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Nazis raus aus dem Internet

 

12.03.03

Anzeige gegen Nazi-Band "Oidoxie"

Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) hat bei der Staatsanwaltschaft eine Strafanzeige gegen die Neonazi-Band "Oidoxie" gestellt. Dortmunds VVN-Landessprecher Ulrich Sander bestätigte gestern die Initiative seines Düsseldorfer Kollegen Josef Angenfort.

In seiner Strafanzeige an die Staatsanwaltschaft listet Angenfort eine lange Liste von Gesetzesverstößen auf, die von der Brechtener Band begangen worden sein sollen. U. a. die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, die öffentliche Aufforderung zu Straftaten und Volksverhetzung. "Oidoxie" und die teilweise in Personalunion besetzte Band "Weiße Wölfe" aus Arnsberg würden mit Kombinationen aus aggressiven Bildern und Texten eine "konkrete Aufforderung zu Körperverletzungsdelikten" abgeben. In Verbindung mit Waffen zeigten die Bands die Symbole der verbotenen FAP. Die Hörer einer CD "sollen aufgefordert werden, es den Mitgliedern des FAP gleichzutun", so Angenfort.

Die Aggressivität der Lieder belegt der Düsseldorfer VVN-Sprecher mit mehreren Textpassagen, u. a. gerichtet gegen die Polizei : "Wir hassen euch schon ewig / Und das wird auch nie vergehn / Und am Tage der Rache / Wolln wir euch bluten sehen", heißt es in dem Lied "Kein Vergeben, kein Vergessen".

Noch deutlicher wird das Lied "Unsere Antwort" der "Weißen Wölfe" (Auszug): "Wartet Ihr Brüder wir kommen wieder / Schlagen das rote Gesindel hernieder / Wartet Ihr Brüder jetzt kommt die Rache / Juda verrecke und Deutschland erwache."

"Ziel dieser Bemühungen soll wohl die Beseitigung der freiheitlich demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland sein, und die Errichtung einer Diktatur nach dem Vorbild des NS-Staates", schreibt Angenfort an die Staatsanwaltschaft.

Neben den Liedertexten hat die VVN/Bund der Antifaschisten auch ein Video ausgewertet. Darin singt "Oidoxie" auch das "Hakenkreuzlied", in dem u. a. zur "Rache für Hess" aufgefordert wird. Angenfort: "Ein eindeutiger Bezug zum Nationalsozialismus mit seinen Symbolen und führenden Personen".ban

aus: Ruhr Nachrichten - 11. 03. 2003