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Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten

Landesvereinigung NRW

 

04.09.09

Protest ist angesagt

Dortmund: BVerfG erlaubt Nazi-Aufmarsch

Das Bundesverfassungsgericht hat heute das Verbot des für Samstag in Dortmund geplanten Neonazi-Aufmarsches aufgehoben (Beschluss vom 4. September 2009 – 1 BvR 2147/09 – [PM des BVerfG; Beschluss des BVerfG]). Die Polizei Dortmund genehmigt nun aber nur eine stationäre "Kundgebung unter strengen Auflagen auf dem Park-and-ride-Parkplatz an der Speestraße in der Zeit zwischen 13:00 und 21:00 Uhr".

Die Nazis mobilisieren für einen „Vorabtreffpunkt“ am Dortmunder Hauptbahnhof in der Eingangshalle. Dieser sei von 11:00 – 11:45 Uhr besetzt. Reist ausschließlich in Gruppen!

Aus dem Beschluss des BVerfG:

"Die Ver­samm­lungs­be­hör­de und die Ver­wal­tungs­ge­rich­te haben hin­sicht­lich der Be­reit­schaft und Fähig­keit der ver­ant­wort­lichen Organi­sa­to­ren der Ver­samm­lung auch nicht hin­reichend be­rück­sich­tigt, dass sich diese in einem auf die kon­krete Ver­samm­lung be­zo­ge­nen Auf­ruf aus­drück­lich von Ge­walt­an­wen­dung dis­tan­ziert und in­so­weit An­stren­gun­gen unter­nom­men haben, die auf einen ge­walt­freien Ver­lauf der ge­plan­ten Ver­samm­lung ab­zielen."

Als wenn der Nazi-Spruch "Nie wieder Krieg, ...nach unse­rem Sieg", der auf diesen Auf­märschen in der Ver­gan­gen­heit skan­diert wurde, ir­gend­wie fried­lich wäre...

Da sind die Herren Richter wohl der Nazi-Pro­pa­gan­da auf­ge­sessen!

Schon seit fünf Jahren organisieren die Dortmunder Neonazis ihren Aufmarsch mit stetig steigenden Teilnehmerzahlen. 2008 kamen rund 1.200 Neonazis. Die Dortmunder Polizei hatte in diesem Jahr das erste Mal den Aufmarsch unter anderem mit dem Hinweis auf die Gewaltbereitschaft der Rechts-„Autonomen“ verboten. Man erinnere sich an den Angriff von sog. "autonomen Nationalisten" auf die 1. Mai-Demo des Dortmunder DGB. Über 30 Gegenveranstaltungen sind im gesamten Dortmunder Stadtgebiet heute und morgen angemeldet. 

Kundgebung des Bündnis Dortmund stellt sich quer:
Samstag, 10 Uhr, Busbahnhof Dortmund
(Gegenüber Hauptbahnhof/Vorderausgang.)

Dortmund stellt sich quer! Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!

Aktion 65plus
Blockaden der
Aktion 65plus, ab 11 Uhr Aktionen am Wilhelmplatz im "Naziviertel" Dorstfeld. 
Anschließend Konzert mit der Auschwitzüberlebenden Esther Bejarano und der Gruppe "Mikrophone Mafia"

Weitere Aktionen und Termine beim Bündnis Dortmund gegen Rechts.

Karte der Aktionen erstellt von den Ruhr Nachrichten:

Link zur Karte mit Erklärungen: 

http://maps.google.de/maps/ms?hl=de&source=embed&ie=UTF8&msa=0&
msid=117796588745157641261.00047298dba3bd936c06f&safe=active&
ll=51.510025,7.46727&spn=0.207265,0.333023&z=11

Interview zum "Nationalen Antikriegstag" in Dortmund 
"Probleme mit Neonazis lange verkannt"
Interview des WDR mit dem Sozialwissenschaftler Alexander Häusler von der "Arbeitsstelle Neonazismus" an der Fachhochschule Düsseldorf:
http://www.wdr.de/themen/politik/nrw/rechtsextremismus/demo_dortmund/interview_090904.jhtml?rubrikenstyle=politik

Siehe auch den Aufruf des Bündnis "Dortmund stellt sich quer" auf unserer Seite:

Aufruf: Dortmund stellt sich quer! Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!