28.09.2017
»Demonstrationsrecht
verteidigen!«
Gegen
den Rechtsruck: Initiative ruft auf zu bundesweitem Kongress in
Düsseldorf - Petition unterzeichnen
Angesichts des aktuellen
Abbaus verfassungsmäßiger Grundrechte, der hohen
Haftstrafen bei den laufenden Prozessen gegen Demonstranten beim
G20-Gipfel in Hamburg, und des bedrohlichen Wahlsiegs rechter und
ultra-rechter Parteien bei der Bundestagswahl lädt die
Initiative »Demonstrationsrecht verteidigen!« am
Samstag, 7. 10., 11 Uhr, zum öffentlichen bundesweiten
Kongress nach Düsseldorf – der Eintritt ist frei,
Ort: Volkshochschule Düsseldorf, am Hauptbahnhof.
Das Motto lautet: „Wehren wir den
Anfängen!“ In der Düsseldorfer
Volkshochschule kommen dabei interessierte BürgerInnen und
AktivistInnen in offenen Workshops, Panels und Versammlungen zu Wort,
nach einer Eröffnung des Kongresses durch
Experten-Vorträge u.a. von Ulla Jelpke, der innenpolitischen
Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag und während
der Gipfeltage in Hamburg unterwegs als parlamentarische Beobachterin:
»Die Einschränkung der Rechte
von Flüchtlinge, Migrantinnen und Migranten trifft zuerst die
ohnehin schon weitgehend Rechtlosen. Doch je weiter die Hemmschwelle
der Regierenden sinkt und die Akzeptanz für solche
Maßnahmen bei der Bevölkerung steigt, desto leichter
werden Schritt für Schritt die demokratischen Rechte auch
anderer Bevölkerungsgruppen eingeschränkt. Seien wir
also wachsam und wehren wir den Anfängen!«
Rechtsexpertin Gabriele Heinecke, Mitglied im
Bundesvorstand des Republikanischer Anwältinnen- und
Anwälteverein e.V. (RAV), Pressesprecherin des Anwaltlichen
Notdienstes-G20 in Hamburg und Anfang Juli in Hamburg als Beobachterin
der Demonstrationen und der Polizei auf der Straße, nachts in
der ›GeSa‹ und dem für Gipfelgegner aus
dem Boden gestampften ›Amtsgericht Neuland‹,
warnt:
»›Die Diktatur hinter der
Fassade formaler Demokratie‹ nannte 1966 Georg Benz von der
IG Metall die Notstandsgesetze. Während des G20 war nicht
einmal mehr die Fassade zu sehen. Was wir brauchen ist eine breite
Gegenwehr gegen Polizeistaatstage und den ›Notstand der
Demokratie‹!«
Weitere Referenten u.a.:
- Alexander Bosch, Sprecher für den
Themenkomplex »Polizei und Menschenrechte« bei
Amnesty International Deutschland
- Peter Dinkloh, langjähriger
Journalist, u.a. Reuters und Correctiv,
ver.di-Gewerkschaftssekretär Papierverarbeitende Industrie und
Druckereien, JournalistInnen und Verlage (Fachbereich 8)
- Gerhard Kupfer, Maschinenschlosser,
Gewerkschafter seit 45 Jahren, bis 2014 IG-Metall-Vertrauensmann,
Mitglied der Vertrauenskörperleitung und der Tarifkommission,
Mitglied des Betriebsrates bei Daimler Bremen, Kommunist
- Jasper Prigge, Vereinigung Demokratischer
Juristinnen und Juristen e.V. (VDJ), Versammlungsrechtler,
Klägeranwalt des ersten erfolgreichen Prozesses gegen
polizeiliche Misshandlung von Jugendlichen beim G20-Gipfel
- Alexander Ernst, Ephorus Kirchliche Hochschule
Wuppertal/Bethel
Initiative
„Demonstrationsrecht verteidigen!“
Die Initiative besteht aus Gewerkschaften,
Migranten- und Bürgerrechtsorganisationen, Journalisten- und
Anwaltsverbänden und mehr als 700
Einzelunterstützern, u.a. Theologen und Prominenten wie dem
Kabarettisten Wilfried Schmickler (siehe http://demonstrationsrecht-verteidigen.de/unterzeichner/)
Mit ihrer Erklärung vom 29.8., die
auf http://demonstrationsrecht-verteidigen.de/
online unterzeichnet werden kann (http://demonstrationsrecht-verteidigen.de/erklaerung-online-unterzeichnen/),
richtet sich die Initiative gegen den massiven Grundrechteabbau u.a. im
Versammlungsrecht und den Rechtsruck der Regierung, und fordert:
- Freiheit für die politischen
Gefangenen von G20 und NAV-DEM/ATIK und Einstellung der Verfahren!
- Verteidigung des Demonstrationsrechts: Weg mit
der Reform der §§ 113 u. 114 StGB!
- Verteidigung des Streikrechts: Weg mit der
„Tarifeinheit“!
- Verteidigung der Pressefreiheit: Weg mit der
Repression gegen Journalist*innen!
|