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Nazis raus aus dem Internet

 

03.11.03

Vorstand des Internationalen Rombergparkkomitees tagte zum Abschluss der Wehrmachtsausstellung

Auschwitzüberlebende Celine van der Hoek: Nazidemonstranten verstoßen gegen Verbot der Leugnung des Holocaust

Der Vorstand des Internationalen Rombergparkkomitees, Sitz Dortmund, hat zum Abschluß der Ausstellung "Verbrechen der Wehrmacht - Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941 - 1944" in Dortmund getagt. Die Ausstellung stellte ein eindrucksvolles Stück Erinnerungskultur dar, zu man Dortmund nur beglückwünschen kann, wurde nach Besuch der Ausstellung betont. Auch die im großen und ganzen erfolgreiche Auseinandersetzung mit den neonazistischen Störern der Ausstellung wurde begrüßt. Allerdings stellte Celine van der Hoek-de Vries, eine Auschwitz-Überlebende aus Amsterdam und eine langjährige Mitwirkende in der internationalen Initiative, wie es das Rombergparkkomitee darstellt, fest: Sie habe kein Verständnis dafür, dass die Behörden in Deutschland nicht alle Mittel eingesetzt haben, um die widerlichen Aufmärsche der Nazis in Dortmund zu verhindern. "Indem die Neonazis den Charakter des Vernichtungskrieges leugnen, den die Wehrmacht führte, leugnen sie den Holocaust. Der Massenmord an den europäischen Juden, an den Sinti und Roma und an Millionen Slawen war Teil des Holocaust, dessen Leugnung in Deutschland verboten ist."

Das Komitee will weitere Mitglieder aus dem In- und Ausland gewinnen und rief die jungen Antifaschistinnen und Antifaschisten, die sich in der Wehrmachtsausstellung so erfolgreich engagiert haben, auf, jetzt diese Arbeit fortzusetzen; eine Plattform dafür biete das IRPK. Am Gründonnerstag, dem 8. April 2004, wird das Komitee zu einer öffentlichen Tagung einladen, bei der neue Mitglieder begrüßt werden und über neue Forschungsergebnisse zu den faschistischen Mordtaten in Dortmund berichtet werden soll. So wurde hervorgehoben, dass die Forschungsergebnisse zu den Stalags, den ehemaligen Kriegsgefangenenlagern in und um Dortmund, der Mahnung vor neuem Unrecht dienen. Bedauert wurde, dass die Stadt Dortmund zwar den Phönix-See weiter plane, aber kein Wort darüber verliere, was aus dem authentischen Ort "Auffanglager" Hermannstraße auf dem Thyssen-Krupp-Gelände in Hörde werden solle. Das Andenken an das Leid der dort Inhaftierten und Ermordeten, darunter jüdische Menschen, dürfe nicht der Profitorientierung im Immobilienhandel geopfert werden, wurde betont.

Das Komitee wird sich weiterhin auch international betätigen und die Mitgliedschaft in der Internationalen Föderation des Widerstandes (FIR) beantragen. Man wolle im europäischen Maßstab für antifaschistische und friedenspolitische Positionen in einer EU-Verfassung werben. Die jetzigen Aussagen im Entwurf der Verfassung zu Fragen von Krieg und Frieden stellten eine Orientierung auf Rüstung und militärische Konfliktlösung dar. Man sei tief enttäuscht über den Entwurf. Darüber müsse jetzt eine öffentliche Diskussion geführt werden.

Dem Internationalen Rombergparkkomitee in Dortmund gehören Mitglieder aus allen Ländern und Gemeinden an, aus denen Opfer des Gestapo-Massakers vom Kriegsende 1945 in Dortmund kamen.

Internationales Rombergpark-Komitee e.V.

Präsident: Dr. Antoni Slupik, Warschau - Vizepräsident: Joop Smid, Utrecht

Sekretariat: Gisa Marschefski, Caesariusstr. 3, 44309 Dortmund, T. 0231-25 85 45

Mitteilung an die Medien (Verantwortlich: U. Sander, Tel. 0231 69 80 ulrich@sander.lachen.net)