|
Am 18. Februar wollen Neonazis um das „Aktionsbüro Westdeutschland“ in Münster demonstrieren. In den letzten Tagen wurde über die „richtige“ Reaktion auf den Aufmarsch diskutiert. In einigen Stellungnahmen und Leserbriefen war zu vernehmen, dass es gut wäre, den Naziaufmarsch zu ignorieren. Jede Art von Gegendemonstration trage nur dazu bei, den Nazis mehr Aufmerksamkeit zu kommen zu lassen.
"Wegschauen hat jedoch noch nie Probleme gelöst“, so Stefan Proske von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten.
Die VVN/BdA Münster ruft deshalb die Bürgerinnen und Bürger der Stadt auf, den Naziaufmarsch nicht schweigend hinzunehmen.
Stefan Proske, macht die Notwendigkeit eines entschiedenen Handelns gegen neofaschistische Hetze deutlich: „Der entscheidende Grund am Samstag vehement auf die Straße zu gehen und deutlich Position zu beziehen ist für die VVN/BdA, dass wir uns nie wieder mit neofaschistischer, antisemitischer oder rassistischer Propaganda abfinden dürfen. Es darf dazu kein Schweigen und kein Zurückweichen geben!“
Der Nazikader Axel Reitz organisiert federführend die Nazidemonstration in Münster. Reitz wird in einem ZDF-Magazin wie folgt zitiert: „Wir glauben auf dieser Erde alleine Adolf Hitler. Wir glauben, dass der Nationalsozialismus der allein seligmachende Glaube ist für unser Volk“. Reitz unterhält Kontakt nicht nur zum Holocaust-Leugner Gary Lauck und dessen NSDAP/AO, sondern hat auch auf einer Demonstration in Bochum, gegen den dortigen Neubau der Synagoge gehetzt. Aufgrund dieser Rede wurde Reitz wegen Volksverhetzung vom Landgericht Bochum zu einer Haftstrafe verurteilt.
Im letzten Jahr hat die VVN/Bund der Antifaschisten eine Ausstellung in Münster gezeigt, die auf sehr eindringliche Art über 100 Todesopfer rassistischer und neofaschistischer Gewalt in der Bundesrepublik in den Jahren seit der Wiedervereinigung dokumentierte. Vor einigen Monaten wurde in Dortmund der 32jährige Thomas Schulz von Neonazis ermordet. Axel Reitz ließ in diesem Zusammenhag in Dortmund ein Plakat verteilen, auf dem zu lesen war: „Wer sich der Bewegung in den Weg stellt, muss mit den Konsequenzen leben“.
Reitz drohte weiter: „Diejenigen, die uns heute bekämpfen, werden einmal auf dem Marktplatz gestellt und erschossen!“ An dieser Stelle ist zu fragen, warum die Polizeibehörde in Münster nicht ernsthaft ein Verbot der Nazidemo
angestrebt hat.
Für die VVN/BdA ist es nicht hinnehmbar, dass diese Agitation, diese Androhungen von Verbrechen und dessen Legitimation nicht verboten werden!
Die VVN/Bund der Antifaschisten fordert deshalb alle Bürgerinnen und Bürger auf, am Samstag, den 18. Februar um 12 Uhr zum Servatiiplatz zu kommen. Dort findet die Kundgebung des „Bündnis gegen rechts!“ statt.
Weitere Informationen zum Thema entnehmen Sie bitte unserer Homepage:
www.muenster.org/vvn-bda.
Ihre VVN/BdA Münster
11.02.06
VVN/BdA
Münster: Bündnisse unterstützen!
Aktionen
gegen den in Münster geplanten Naziaufmarsch
25.01.06
„Wir
dürfen uns nie mit neofaschistischer Hetze abfinden“
VVN/BdA
Münster fordert Verbot der Neonazi-Demonstration in Münster
|