31.10.06
"Ihr - und die Erfahrungen der antifaschistischen
Widerstandskämpfer gegen den Faschismus - seid unverzichtbar und
heute dringend notwendig"
Grußworte zum 60. Geburtstag der VVN-BdA
NRW
Gestern veröffentlichten wir die Eröffnungsrede
unseres Landessprechers Jupp Angenfort. Heute veröffentlichen wir
die versprochenen Grußworte zu unserem 60. Geburtstag. Hier eine
Auswahl:
Grußwort der Föderation
der Demokratischen Arbeitervereine
Liebe Freunde, verehrte Genossen,
die schönsten Grüße und Gratulationen überbringen wir euch
von der DIDF!
60 Jahre, das ist ein guter Anlass, zurück zu blicken auf die
eigene Geschichte. Die Schrecken des Nationalsozialismus haben
Menschen schwören lassen, nie wieder Faschismus zuzulassen. Denn
damals wusste man es und heute wissen wir es alle, dass die Gefahr
des Faschismus nicht ein für alle mal gebannt ist. Wenn wir sagen
"nie wieder Faschismus", müssen wir dafür kämpfen, dass
es nie wieder Faschismus gibt! Zurzeit sehen wir wieder, dass es
Menschen gibt, die nichts aus der Geschichte gelernt haben. Und dass
es auffallend viele Jugendliche sind, die den Nazis hinterher
laufen, macht uns große Sorge. Wenn junge Menschen Neo-Nazis für
eine Alternative zu den herrschenden Politikern sehen, müssen wir
sie erinnern, wessen Feinde die Nazis waren. Sie waren nicht nur die
Feinde der Juden, Behinderten und Sinti und Roma. Sie waren vor
allem die Feinde der deutschen Bevölkerung. Wie viele Kommunisten,
Sozialdemokraten und Andersdenkende sind Opfer des Terrors geworden.
Wie viele Millionen Deutsche haben den Preis für den Kriegswahn
Hitlers bezahlt. Faschisten sind heute nicht nur im Osten in der
Mitte der Gesellschaft angekommen. Naziparolen werden oft geduldet;
Fremdenfeindlichkeit ist keine Ausnahme. Nun hat man es mit der
Fußball-WM geschafft, einen Hurra-Patriotismus zu etablieren. Doch
zum Jubeln sollte uns dies keinen Grund geben.
Freunde, leider wird es den antifaschistischen Kampf weiterhin
geben müssen. Solange es Menschen gibt, die Hassparolen folgen,
solange muss es welche geben, die sich entschieden gegen Rassismus
und Faschismus stellen. In den zurückliegenden Jahren haben wir
vieles gemeinsam, DIDF und VVN, unternommen. Und wir werden uns auch
weiterhin gemeinsam gegen diejenigen zur Wehr setzen, die Hass und
Elend über die Menschen bringen wollen.
60 Jahre ist ein guter Anlass, um zurück zu blicken und von
diesen Jahren zu lernen. Wir können heute sagen, dass wir von euch
vieles gelernt haben, um den Kampf gegen Faschismus zu führen.
Dankeschön an euch alle.
Hüseyin Avgan Bundesvorsitzender DIDF
Grußwort der Sozialistische
Deutsche Arbeiterjugend Rheinland-Westfalen
Wir beglückwünschen die Vereinigung der Verfolgten des
Naziregimes in NRW zu ihrem 60-Jährigem Bestehen. Für uns, als
Verband der lernenden und arbeitenden Jugend, gehören die
Erfahrungen und das Wissen der in der VVN-BdA organisierten
Antifaschisten zu einem starken Fundament, auf das wir uns stützen
können.
In unserer Zeit, in der fast jeder zweite Jugendliche keinen
betriebliche Ausbildungsplatz findet, Perspektivlosigkeit sich unter
der Jugend breit macht und das Bildungssystem immer mehr auf
Selektion und Repression reduziert wird, nutzen Faschisten nur zu
gern die Probleme der Menschen. Sie lenken von den Schuldigen
Banken, Konzernen und Großaktionären ab, deren Profite auf Kosten
der Bevölkerung Jahr für Jahr steigen. Sie verleumden stattdessen
Kolleginnen und Kollegen, Mitschülerinnen und Mitschüler oder
Nachbarn, durch ihren Immigrationshintergrund Schuld am Zustand der
Gesellschaft zu tragen.
Wir betrachten die Jugend, und insbesondere die Arbeiterjugend,
aber als Einheit. Sie kann nur gemeinsam ihr Recht auf Frieden,
Bildung, Ausbildung und Arbeit gegenüber den Kapitalinteressen
durchsetzten. Die Vergiftung des Bewusstseins und die Spaltung
Jugendlicher durch Rassismus und Faschismus sind nicht nur zutiefst
antihumanistisch, es zerstört auch die Grundlage für einen
gemeinsamen Kampf gegen die Probleme der Gesellschaft.
Gemeinsam mit den Mitgliedern der VVN-BdA wollen wir vor Ort
gegen Faschisten und rassistischer Stimmungsmache kämpfen. Wir
unterstützen ein aktives Vorgehen und das Verbot aller
faschistischen Organisationen, insbesondere auch der NPD, denn auch
für uns gilt: Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen.
Mit solidarischen Grüßen,
Thomas Liermann Landesarbeitsausschuss der Sozialistische
Deutsche Arbeiterjugend Rheinland-Westfalen
Grußwort von Ulla Jelpke, MdB Die
Linke/PDS
Liebe Genossinnen und Genossen,
vielen Dank für Eure Einladung zum 60. Geburtstag der VVN - BdA
NRW. Leider kann ich an diesem Tag nicht mit Euch gemeinsam feiern.
Ich habe in den vergangenen Jahren gerne mit Euch zusammengearbeitet
und bin sicher, dass wir auch in den kommenden Jahren viele Kämpfe
gemeinsam weiterführen werden. Die Anliegen der VVN - BdA sind
aktueller denn je, Militarismus und Rechtsradikalismus längst nicht
aus der Gesellschaft gebannt. Die aktuellen Kriege und die steigende
Zahl rechtsradikaler Gewalttaten sprechen für sich.
Ich wünsche Euch und allen Euren Gästen eine kämpferische und
schöne Geburtstagfeier.
Mit solidarischen Grüßen
Ulla Jelpke, MdB Die
Linke/PDS
Grußwort der Deutsche
Kommunistische Partei, Bezirksorganisationen Ruhr-Westfalen -
Rheinland-Westfalen
Liebe Kameradinnen und Kameraden,
wir, die nordrhein-westfälischen Bezirksorganisationen der
Deutschen Kommunistischen Partei - Ruhr-Westfalen und
Rheinland-Westfalen - beglückwünschen Euch zum 60. Jahrestag der
Gründung der VVN in NRW. Dem Schwur von Buchenwald verpflichtet,
leistete die VVN-NRW in der Zeit des Adenauer-Regimes einen großen
Beitrag im Kampf gegen die in jener Zeit betriebene Renazifizierung
des Staatsapparates und der Justiz. Das war die Zeit, als Bertolt
Brecht schrieb: "Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das
kroch!"
In jenen Jahren, als das Adenauer-Regime auf den Widerstand gegen
seine Politik der Remilitarisierung, der Spaltung Deutschlands und
der Wiederherstellung der großkapitalistischen Besitz- und
Machtverhältnisse mit massenhafter politischer Verfolgung
antwortete, die FDJ verbot und das Verbot der KPD betrieb, waren
unter den neuerlich Verfolgten viele antifaschistische
Widerstandskämpferinnen und -kämpfer, die auch Mitglieder Eurer
Organisation waren. Getragen von einer breiten in- und
ausländischen Solidaritätsbewegung, konnte das Verbot der VVN
verhindert werden.
Das Eingreifen Eurer Organisation in aktuelle politische
Auseinandersetzungen bereitete den Boden für das Lebendighalten
antifaschistischen Denkens und Handelns, insbesondere unter der
Jugend. Es war dann eine logische Schlussfolgerung, dass sich die
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes die Zusatzbezeichnung
"Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten" gab.
Wir, die Kommunistinnen und Kommunisten in NRW, sind stolz
darauf, mit Euch im Kampf gegen kapitalistische Ausbeutung und
Kriegstreiberei, gegen die Ausbreitung des Neonazismus
partnerschaftlich verbunden zu sein. Gemeinsam wollen wir uns auch
weiterhin bemühen, die Kräfte zu stärken, die das Verbot der
neonazistischen NPD letztlich durchsetzen werden.
Wir wünschen der VVN-BdA in NRW Erfolge bei der Gewinnung neuer
Kräfte und im weiteren antifaschistischen Engagement und grüßen
Euch in solidarischer Verbundenheit.
Patrik Köbele, Vorsitzender der DKP Ruhr-Westfalen
Anne Frohnweiler, Vorsitzende der DKP Rheinland-Westfalen
Grußwort der Gesellschaft
Bundesrepublik Deutschland - Gemeinschaft Unabhängiger Staaten
Regionalverband Rhein/Ruhr e.V. (Deutsch-Russische Gesellschaft)
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kameradinnen und Kameraden,
wir gratulieren der VVN-BdA NRW zum sechzigjährigen Bestehen und
würdigen ihre Tätigkeit in den vergangenen sechs Jahrzehnten als
einen bedeutenden Beitrag im Kampf gegen alte und neue Nazis, für
Demokratie, Frieden und Völkerverständigung.
Gemeinsam mit Euch hatten wir die Gelegenheit, russische und
deutsche Zeitzeugen, Kämpfer gegen Faschismus und Krieg in einem
konstruktiven Dialog, vor allem mit der jungen Generation, zusammen
führen zu können. So z.B. auf den deutsch-russischen Symposien in
Paderborn "Aus der Geschichte lernen - Aus dem Erinnern
Brücken bauen für die Zukunft" wie auch im Antifa-Jugendcamp
in Stukenbrock. Der "Brief der Freundschaft" der deutschen
Jugendlichen des Antifacamps an die russischen ehemaligen
Kinderzwangsarbeiter wurde in der russischen Zeitung "Sudba"
dieser Organisation veröffentlicht und fand so Verbreitung in ganz
Russland. In Gesprächen mit dem Russischen Komitee der
Kriegsveteranen wurde den deutschen Antifaschistinnen und
Antifaschisten für ihre engagierte Arbeit gedankt. Eine
persönliche Auszeichnung anlässlich des 60. Jahrestages des Sieges
über Faschismus und Krieg nahmen wir stellvertretend für sie
entgegen.
Für die Zukunft sind angesichts der Lage in unserem Land, in
Europa und der Welt neue Initiativen der Zusammenarbeit auch
weiterhin notwendig.
Wir freuen uns, dass wir Euch auch aus Moskau im Namen von Prof.
Dr. Wladimir Naumow, Büromitglied des Russischen Verbandes
ehemaliger minderjähriger Häftlinge des Faschismus, und Dr. Andrej
Rumjanzew, Präsident der Liga für Russisch-Deutsche Freundschaft,
zu Eurem Jubiläum solidarische Grüße übermitteln können.
Mit herzlichen Grüßen
Walborg Schröder, Vorsitzende
Grußwort der DFG-VK NRW
Liebe Freundinnen, liebe Freunde,
nie wieder Faschismus - nie wieder Krieg! Das war die zentrale
Lehre aus den 12 Jahren Nazideutschland. Ihr habt diese Lehre
verstanden, dafür aus ganzem Herzen und aus Anlass Eurer
60-Jahrfeier ein riesengroßes Danke!
Ihr seid Euch treu geblieben und damit seid Ihr uns treu
geblieben - uns die wir es unerträglich finden, wie von der
offiziellen Politik und der Justiz in Sonntagsreden Zivilcourage
abverlangt wird, die wenn sie denn tatsächlich praktiziert wird,
sogleich zum Anlass für Kriminalisierungen genommen wird.
Beispiele aufzuzählen fällt mir nur deshalb so schwer, weil bei
der Vielzahl der skandalösen Kriminalisierungen es fast unmöglich
zu begründen ist, warum dieser Skandal benannt, jener aber
verschwiegen wurde. Ich will dennoch 3 Beispiele benennen, die
deutlich machen, wie lächerlich - für die Betroffenen dennoch
zumindest lästig - sich die Herrschenden aufführen:
- Das jüngste Stuttgarter Urteil 90 Tagessätze zu je 40 Euro
gegen den Versandhändler, der Buttons und T-Shirts mit dem
eindeutig antifaschistischen Symbol, dem durchgestrichenen
Hakenkreuz im Sortiment hatte (der Fall ging durch sämtliche
Medien)
- Oder in Stade, wo AntifaschistInnen im September aus Anlaß
eines NPD-Wahlkampfstandes eindeutig antifaschistische Symbole
auf ihren Transparenten hatten und vom Staatsschutz wegen
Zeigens verfassungsfeindlicher Symbole kriminalisiert werden (indymedia)
- Oder in Bochum/Wattenscheid wo Hannes Bienert im November
letzten Jahres vom Amtsgericht wegen "Verstoßes gegen das
Versammlungsgesetz" verurteilt wurde. Er hatte sich
schuldig gemacht, die alljährliche Kranzniederlegung an der
ehemaligen Synagoge nicht formal als Versammlung anzumelden. Um
das Ausmaß der meldepflichtigen Versammlung zu benennen: die
der Anklage zugrunde liegende Kranzniederlegung im Jahr 2004
fand im kleinen Kreis von 5 Menschen statt. Unter dem Eindruck
dieses Justizskandals haben wir uns in Bochum darauf
verständigt, künftig alljährlich in größerem Rahmen an der
ehemaligen Synagoge Kränze niederzulegen.
- Der Skandal um die Beschlagnahme Eurer Dateien im Zusammenhang
mit dem konstruierten Vorwurf gegen Uli Sander, er habe
Amtsanmaßung begangen, muss hier sicher nicht extra erwähnt
werden. Der Vorwurf, er habe gefälschte Schreiben der
Staatsanwaltschaft an noch lebende Mittäter bei den Massakern
der Gebirgstruppe an Griechen und Italienern im Jahre 1943
geschickt war absolut absurd, genügte den Behörden aber
dennoch als Rechtfertigung der Beschlagnahme Eurer Unterlagen.
Der gleiche Staat, dessen VertreterInnen in Sonntagsreden zu
Widerstand gegen Nazis aufrufen (um das vermeintlich gute Ansehen
Deutschlands in der Welt nicht zu gefährden), genehmigt und
schützt Aufmärsche Neonazis und Treffen von Ewiggestrigen in der
ganzen Republik,
- wie das jährliche Gebirgsjägertreffen im bayrischen
Mittenwald zu Pfingsten
- wie den Aufmarsch von etwa 200 braunen Spinnern in Dortmund
zum Antikriegstag dieses Jahr, das von massivem Polizeiaufgebot
geschützt wurde, den wir nicht haben verhindern können
- wie die 3 Aufmärsche in Ostwestfalen Mitte September
(Bielefeld, Gütersloh und Minden), die ausnahmslos von
beherzten AntifaschistInnen nach wenigen Metern gestoppt werden
konnten
Als Mitglied im Landesarbeitsausschuß der DFG-VK Nordrhein
Westfalen freue ich mich, Euch im Namen der Deutschen
Friedensgesellschaft zum inzwischen 60-jährigen Bestehen
gratulieren zu dürfen. Eure Aktivitäten nicht nur gegen jeglichen
Nazidreck sondern auch gegen Militarismus und Krieg machen Euch zu
einer besonders nahe stehenden Bündnisorganisation für die DFG-VK.
Bei der kürzlich in Bochum gewesenen Friedensversammlung Ruhr sind
wir wieder für gemeinsame Arbeit zusammengekommen, einige VVN-BdA
Mitglieder und einige Mitglieder der DFG-VK. Dabei waren auch
Aktive, die - und das ist absolut keine Überraschung - beiden
Organisationen, der VVN-BdA wie auch der DFG-VK angehören.
Eure Arbeit - unsere Arbeit wird auch in den nächsten Jahren
nicht weniger werden. Ich wünsche Euch von ganzem Herzen die
notwendige Kraft für diese gemeinsamen Aufgaben.
Felix Oekentorp, Mitglied im Landesarbeitsausschuß der DFG-VK
NRW
Grußwort von Sevim Dagdelen,
MdB Die Linke/PDS
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde,
zuerst möchte ich Euch herzlichst zum 60. Geburtstag gratulieren
und weitere erfolgreiche Jahrzehnte im Kampf gegen Alt- und
Neofaschisten, für Demokratie, Frieden und Völkerverständigung
wünschen.
Euer erklärtes Ziel ist eine Welt des Friedens, eine Welt der
sozialen Gerechtigkeit, humanistisch und demokratisch. Für diese
Ziele setzt sich auch meine Fraktion im Bundestag ein. In ihrem
Wahlprogramm erklärte die Linkspartei.PDS vor über einem Jahr,
dass sie sich für breite Bündnisse zur Bekämpfung der extremen
Rechten einsetzen und aktiv daran beteiligen wird. An diesem
Versprechen und an unserer Forderung nach besserer öffentlicher
Unterstützung antifaschistischer und antirassistischer Gruppen
haben wir festgehalten, um damit zivilgesellschaftliche Strukturen
gegen Rechtsextremismus auf- und auszubauen. So wie Ihr mit Eurem
Kampf haben wir mit unseren parlamentarischen Initiativen versucht,
die Politik "rechter Stichwortgeber" in der sog.
"politischen Mitte" in den Blick zu nehmen.
Ihr sagt: "Der Kampf gegen Intoleranz, Ausgrenzung,
Rassismus, Antisemitismus und Neofaschismus darf sich nicht in einem
verbalen "Aufstand der Anständigen" beschränken, sondern
bedarf des kontinuierlichen Engagements." Dieser Ansicht sind
wir auch.
Ich könnte eine Reihe weiterer Übereinstimmungen in unseren
Standpunkten aufzählen. Die Voraussetzungen dafür, unseren
gemeinsamen Kampf zu verstärken, sind also gegeben. Und die
politischen Entwicklungen machen diese Solidarität auch
erforderlich.
In diesem Sinne wünsche ich Euch und uns allen weiterhin viel
Erfolg.
Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!
Sevim Dagdelen, MdB Die
Linke/PDS
Grußwort der Kulturvereinigung
Leverkusen e. V.
Liebe Kameradinnen und Kameraden, liebe Freunde!
Die Kulturvereinigung Leverkusen e. V. - in deren Reihen
Mitglieder der
VVN wirkten und wirken - möchte Euch zu Euerem 60.
"Geburtstag" die besten Glückwünsche aussprechen.
Verbunden damit möchten wir der Hoffnung
Ausdruck verleihen, dass Ihr auch weiterhin die notwendige Kraft
entfalten könnt, gegen den wieder erstandenen - und von offiziellen
Stellen meist ignorierten - Neofaschismus aktiv zu werden.
Ihr - und die Erfahrungen der antifaschistischen
Widerstandskämpfer gegen den Faschismus - seid unverzichtbar und
heute dringend notwendig. Wir sehen in Euch einen "Orden der
Demokratie", wie es der damalige Regierungspräsident bei der
Gründung der VVN vor 60 Jahren formulierte.
Wir sehen in Euch die entscheidende Organisation, die sowohl bei
der Vermittlung von Erfahrungen als auch im aktuellen Kampf gegen
Neofaschisten in allen Verkleidungen in vorderster Front steht. Dass
dies auch von vielen jungen Antifaschisten gesehen wird, belegen
sowohl Eure jungen Mitglieder, wie auch Achtung, die ihr bei anderen
jungen Antifaschisten habt - die in manchen Fragen anderer Meinung
sein mögen.
Liebe Freunde, Kameradinnen und Kameraden,
zu Eurer "Geburtstagsparty" am 28. Oktober ab 13 Uhr im
Savoy-Theater, Graf-Adolf-Straße in Düsseldorf, wünschen wir Euch
viel Erfolg.
Mit kameradschaftlichen Grüßen
Horst Wilhelms, Vorsitzender Kulturvereinigung
Leverkusen e.V.
P.S. Anlässlich Eures "Geburtstages" zeigen wir im
November in unserem Hause, Am Stadtpark 68 in Leverkusen-Manfort
eine kleine Ausstellung unter dem Titel "60 Jahre ,Orden der
Demokratie' - Streiflichter aus der Geschichte der VVN im Lande
Nordrhein-Westfalen".
Berichterstattung über die Feier:
Im Verein der Widerständler
Zur Gründung vor 60 Jahren kam die ganze NRW-Politprominenz. Heute
ist die VVN längst als Kommunistenverein verschrien. Aber sie
kämpft unverdrossen gegen alte und neue Nazis
http://www.taz.de/pt/2006/10/28/a0012.1/text
»Breite Front gegen Neonazis ist notwendig«
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes NRW feiert 60. Geburtstag
in Düsseldorf. Ein Gespräch mit Jupp Angenfort
http://www.jungewelt.de/2006/10-28/016.php
Treffen der Generationen in Düsseldorf
Die VVN Nordrhein-Westfalens beging am Wochenende ihr 60jähriges
Bestehen
http://www.jungewelt.de/2006/11-01/022.php
60 Jahre VVN in Nordrhein-Westfalen
http://www.dkp-online.de/uz/3844/s0701.htm
VVN-BdA NRW feierte 60. Jahrestag ihrer Gründung
http://www.antifaschistische-nachrichten.de/2006/22/1geburtstag.shtml
Am Sonntag verstarb Peter Gingold:
Widerstand – ein Leben lang
http://www.hagalil.com/archiv/2006/10/gingold.htm
Leserbrief von Landessprecher Ulrich
Sander zur 60-Jahr-feier der VVN-BdA NRW in der jungen Welt:
Wiederentdeckt
* Zu jW vom 1. November: »Treffen der Generationen in
Düsseldorf«
Danke für den Bericht über unsere 60-Jahr-Feier der VVN-BdA aus
Nordrhein-Westfalen. Zum dort gezeigten Film »Ein Tagebuch für
Anne Frank« ist noch zu sagen, daß er eine Wiederentdeckung von
uns ist. Dieses »Tagebuch« entstand als Buch und Film in der DDR
im Jahre 1959 und enthält Aussagen für Anne Frank, die sie nicht
wissen und nicht ahnen konnte. Im Vorwort schrieben die Filmemacher
und Buchautoren Joachim Hellwig und Günther Deicke über Anne
Frank:
»Uns Deutschen stellt sie die Aufgabe, offen aufzutreten gegen
alle, die Anne Frank dieses Schicksal bereitet oder ermöglicht
haben.« Das Tagebuch der Anne Frank wurde ja in der Literatur, der
politischen Publizistik und im Theater so präsentiert, als hätten
ganz anonyme böse Mächte sie gleich den weiteren sechs Millionen
Juden ums Leben gebracht. Deshalb werden in dem von uns gezeigten
Film nun ganz konkret als Mörder Anne Franks u.a. genannt: Die
Herren der IG Farben, für die sie Zwangsarbeit - bis hin zur
»Vernichtung durch Arbeit« - leisten mußte, der CDU-MdB Dr.
Hermann Conring, der Bevollmächtigter des »Reichskommissars für
die besetzten Niederlande« gewesen war, ferner der nie bestrafte
Kaufmann Albert Konrad Gemecker aus Düsseldorf, SS-Obersturmführer
und Kommandant des KZ Westerbork in den Niederlanden, und
schließlich Dr. Hans Globke, Mitautor der NS-Rassengesetze und
später Kanzleramtsstaatssekretär bei Adenauer.
Als kürzlich in Ostdeutschland eine öffentliche und offizielle
Veranstaltung von sich reden machte, bei der Rechtsextremisten ein
Tagebuch der Anne Frank verbrennen durften, da wurde zur
Entschuldigung gesagt: Die anwesenden Polizisten stammten ja aus der
DDR, in der das Tagebuch der Anne Frank, wie so vieles, was das
Naziregime betraf, nicht bekannt war. Doch in der DDR waren nicht
nur das Tagebuch und das Schicksal Anne Franks bekannt, sondern auch
die Fakten über ihre Mörder, die in der BRD unbehelligt lebten.
Dieser Teil der Geschichte war allerdings in der BRD weithin nicht
bekannt. Es gehörte zur 60jährigen Geschichte der VVN, diese
Fakten zu veröffentlichen. Daran wurde mit dem Film-Ausschnitt am
28. Oktober in Düsseldorf erinnert.
Ulrich Sander, Dortmund
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