotter und Ulrich Sander. 
Softcover, ca. 240 Seiten, etwa 19,- Euro. 
Erscheint voraussichtlich in der 47. KW, 25. November 2010.

Bitte bestellen bei VVN-BdA NRW, Gathe 55, 42107 Wuppertal, nrw@vvn-bda.de, Tel. 0202 45 06 29.

Vorkasse erbeten unter Konto Nr. 282 124 35 bei Postbank Essen.

Siehe auch:

Die VVN-BdA NRW trauert um ihren Ehrenvorsitzenden Jupp Angenfort
Er war einer der letzten überlebenden Mitglieder des Nationalkomitees Freies Deutschland und der Führung der KPD