27.09.2017
Friedensdemonstration
Kalkar/Essen: Lasst uns am 3. Oktober ein klares Zeichen
für den Frieden setzen!
Die Bundestagswahl hat
unerfreuliche Ergebnisse gebracht: Mit CDU/CSU und FDP sollen Parteien
die Regierung bilden, die eindeutig für eine Erhöhung
des Militärhaushaltes (2%-Ziel) und damit für mehr
Aufrüstung und Kriegsführung stehen. Ob die
Grünen da ein Hindernis sein wollen und können,
scheint zweifelhaft. Mit der AfD sitzt nun eine Partei im Bundestag,
für die die Soldaten der Nazi-Wehrmacht Vorbilder sind. All
dem müssen wir etwas entgegensetzen!
Last uns jetzt kurz nach Wahl
ein kräftiges Zeichen für Frieden und
Abrüstung setzten, lasst uns die Aktionstage in Kalkar (3.10.)
und Essen (7.10.) zu bunten, starken Signalen gegen Krieg und
Rüstung machen! Nutzt die verbleibenden Tage, mobilisiert in
Eurem Umfeld! Macht selber mit. Auf jede und jeden kommt es an!
Hier der Aufruf und die Infos:
Aufruf
Aktionstage Kalkar + Essen 2017
Bundeswehr und
NATO: Krieg beginnt an Rhein und Ruhr
Krieg
und Terror beherrschen heute das Leben in vielen Regionen der Welt.
Waffen aus Deutschland kommen in allen Kriegen zum Einsatz. Die
vorherrschende deutsche Politik hat inzwischen in ihrer Gier nach
Rohstoffen und Einflussgebieten jede Scham abgelegt. Um ihre Ziele zu
erreichen, setzt sie vermehrt die Bundeswehr ein. Gemeinsam mit den USA
und anderen NATO-Staaten ist Deutschland wesentliche Kraft in Kriegen
wie in Syrien, Mali, Irak und immer noch Afghanistan. Eine Folge davon
ist der weltweite Terror, auch in Deutschland. Die zunehmenden
Spannungen zwischen der NATO und Russland bergen die Gefahr eines neuen
großen Krieges in Europa. Beide Seiten drohen sogar mit dem
Einsatz von Atomwaffen.
Die NATO-Staaten wollen weiter aufrüsten
und zukünftig zwei Prozent ihrer Wirtschaftsleistung
für Rüstung und Militär ausgeben. Bereits
heute bringen sie alleine mehr als 50 Prozent der
Weltrüstungsausgaben auf. Für Deutschland bedeutet
das eine knappe Verdoppelung des Rüstungsetats.
Die deutschen Rüstungskonzerne
profitieren besonders, denn sie statten die weltweiten Kriege und den
Terror mit den dazu nötigen Waffen aus. Es muss ein Ende haben
mit der weltweiten Zerstörung von Mensch und Natur. Stoppen
wir militärische Eskalation und die Kriegsführung aus
unserem Land!
Krieg beginnt
an Rhein und Ruhr
Wussten
Sie, dass sich in Kalkar am Niederrhein eines der
wichtigsten Zentren der Kriegsführung mit mehreren bedeutenden
Militäreinrichtungen der Bundeswehr und der NATO befindet,
darunter Leitzentralen und Kriegs-Infrastruktur für den
Hightech-Krieg?
Wussten
Sie, dass von dort alle Luftwaffeneinsätze der
Bundeswehr im Ausland gesteuert werden: Von den Tornados in Syrien
über die Eurofighter an der russischen Grenze bis zu den
Militärtransportern in Mali? Auch der Einsatz der
zukünftig in Jagel stationierten Kampfdrohnen der Bundeswehr
würde dann von Kalkar aus geleitet.
Wussten
Sie, dass die NATO mit dem Combined Air Operation Centre
(CAOC) die Luftkriegsführung nördlich der Alpen von
Kalkar/Uedem aus plant und durchführt? Seit Beginn des Jahres
waren wieder deutsche Eurofighter im Baltikum an der Grenze zu Russland
im Einsatz. Sie wurden durch das CAOC in Kalkar/Uedem dirigiert. Es
untersteht direkt dem Luftwaffenkommando der NATO in Ramstein.
General Wundrak, ehemaliger Kommandant des Standortes Kalkar,
bezeichnete Kalkar/Uedem als einen „… ganz
großen Player in den deutschen Streitkräften und der
NATO …“.
Wussten
Sie, dass in der Kaserne in Kalkar außerdem eine
NATO Strategieschmiede für den Krieg im 21. Jahrhundert
untergebracht ist?
Im Joint Air Power Competence Centre (JAPCC) entwickeln die
Militärs Pläne zur Kriegsführung mit
konventionellen und nuklearen Waffen. Erneut findet die Jahrestagung
des JAPCC in Essen statt. Dort soll vom 10. bis 12. Oktober
über die Rolle der Luftstreitkräfte bei der
„Abschreckung“ beraten werden. Das Konzept der
Abschreckung hat die Menschheit schon während des Kalten
Krieges mehrfach an den Rand einer atomaren Katastrophe gebracht.
Aktionstage
für Frieden und Abrüstung
- Mit Aktionstagen demonstrieren wir am 3.
Oktober in Kalkar und am 7. Oktober in Essen gegen die
Kriegsvorbereitung und Kriegsführung der Bundeswehr und der
NATO!
- Damit die Verpflichtungen zum Frieden und zur
Abrüstung, wie sie im Vertrag zur Deutschen Einheit und im
Zwei-plus-Vier-Vertrag enthalten sind, endlich umgesetzt werden,
fordern wir:
- Schluss mit den Kriegseinsätzen der
Bundeswehr!
- Schritte zur atomaren und konventionellen
Abrüstung und Vertrauensbildung, keine neuen Waffenlager
für ostwärts gerichtete Truppenaufmärsche in
Dülmen und anderswo in NRW!
- Einvernehmliches Lösen von Konflikten
im Rahmen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit
in Europa (OSZE)!
- Stopp der Rüstungsexporte!
- Abbau der Kommandozentralen in Kalkar/Uedem und
anderer NATO-Einrichtungen in NRW und deren Umwandlung für
zivile Zwecke!
- Keine NATO-Kriegsplanungen in Essen und
anderswo!
- Den Aufbau einer Friedens-Akademie in
Kalkar/Uedem, die konkret zivile Konfliktlösungsstrategien und
die Friedenssicherung ohne Militär weiterentwickeln und dem
Frieden in Europa und in der Welt dienen soll!
Wehren wir uns mit Mut, Kraft, Phantasie und
Beharrlichkeit gegen die von Politik und Militärs ausgehenden
Gefahren. Um unsere Zukunft zu sichern, brauchen wir eine zivile,
menschenwürdige und völkerverbindende Politik.
Unser Nein zum Krieg ist ein Ja zum Leben!
Es rufen auf: der Ostermarsch Rhein/Ruhr sowie
Friedensgruppen von Rhein und Ruhr.
Der Flyer kann hier als PDF heruntergeladen
werden.
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