30.08.09
Solche Leute wollen am 05.09. durch Dortmund
ziehen: Bombenterroristen der NPD
NPD-Jugendfunktionär plante
Sprengstoffanschläge - Antifa-Recherche verhinderte Blutbad
Die VVN-BdA NRW veröffentlicht mit dem Kommentar "Solche
Leute wollen am 05.09. durch Dortmund ziehen: Bombenterroristen der
NPD" die folgende Erklärung der VVN-BdA Baden-Württemberg
über die Festnahme eines faschistischen Bombenlegers in Weil am
Rhein.
Bitte beachtet auch unseren Pressespiegel.
Pressemitteilung VVN-BdA BaWü 30. August 2009
NPD-Jugendfunktionär plante Sprengstoffanschläge
Antifa-Recherche verhinderte Blutbad
VVN-BdA fordert Rücktritt von Innenminister Heribert Rech
(CDU)
Der mutmaßliche Bombenbauer Thomas Horst Baumann
hinter dem Transparent der „Freien Nationalisten München“
(links, mit rotem T-Shirt). Vor ihm die „FNM“-Aktivisten
Manuel Heine und Sven Grams, hinter ihm die Münchner
NPD-Bundestagskandidatin Renate Werlberger (BIA). |
Der am 26. August 2009 in Lörrach festgenommene 22-jährige
Thomas Baumann, Stützpunktleiter der Jungen Nationaldemokraten
(JN, NPD-Nachwuchsorganisation), war im Begriff, einen
Angriff mit Splitterbomben und Schusswaffen gegen
Antifaschistinnen und Antifaschisten durchzuführen. Die
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der
Antifaschisten (VVN-BdA) Baden-Württemberg
fordert daher ein entschlossenes Vorgehen der Politik gegen den
nazistischen Terror. Die Medien werden aufgerufen, endlich über die
Gefahr der AntiAntifa-Attacken aufzuklären.
Nach Mitteilung der Polizei hätte die Bombe in nur wenigen
Stunden fertig gestellt werden können. Durch die Festnahme ist ein
möglicherweise unmittelbar bevor stehendes Blutbad verhindert
worden. Hier werde eine neue Dimension von organisierter
terroristischer Nazi-Gewalt sichtbar, die sofortiges Handeln auf
allen Ebenen erforderlich mache, erklärt die VVN-BdA weiter.
Der unglaubliche politische Skandal bestehe darin, dass erst die
Recherchen der Autonomen Antifa Freiburg dazu geführt hätten, die
Behörden auf die Spur des Naziterroristen zu bringen.
Verfassungsschutz und Polizei seien entweder ahnungslos oder
schauten untätig zu, wie über Monate hinweg im NPD-Spektrum Bomben
gebastelt werden. Dies unter Aufsicht eines Innenministers, der
behauptet, dass die NPD in diesem Bundesland „sehr passiv auftrete“.
Deswegen könne sich Baden-Württemberg an der Materialsammlung
des Bundesinnenministeriums für ein NPD-Verbotsverfahren nicht
beteiligen. Der Fall offenbart gleichzeitig, dass die V-Leute des
Verfassungsschutzes innerhalb der NPD keinesfalls ein „Frühwarnsystem“
darstellen, wie Rech noch im März behauptet hatte. Damit hatte er
seine Weigerung begründet, die V-Leute abzuschalten, wie dies das
Bundesverfassungsgericht gefordert hatte, um den Weg für ein
Verbotsverfahren frei zu machen.
Wie die VVN-BdA feststellt, sei Minister Heribert Rech nicht
willens oder nicht in der Lage, seinen Amtspflichten nachzukommen.
Sie fordert dessen unverzüglichen Rücktritt. Alle
Landtagsfraktionen und die Bundespolitik seien jetzt aufgefordert,
an diesem Beispiel die Gefahren zu erkennen, die von der NPD und
ihrem gewalttätigen neofaschistischen Umfeld ausgehen und alle
politischen Mittel der Aufklärung sowie alle rechtlichen Mittel zu
deren Verbot und Auflösung gemäß Artikel 139 GG
auszuschöpfen.
Die Bundesorganisation VVN-BdA hatte im Dezember 2007 über
175.000 Unterschriften für die Einleitung eines erneuten
NPD-Verbotsverfahrens gesammelt und dem Bundestagspräsidenten
übergeben. Seitdem schlummert der Bürgerwille in den Katakomben
des Reichstagsgebäudes, weil sich eine Reihe von CDU-geführten
Landesregierungen weigern, V-Leute aus der NPD abzuziehen bzw.
Material über die NPD-Machenschaften weiter zu geben und damit das
Verbotsverfahren sabotieren.
Ministerpräsident Günther Oettinger wird unter Bezug auf den
Vorgang von der VVN-BdA aufgefordert, die Initiative für das
Wiederaufleben des ruhenden NPD-Verbotsverfahren zu ergreifen,
alle V-Leute abziehen und die einschlägigen Akten an den Bund
übermitteln zu lassen.
Um die als Standard-Reaktion geäußerten Einzeltäter-Vermutung
zu widerlegen, genüge ein Blick in das Umfeld des Bombenbastlers,
teilt die VVN-BdA weiter mit. Der Jung-Nazi war Mitglied im „Kampfbund
Deutscher Sozialisten“, Zeitsoldat bei den Krisenreaktionskräften
der Bundeswehr und ist jetzt Gruppenführer der Kameradschaft
„Freie Kräfte Lörrach“ und Mitglied des JN-Landesvorstands mit
engen Kontakten zu Alexander Neidlein, dem Landesgeschäftsführer
und stellvertretenden NPD-Landesvorsitzenden in Baden-Württemberg.
Baumann hat enge Verbindungen zur Münchner Neonazi-Szene, in
deren Reihen er beim NPD-Aufmarsch am 1. Mai 2009 in Ulm gesichtet
wurde. Attraktiv ist für ihn offenbar die Münchener „Kameradschaft
Süd“ mit dem Nazi-Kader Martin Wiese, weil diese über
Erfahrungen in bewaffneten Anti-Antifa-Aktivitäten verfügt. 2003
wurden dort ebenfalls Waffen und Sprengstoff besorgt mit der
vermutlichen Absicht, diese zu Attentaten gegen jüdische und
andere antifaschistische Mitbürgerinnen und Mitbürger
einzusetzen. Martin Wiese wird im August 2010 aus der
Justizvollzugsanstalt Bayreuth entlassen und hat in jüngster Zeit
ein Comeback angekündigt.
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