01.02.2018
Offener Brief
an Anne Will
Diskussion
am Holocaustgedenktag mit Informationslücken
Ulrich Sander (Dortmund)
schrieb an Frau Anne Will: Zu dem Thema vom Sonntag habe ich schon
vorher einen Leserbrief an die Süddeutsche geschrieben. Der
steht unten. Ich frage Sie: Warum wird nicht erwähnt, dass
Frau Bejarano Ehrenvorsitzende der VVN-BdA ist? Dass diese Organisation
vom VS bespitzelt und diffamiert wird? Dass die Mitglieder, ganz wie
Frau Bejarano, zur Aufklärung in die Schulen gehen? Dass
Kinder von Holocaustüberlebenden, wie Frau Silvia Gingold,
sich gegen den Verfassungsschutz wehren müssen? Warum werden
diese „Kinder des Widerstandes“ (auch ich
zähle dazu) nie zu Ihnen eingeladen? Warum werden die Kinder
der Holocaustüberlebenden als Verfassungsfeinde dargestellt?
Am 12.01.2018 um 08:34 schrieb U. Sander an die
Süddeutsche (wurde auch veröffentlicht):
Der Bundestag weigert sich, einen AfD-Vertreter in
sein Präsidium zu wählen. Aber ins Kuratorium der
Holocaustgedenkstätte, da gehört ein AfD-Vertreter
hin? Breit wird erörtert, ob Gedenkstättenbesuche
für Schülerinnen und Schüler zur Pflicht
gemacht werden sollen. Wussten Sie eigentlich, dass der Schwur der
Häftlinge des KZ Buchenwald, den Kampf gegen den Nazismus und
seine Wurzeln fortzusetzen, als verfassungsfeindlich gilt? Silvia
Gingold, Tochter jüdischer antifaschistischer
Widerstandskämpfer, geht dagegen vor. Sie spricht vor
Schüler/innen, geht mit dem Erinnerungsbuch Ihres Vaters auf
Lesereisen – und wird dabei vom Verfassungsschutz bespitzelt.
Sie klagt dagegen, aber die hessische Verwaltungsgerichtsbarkeit gibt
dem VS recht, der noch aus seiner Hilfestellung für den NSU
bekannt ist.
Frau Gingold unterstütze mit ihrer
Aktivität die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, das
ist die Begründung. Die VVN, 1947 von den ehemaligen
Häftlingen gegründet, wird in mehreren
Bundesländern vom Verfassungsschutz beobachtet, die AfD nicht.
Diese wird von Ihrer Zeitung sogar für
geeignet befunden, die Holocaustgedenkstätte mit zu
repräsentieren.
Ulrich Sander (76 Jahre), Bundessprecher der
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten
Dortmund
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