17.03.2018
Schluss mit den Ehrungen der
lettischen Waffen-SS!
Protestkundgebung
vor Konsulat Lettlands in Düsseldorf
Alljährlich
marschieren am 16. März die Veteranen der lettischen Legion
der Waffen-SS - gegründet am 16. März 1943 - auf, sie
ziehen zum sog. Freiheits-Denkmal in Riga. Dagegen richten sich
Proteste der VVN-BdA. In verschiedenen Städten Deutschlands,
so in Düsseldorf, wurde vor den Vertretungen Lettlands gegen
diese staatlich geförderte faschistische Provokation
protestiert. In Düsseldorf führte die
Landessprecherin der VVN-BdA NRW Silvia Rölle aus:
Liebe Antifaschistinnen und Antifaschisten!
Liebe Freunde!
Ich freue mich, dass doch recht viele hier sind,
um zu demonstrieren!
Warum stehen wir hier?
Wir protestieren gegen die alljährlich am
heutigen Tag stattfindende Ehrung der lettischen Waffen-SS in Riga. Zur
Aufgabe der lettischen Waffen-SS gehörten die Mordaktionen an
der jüdischen Bevölkerung. Diese Aufgabe nahm die
lettische Waffen-SS sehr ernst. Sie ging mit unglaublicher
Brutalität vor.
Die Veteranen der Waffen-SS und andere Faschisten
marschieren immer am 16.3. in Riga in einem „Gedenk- und
Ehrenmarsch„ zu dem sogenannten Freiheits-Denkmal. Diese
Ehrung findet mit staatlicher Duldung und auch teilweiser offener
Unterstützung durch Behörden statt.
Wir fragen uns, was das für eine Ehre
ist? Wie kann man Mörder und Totschläger die
systematisch Menschen aufs grausamste töteten ehren?
Normalerweise werden solche Verbrechen strafrechtlich geahndet und
nicht belobigt.
Die Veteranen der Waffen-SS erhalten aus
Deutschland eine Rente. Überlebende der SS-Verfolgung
müssen um ihrer Anerkennung als Verfolgte kämpfen und
erhalten - wenn überhaupt - nur eine kleine
Entschädigung bzw. Rente, die nie dem fürchterlichen
Leiden angemessen ist bzw. auch nie sein kann. Wie kann Geld Leben und
Gesundheit ersetzten? Es kann nur eine Anerkennung des erlittenen Leids
sein. Diese Anerkennung wird den Verfolgten oft verweigert.
Mit diesem Ehrenmarsch werden die
Überlebenden und deren Nachkommen verhöhnt. Ihre
Leiden werden lächerlich gemacht. Noch schlimmer:
Gegenproteste von Antifaschisten in Lettland ziehen erhebliche
Repressalien nach sich ( strafrechtliche Verfolgung,
Telefonüberwachung, Reisebeschränkungen,
Polizeiwillkür, Behördenschikanen, staatliche
Einflussnahme auf Hotels und Reiseveranstalter). Diese Schikanen
erfährt besonders die Organisation „ Lettland ohne
Nazis“. Mitglieder der VVN-BdA werden mit Einreiseverbote
belegt oder abgeschoben.
Wir würden uns wünschen, dass
sich dieser besondere Fleiß der lettischen
Behörden gegen die Täter richten
würde und nicht gegen Antifaschisten, die für eine
humane Welt ohne Faschisten kämpfen, in der Faschisten keine
Chance haben, sich wieder breit zu machen und wieder
Gräueltaten verrichten zu können.
Ja und warum stehen wir hier - genau
hier?
Jetzt kommen Sie ins Spiel Herr Prof.
Dr. Bruno O. Braun. Sie sind seit 1994 lettischer Honorarkonsul. Sie
haben 2003 das Verdienstkreuz 1. Klasse von der BRD verliehen bekommen.
Wir fragen uns wofür? Dass Sie die Interessen des lettischen
Staates vertreten? Einem Staat, der Faschisten unterstützt und
schützt und Antifaschisten drangsaliert? Kommen Sie nicht mit
der Antwort – ich stelle nur wirtschaftliche Kontakte
her. Die Rolle der Wirtschaft im 3. Reich ist uns
bekannt. Die Unternehmen kamen aus dem 2. Weltkrieg reicher hervor als
sie es je vor dem Krieg waren. Die Opfer sind heute noch
Opfer. Es darf nicht sein, dass weiterhin wirtschaftliche
Interessen über Leichen oder Opfer gehen und Täter
geschützt oder sogar gefördert werden. Mit Ihrer
Funktion als Honorarkonsul unterstützten Sie indirekt diese
Faschisten in Lettland. Da können Sie sich nicht aus der
moralischen Verantwortung ziehen. Setzten Sie sich dafür ein,
dass dieser Ehrenmarsch der Waffen-SS nicht mehr stattfindet. Dass
Veteranen der Waffen-SS keine Rente aus Deutschland beziehen.
Wir freuen uns über Ihre Unterstützung.
Wir Antifaschisten werden jedes Jahr vor
den lettischen Konsulaten demonstrieren und nicht eher
aufhören, bis dieser Ehrenmarsch der Waffen-SS nicht mehr
stattfindet und Antifaschisten in Lettland nicht mehr mit Repressalien
belegt werden.
Weitere Bilder:
Protest gegen den "Tag der Legionäre" in Riga
https://www.r-mediabase.eu/index.php?view=category&catid=1122&option=com_joomgallery&Itemid=519
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