24.07.09
VVN-BdA vorm Landgericht Nürnberg erfolgreich
gegen den Kameradenkreis Gebirgstruppe e.V.
Dokumentation über die
Verbrechen der Gebirgstruppe darf weiter unverändert verbreitet
werden
Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der
Antifaschisten (VVN-BdA) darf weiterhin unverändert ihre
Dokumentation „Über den Schutz für Kriegsverbrecher und über
die Verharmlosung ihrer Taten durch den Kameradenkreis Gebirgstruppe
e.V.“ verbreiten.
Im Gebäude, in dem auch der Nürnberger alliierte
Kriegsverbrecherprozess von 1945/46 stattfand, entschied sich der
Präsident des Kameradenkreises, der Bundeswehroberst a.D. Manfred
Benkel, dafür, der Fassung der VVN-BdA-Dokumentation nicht länger
zu widersprechen, wie sie unter www.nrw.vvn-bda.de zu finden ist.
Benkel war darin mit Aussagen zur nicht erfolgten Strafverfolgung
für Angehörige der 1. Gebirgsdivision und anderer
Edelweißabteilungen der Wehrmacht zitiert worden, die viele Medien
veröffentlicht hatten, die er aber der VVN-BdA verbieten wollte.
Das Nürnberger Landgericht, vor dem der Kameradenkreis eine
einstweilige Verfügung gegen Ulrich Sander, Bundessprecher der
VVN-BdA, erwirken wollte, machte Benkel und seinem aus dem derzeit
laufenden Münchner Scheungraber-Prozess bekannten Anwalt Rainer
Thesen klar, dass sie mit ihrem Antrag gegen die VVN-BdA keine
Chancen hätten. Darauf hin nahm Benkel seinen Antrag zurück und
verpflichtete sich zur Zahlung sämtlicher Kosten des Rechtsstreis
einschließlich der Kosten, die der VVN-BdA entstanden.
Das Verfahren war bereits das dritte in Serie innerhalb eines
Jahres. Seit Juli 2008 versucht der Kameradenkreis, der VVN-BdA und
ihrem Bundessprecher Ulrich Sander einen Maulkorb zu verpassen, um
Kritik am Kameradenkreis und seiner reaktionären Traditionsarbeit
abzuwehren, die von der Bundeswehrführung gefördert wird.
Jährlich treffen sich die Mitglieder des Kameradenkreises am Hohen
Brendten bei Mittenwald zur Ehrung der Gebirgstruppenangehörigen,
unter denen Kriegsverbrecher waren. Darunter solche, die seit 1952
den Kameradenkreis aufbauten und in der Bundeswehr Dienst taten. Der
TV-Sender 3sat hat über diese Treffen kürzlich eine Sendung
ausgestrahlt, in der er das „Ehrenmal“ am Hohen Brendten als
Schandmal bezeichnete und Teile der VVN-Dokumentation übernahm. Die
Unterstützung der Gebirgstruppentradition durch die
Bundeswehrführung wurde immer wieder von Antifaschisten in Aktionen
am Hohen Brendten verurteilt.
Die Dokumentation ist unter: http://www.nrw.vvn-bda.de/texte/0531_dokumentation.htm
abrufbar.
|