Aufruf des Internationalen Rombergpark Komitees
zum Karfreitag 2002
In der Vorosterzeit 1945, als amerikanische Truppen bereits in
den Vororten Dortmunds standen, ermordeten Gestapoleute mehr als
300 Widerstandskämpfer gegen den Hitlerfaschismus und Nazigegner
aus sieben europäischen Ländern auf heimtückische Weise im
Rombergpark und in der Bittermark. Es starben Frauen und Männer
aus Deutschland, Polen, der Sowjetunion, Jugoslawien, Belgien,
Holland und Frankreich.
Das Vermächtnis der Toten und Überlebenden, die gegen das
mörderische System ankämpften, mahnt: Nie wieder darf von
deutschem Boden ein Krieg ausgehen! Nie wieder Faschismus!
Das Internationale Rombergparkkomitee, besonders seine
ausländischen Mitglieder, sind sehr beunruhigt angesichts der
ständigen Provokationen der NPD und anderer nazistischer
Verbände.
Wir mahnen: Karfreitag sollten Organisationen und
Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, ja jeder von uns,
gegen diese Entwicklung die Stimme zum unüberhörbaren Protest
erheben.
Die nazistische Gefahr wird besonders drastisch erkennbar, da
die Verwaltungs-, Justiz- und Polizeiorgane, wie kürzlich wieder
in Bielefeld und anderen Städten, mit Polizeieinsätzen gegen
antifaschistische Gegendemonstranten, mit Gewalt und Drohungen
vorgehen. Die Vorgänge an den Tagen des Protestes „Aufstehen
gegen Rechts" im Oktober und Dezember 2000 in Dortmund sind
bei Tausenden von jungen Teilnehmern bedrückend in Erinnerung. Es
werden junge Menschen, die empört sind wegen der behördlichen
Duldung der Naziprovokationen, in ihren Meinungsäußerungen
behindert und mit Repressionen überzogen. Es wird von uns als
Terror empfunden, wenn friedliche Menschen polizeilich
eingekesselt und vielfach stundenlang ihrer Freiheit beraubt
werden.
Darum fordern wir: Freiheit für demokratische Bürger, die das
Grundgesetz verteidigen! Verhinderung des öffentlichen Auftretens
der Neonazis.
Nehmt teil am Gedenken in der Bittermark, Karfreitag, 29. März
2002, 14.30 Uhr. Treffpunkt Olpketalstraße am Eingang zur
Bittermark. Gemeinsamer Gang zum Mahnmal.
Gedenken am Mahnmal in der Bittermark der Stadt Dortmund
Am Karfreitag, 29. März 2002, findet um 15 Uhr am Mahnmal in
der Bittermark das alljährliche Gedenken an die Opfer des
Nationalsozialismus statt. Die Ansprachen halten Bürgermeister
Adolf Miksch, die Generalsekretärin des Internationalen
Rombergpark-Komitees, Gisa Marschefski, der Historiker an der
Westfälischen Universität Münster, Prof. Dr. Dr. Arnold
Angenendt, sowie der französische Ehrenpräsident des Verbandes
der Zwangs- und Arbeitsdeportierten, Jean-Louis Forest; die
Schülerin Nicole Bauermeister liest „eigene Gedanken" der
Schülerinnen und Schüler der 6. Klasse der Hauptschule DO-Kley.
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