18.01.2018
Ulla Jelpke protestiert:
Familiennachzug: Union plant parlamentarischen Amoklauf
„Es ist unfassbar,
wie die Union die geplante Verlängerung der Aussetzung des
Familiennachzugs jetzt im Parlament durchpeitschen will: Mit
Sondersitzungen und einem Zeitplan, der keine fundierte Beratung und
Prüfung zulässt. Dabei geht es um einen schweren
Eingriff in Grundrechte und äußerst schwierige
Rechtsfragen mit Bezug zum internationalen und europäischen
Recht.“ Das erklärte das LINKE MdB, die
VVN-BdA-Aktivistin.
„Zugleich begibt sich Unionschef Kauder
auf AfD-Niveau und zeigt damit, wie tief die Union gesunken ist. Die
SPD darf dieses anti-demokratische Treiben auf keinen Fall
mitmachen“, mahnt die Innenpolitikerin der Fraktion DIE
LINKE. Ulla Jelpke angesichts der Absicht, eine
Sachverständigen-Anhörung zum Gesetzentwurf der Union
schon zum 29. Januar vorzusehen und bereits am 1. Februar im Bundestag
zu verabschieden. Jelpke weiter:
„Eine weitere Aussetzung des
Familiennachzugs widerspricht nicht zuletzt dem Grundsatz des
Vertrauensschutzes und der
Verhältnismäßigkeit: Zwei Jahre lang wurde
den Betroffenen versprochen, dass ihre Angehörigen nach
zweijähriger Wartefrist ab März nach Deutschland
kommen könnten. Und das soll auf einmal nicht mehr gelten? Die
SPD muss dem drohenden Gesetzgebungsverfahren im Schweinsgalopp
widersprechen!
Volker Kauders jüngste
Äußerung ist an Zynismus nicht zu
übertreffen und klar auf AfD-Niveau: Subsidiäre
Flüchtlinge sind international schutzbedürftig, weil
ihr Leib und Leben gefährdet sind. Wer davon spricht, diese
Flüchtlinge kämen nach Deutschland, nur damit es
ihnen „ein bisschen besser“ gehe, dem ist nicht
mehr zu helfen und der unterscheidet sich auch nicht von den
verhetzenden Sprüchen der AfD. Und wer angesichts von etwa
60.000 Familienangehörigen die
`Integrationsfähigkeit´ überfordert sieht,
will die Bevölkerung gezielt verhetzen.“
|