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Nazis raus aus dem Internet

 

07.05.05

"Plakatives Zeichen gegen die Kandidatur von rechtsextremen Parteien setzen"

Plakataktion in Recklinghausen gegen die Kandidatur rechtsextremer Parteien zur Landtagswahl

Plakat: Keine Nazis in die ParlamenteZur Landtagswahl am 22. Mai 2005 haben auch die rechtsextremen Parteien NPD und Die Republikaner eine Liste aufgestellt. In Herten kandidiert für die NPD Joachim Gläßel und für die Republikaner Erwin Pietzka. Vor Jahren gab es Versuche der NPD und der Republikaner, in Herten auf einer gemeinsamen Liste zu kandidieren. Dies wurde damals jedoch vom Landesvorstand der Republikaner unterbunden. Daher überrascht es nicht, dass Erwin Pietzka von der NPD zur Bundestagswahl 1998 als Wahlhelfer benannt wurde. Joachim Gläßel hat schon häufig in spektakulärer Weise auf sich aufmerksam gemacht (siehe Anlage).

Mit einem Schreiben hat sich der Stadtverband Herten der VVN-BdA, Kreisvereinigung Recklinghausen e.V., heute an alle Hertener Parteien, Vereine und Organisationen gewendet.

Detlev Beyer-Peters, Vorsitzender der VVN-BdA Kreisvereinigung: „Angesichts des 60. Jahrestages der Befreiung vom Hitlerfaschismus am 8. Mai 2005 schlagen wir vor, ein plakatives Zeichen gegen die Kandidatur von rechtsextremen Parteien zu setzen.“

Dazu bietet die VVN-BdA ein Plakat im Format DIN A 1 an (siehe Foto), das die angeschriebenen Organisationen aber auch jede/r einzelne Bürger/in entsprechend ihren Möglichkeiten aushängen können. Die Plakate können bei folgender Person bestellt werden:

Karl-Heinz Sobolewski
Uhlandstraße 106
45699 Herten
Telefon: 38751

Da die VVN-BdA nicht über großartige eigene finanzielle Mittel verfügt, muss sie für jedes Plakat den Selbstkostenpreis von 0,50 € berechnen.

An die anderen Parteien, die zur Landtagswahl kandidieren, hat die VVN-BdA appelliert, diese Plakate für Ihren Wahlkampf zu nutzen.

Anlage

Joachim Gläßel, 58 Jahre, wohnhaft in Recklinghausen:

  • 1978 hat er die Jungen Nationaldemokraten in Castrop-Rauxel angeleitet.
  • Sein PKW wurde beobachtet, als zum 2. Mal die Schaufensterscheiben der DKP in Castrop-Rauxel eingeschmissen wurden.
  • 1980 war er Verantwortlicher der "Bürgerinitiative Ausländerstopp Recklinghausen".
  • Ende 1981 war er Verantwortlicher der "Sache des Volkes - Nationalrevolutionäre Aufbauorganisation, Basisgruppe Recklinghausen".
  • 1983 war er Verantwortlicher des "Arbeiterkomitee gegen Überfremdung" in Recklinghausen.
  • ehemaliger Kreisvorsitzender der NPD.
  • Am Volkstrauertag, den 13.11.1983, war er an einer Massenschlägerei gegen Aktive der Friedensbewegung in Gelsenkirchen-Buer beteiligt (Flaschenöffner 3/84)
  • Am 17.2.1984 traf er sich mit Recklinghäuser Kameraden, um an dem örtlichen Kriegerdenkmal der Zerstörung und der Toten von Dresden zu gedenken (Zeitung des NBR "Die Neue Front, März 1984"). Hier wurden Kampflieder aus dem dritten Reich (u.a. das Horst-Wessel-Lied) gesungen. Bei den Beteiligten soll es sich um "Braunhemden" aus Witten, Bochum und Recklinghausen gehandelt haben, von denen neun Männer festgenommen werden konnten. (RZ 18.2.1984 und 23.2.1984)
    10 Neonazis - u.a. Joachim Gläßel (Holzwurm 2/87) - wurden angeklagt. Die Anklage warf ihnen vor:
  1. am 3.2.1984 und am 17.2.1984 Kennzeichen ehemaliger nationsalsozialistischer Organisationen öffentlich gezeigt zu haben,
  2. sich auf der Wichernstraße in Recklinghausen gegenüber dem Heinrich-Pardon-Haus aufgestellt, das Horst-Wessel-Lied gesungen und Parolen wie "Sieg Heil" gebrüllt zu haben, als dort eine Veranstaltung der "Initiative gegen Ausländerfeindlichkeit" stattfand,
  3. eine Veranstaltung von Amnesty International im evangelischen Gemeindezentrum gestört und Stinkbomben geworfen zu haben und
  4. am 17.2.1984 am Ehrenmal am Lohtor demonstriert und dabei den Hitler-Gruß gezeigt zu haben. (RZ 25.2.1986)
  • Am 20.3.84 nahm er mit ca. 11 weiteren Personen in einer Recklinghäuser Gaststätte an einer Veranstaltung einer Vereinigung von Neonazis unter dem Namen "Ein Herz für Deutschland" teil. (Leserbrief von Renate Bollmann in der RZ vom 23.3.1984)
  • In einer Kleinanzeige im Anzeigenblatt "RE + WIR" verkündete er: "Asylbetrug, wachsende Vielvölkerei, fortschreitende Umweltzerstörung, Dauermassenarbeitslosigkeit usw. ist das die Wende? Mir reicht's jetzt! Ich wähle NPD!" (Holzwurm 1/87)
  • 1989 war er Mitglied der Republikaner und ihres Kreisvorstandes im Kreis Recklinghausen (siehe Schreiben der Republikaner vom 9.10.1989) und kandidierte für diese zur Kreistagswahl.
  • Nachdem er im Recklinghäuser Fraktionsbüro der Republikaner mit einem Gesinnungsfreund beim heimlichen Durchstöbern und Kopieren von Unterlagen ertappt worden war, durfte er sich im Büro nicht mehr sehen lassen. (RZ 22.3.1990)
  • Ende März 1990 wurde er zum stellvertretenden Kreisvorsitzenden der Republikaner gewählt (RZ vom 1.4.1990).
  • Während des Wahlkampfes soll er in Marl einem 25jährigen Studenten eine Pistole unter die Nase gehalten haben, weil dieser sich von den ausländerfeindlichen Parolen provoziert gefühlt und eine eindeutige Handbewegung gemacht hatte. Lautsprecherparolen aus dem VW-Bulli "Achtung! Achtung! Deutsche Volksangehörige, hier spricht die Partei für Recht und Ordnung!" waren der Anlass. Er sagte dem Studenten: "So kriegen wir Euch alle klein, unsere Zeit wird noch kommen." (RZ vom 27.4.1990)

Siehe auch:Siehe auch:

VVN-BdA an Rhein und Ruhr mit Anti-NPD-Plakataktion im ganzen Land

Landeskonferenz in Düsseldorf fordert Ende des die Nazis fördernden V-Leute-Systems