28.08.2017
Indymedia.linksunten-Verbot
ist willkürliche Zensur
Antifaschistischer
Protest gegen Angriff auf Pressefreiheit
„Das Verbot von
indymedia.linksunten ist ein illegitimer Akt der Zensur“,
erklärt die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE
und VVN-BdA-Aktivistin, Ulla Jelpke, zur Freitag ergangenen
Verbotsverfügung des Bundesinnenministeriums gegen die linke
Internetplattform. Jelpke weiter:
Das indymedia.linksunten-Projekt steht
für eine linke, antikapitalistische
Gegenöffentlichkeit. Diese in ihrer Reichweite und internen
Diskussionen einzuschränken, betrachte ich als
willkürliche Beschneidung der Meinungs- und Pressefreiheit.
Auch mir gefällt nicht alles auf dieser
Seite. Aber das Verbot ist ein Akt der Zensur und der
Einschüchterung. Jeder, der in Zukunft beschuldigt wird,
indymedia.linksunten fortzuführen, muss mit Strafe rechnen
– und zwar nicht für den Inhalt einzelner
Beiträge auf der Seite, sondern allein dafür,
überhaupt an diesem linken Projekt mitzuwirken. Das Verbot ist
zugleich eine Drohung gegenüber allen anderen Medien, in denen
heutzutage noch revolutionäre und antikapitalistische
Positionen diskutiert werden. Die linke Szene in Deutschland als Ganzes
soll eingeschüchtert werden.
Mit dem Verbot will Innenminister de
Maizière die Union als vermeintlich entschlossene
Kämpferin gegen Extremismus in Szene setzen. Diese
Entschlossenheit lässt er allerdings vermissen, wenn es darum
geht, flüchtlingsfeindliche Hetze in seinen eigenen Reihen
zurückzuweisen.
Es ist schon sehr bemerkenswert, dass rassistische
Parteien wie NPD oder AfD ihre Hetze völlig legal betreiben
können, eine linksradikale Plattform aber verboten wird. Der
Kampf gegen Linke ist dem bürgerlichen Staat ganz offenbar
wichtiger als derjenige gegen Rassisten und Nazis. Damit folgt de
Maizière einer unseligen Tradition in der deutschen
Geschichte.
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