20.08.09
Dortmund stellt sich quer! Nie wieder Krieg! Nie
wieder Faschismus!
Bundesweite antifaschistische
Demonstration gegen Naziaufmarsch am 5. September 2009 in Dortmund
Zum 5. Mal in Folge wollen Faschisten anlässlich des
Antikriegstages durch Dortmund marschieren. Für den 5. September
mobilisieren sie europaweit zu einem „nationalen Antikriegstag“
in die Ruhrgebietsmetropole. Mittlerweile hat sich der Aufmarsch zu
einem der wichtigsten Events der so genannten „Autonomen
Nationalisten“ bundesweit entwickelt.
In den letzten Jahren haben sich die Übergriffe auf Migranten
und linke Jugendliche, auf linke Buchläden und Zentren, auf die
Wohnungen von Antifaschist/innen gehäuft. Die Brutalität des
geplanten Übergriffs von 400 Neonazis auf die 1. Mai-Demonstration
des DGB, unter der vor allem kurdische und türkische Gewerkschafter
zu leiden hatten, zeigt, in welchem Umfang und mit welcher
Zielrichtung die Neonaziszene sich in Dortmund entwickelt hat. Die
Ziele des 1. Mai wie die des Antikriegstages, der Kampf um
Arbeiterrechte, um internationale Solidarität und Frieden sind
ihnen zutiefst verhasst.
Die Nazis sagen, Dortmund sei ihre Stadt. Wir sagen:
Niemals!
Polizei und Politik haben ihren Anteil am Erstarken der Rechten,
indem sie das Problem seit Jahren verharmlosen. Und das, obwohl seit
dem Jahr 2000 vier Morde auf das Konto der Neonazis gehen: 3
Polizisten wurden von dem Neonazi Michael Berger erschossen, der
Punker Thomas Schulz von einem jugendlichen Neofaschisten erstochen.
Die Polizei blieb ihrer Linie treu: Die Demonstrationen der Nazis
ermöglichen, die antifaschistische Gegenwehr behindern.
Die Aufmärsche der Nazis zum Antikriegstag sind eine Provokation
wie ihre Aufzüge am 1. Mai. Der Antikriegstag erinnert an den
faschistischen Überfall der Nazis am 1. September 1939 auf Polen,
der Beginn eines Raub- und Vernichtungskrieges, der die Welt in
Brand steckte und über 50 Millionen Tote hinterließ. Bereits in
den letzten Jahren zogen Neonazis mit der Losung „Nie wieder
Krieg!“ durch Dortmunds Straßen. Sie fügten hinzu: „Nach
unserem Sieg!“ – also dem Sieg des „Nationalen Sozialismus“,
des Nationalsozialismus.
Die deutschen Neonazis stehen eindeutig in der Tradition der
NSDAP. Sie bejubeln den beispiellosen Vernichtungskrieg gegen die
Sowjetunion mit 17 Millionen toten Zivilisten ebenso wie die
barbarische Massenvernichtung der Juden. Sie leugnen die Verbrechen
der Wehrmacht und der SS. „Unser Großvater war ein Held!“ stand
auf einem ihrer Transparente.
Mit sozialer und antikapitalistischer Demagogie versuchen diese
als “Friedensengel” zu punkten und zielen in Zeiten von
Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit und Existenzangst auf Menschen
im Angesicht sozialen Abstiegs. Dagegen hilft Aufklärung über den
Zusammenhang von Kapitalismus, Faschismus und Krieg. Kein Fußbreit
den Geschichtsfälschern!
Uns Antifaschisten mit unterschiedlicher politischer Herkunft,
mit unterschiedlichen Ideen und Ansichten, jung und alt eint der
Schwur von Buchenwald: „Die Vernichtung des Nazismus mit seinen
Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens
und der Freiheit ist unser Ziel.“ Ihm fühlen wir uns politisch
verpflichtet. Wir verurteilen und bekämpfen die aggressive
Kriegspolitik Deutschlands, der USA und der NATO ebenso wie die
rassistischen, islamfeindlichen und antisemitischen Aktionen der
Neonazis und den staatlichen Rassismus. Wir rufen alle Kriegsgegner
und Antifaschisten auf, sich am 5. September an der Demonstration
des Bündnisses „Dortmund stellt sich quer!“ zu beteiligen.
Der Antikriegstag gehört uns!
Bundesweite antifaschistische Demonstration des Bündnisses
„Dortmund
stellt sich quer!“ Treffpunkt: 10 Uhr, Dortmund Hauptbahnhof
Erstunterzeichner: Professor Dr. Heinrich Fink,
Bundesvorsitzender der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
– Bund der Antifaschisten (VVN-BdA); Felix Oekentorp, Sprecher
Ostermarsch Rhein Ruhr und Sprecher des DFG-VK Landesverband NRW;
Ulla Jelpke, Bundestagsabgeordnete Partei DIE LINKE; Sevim Dagdelen,
Bundestagsabgeordnete Partei DIE LINKE; Prof. Wolfgang Richter,
Ratsmitglied der Stadt Dortmund für das Linke Bündnis Dortmund;
Hendrijk Guzzoni, Stadtrat der Linken Liste in Freiburg; Mitglied
des DKP-Parteivorstands
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