VVN/BdA NRW - „Es darf kein Zurückweichen vor neofaschistischer Gewalt und Propaganda geben!"

26.04.06

„Es darf kein Zurückweichen vor neofaschistischer Gewalt und Propaganda geben!"

VVN/BdA Münster: Proteste gegen den Naziaufmarsch am 06. Mai sind nötig

Bremer Str.: Friedlicher Protest kurz vor dem Abdrengen durch die Polizei Richtung Hansaring Das vergangene Osterwochenende verdeutlichte auf erschreckende Weise erneut die Vehemenz neofaschistischer und rechtsextremistischer Gewalt. In Potsdam wurde ein Mensch aufgrund seiner Hautfarbe zum Angriffspunkt von Rechtsextremen. Dieser Angriff mit lebensbedrohlichen Folgen stellt keinen Einzelfall dar. Seit der Wiedervereinigung mussten über 100 Todesopfer rechter Gewalt in der Bundesrepublik registriert werden. Attacken von Neonazis gegen Migranten, Obdachlose, Behinderte oder politische Gegner sind fast ein tägliches Geschehen. Die Berliner "tageszeitung" dokumentierte in ihrer Ausgabe vom 21. April allein 28 neofaschistische Taten gegenüber Migranten.

ACHTUNG - Nazis verlegt!

Laut Presse ist der Naziaufmarsch aus dem münsterschen Stadtzentrum in den Vorort Hiltrup verlegt worden.

Eine gemeinsame antifaschistische Gegenkundgebung ist für 10.00 Uhr an zentraler Stelle in Hiltrup geplant.

Weitere Informationen sind in Kürze auf den unten angegebenen Internetseiten zu erhalten.

Neonazis können vor allem dort offensiv und aggressiv auftreten, wo es ihnen gelungen ist, in Teilen der Bevölkerung auf Zustimmung oder zumindest auf Gleichgültigkeit zu stoßen. Für die Neonazis ist es Ziel, in der Öffentlichkeit präsent zu sein und so eine Normalisierung von ihren Personen und Inhalten zu erreichen. Mittel um dieses zu erreichen ist immer wieder auch die Durchführung von Aufmärschen und Demonstrationen.

In Münster kündigt nun der Neofaschist Axel Reitz erneut einen Aufmarsch an. Am 18. Februar scheiterten Reitz und seine braunen Kameraden an dem Widerstand von Antifaschisten und Anwohnern. In Potsdam ist es dem couragierten Eintreten eines Taxifahrers zu verdanken, dass der Deutsch-Äthiopier nun eine Überlebenschance hat. In Münster wird es am 06. Mai nötig sein, sich erneut mit friedlichen Mitteln den Neofaschisten in den Weg zu stellen.

Die Vereinigung der Verfolgten/Bund der Antifaschisten in Münster ruft nun dazu auf, der menschenverachtenden Propaganda der Neonazis nicht gleichgültig gegenüber zu stehen. Neofaschistische Inhalte dürfen niemals Normalität werden, es darf kein Zurückweichen vor neofaschistischer Gewalt und Hetze geben.

Die VVN beteiligt sich folglich an den unterschiedlichen Bündnissen gegen den Neonaziaufmarsch. Zudem setzt die VVN eigene Schwerpunkte in der Auseinandersetzung mit den alten und neuen Nazis. Unter dem Motto "Aus der Geschichte lernen..." lädt die VVN am 08. Mai 2006, dem Jahrestag der Befreiung von Faschismus und Krieg um 18 Uhr zum Zwinger ein. In diesem Jahr wird auf der traditionellen Gedenkveranstaltung die aus Amsterdam kommende Auschwitzüberlebende Celine von der Hoek de Vries zu Gast sein. Am 16. Mai kommt dann der "Edelweißpirat" Jean Jülich aus Köln nach Münster. Um 19 Uhr wird Jülich in der Frauenstraße 24 von seinem Widerstand gegen die Nazis zu berichten.

Weitere Infos zu den antifaschistischen Aktivitäten gegen den Naziaufmarsch und zu den zwei Zeitzeugengesprächen sind auf der Homepage der VVN zu finden: www.muenster.org/vvn-bda.

Bündnisse und Initiativen:

	Bündnis gegen Rechts web.uni-muenster.de/asta/nazidemo/
	Bündnis "Münster gegen Nazis" www.muenster.org/18-02-2006/
	Antifa-Initiative-Münster www.no-nazis.net.ms/
	VVN/BdA Münster www.muenster.org/vvn-bda/