14.06.2017
Braune Netzwerke
Die
enge Verwandtschaft der Bundeswehr zur Nazi-Wehrmacht wird wieder
sichtbar
Das Thema
„rechtsextremistische Vorfälle“ bei der
Bundeswehr ist wieder da, es war zurückgedrängt
worden hinter die Lobpreisungen „unserer“ Truppe.
Die Vorfälle hat es immer gegeben, wurden aber seit den
neunziger Jahren medial nicht mehr so stark beachtet. „Von
der Wehrmacht zur Bundeswehr – Braune Netzwerke von Anfang
an“ ist ein Beitrag von Ulrich Sander in den neuen
„Marxistischen Blättern“
überschrieben, die demnächst erscheinen. Das
Schwerpunktthema ist „Rechtstrends international“
und enthält auch einen Beitrag von Ulrich Schneider (FIR) zum
Thema. Schneider und Sander sind Bundessprecher der VVN-BdA. Das Heft
ist sehr zu empfehlen und erhältlich bei Neue Impulse Verlag
GmbH/ Redaktion Marxistische Blätter, Hoffnungstr.18, 45127
Essen. Der Wortlaut des Beitrags von Ulrich Sander:
Die Bundeswehr stammt von der Wehrmacht ab, sie
steht in der Tradition des Jahrhunderte alten preußischen
Militarismus. Auf diese Tradition machte der kommunistische Politiker
und Journalist Emil Carlebach in einem Vortrag vor der der
Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg aufmerksam:
„Ich trug eine Reihe Thesen vor, die sicher nicht in das
Weltbild der Offiziere paßten. So z. B.: In den 125 Jahren
ihres Bestehens - seit 1870/71 - hat die deutsche Armee niemals
Deutschland verteidigt. Wohl aber hat die deutsche Armee zwei
Weltkriege ausgelöst und jedes unserer Nachbarländer
(außer der Schweiz) mehrmals überfallen.“
[1] Als Beispiele für reaktionärste
Preußentums- und Nazitraditionspflege seien die nach wie vor
im Frühjahr 2017 beibehaltenen Kasernennamen, zum Beispiel die
Graf-von-Haeseler-Kaserne [2] und die Lent-Kaserne [3], genannt.
Bundeskanzler Konrad Adenauer, der die
westdeutsche Aufrüstung seit Bestehen der BRD mit
großem Eifer betrieb, sah das Problem der Nazivergangenheit
seiner Offiziere, antwortete jedoch: Woher soll ich 20jährige
Generale nehmen? Jetzt hat die Verteidigungsministerin Ursula von der
Leyen aus der Adenauerpartei CDU entdeckt, dass es sinnvoll
wäre, die gesamt Verwandtschaft einfach abzustreiten. Jeder
Bezug zur Wehrmacht habe aus der Bundeswehr zu verschwinden. Es ist,
als wollte man in einer Familie sich von seinen Vorfahren distanzieren
– indem man nun alle Familienbilder von der Kommode
wegräumt.
Das Thema „rechtsextremistische
Vorfälle“ bei der Bundeswehr ist wieder da, es war
zurückgedrängt worden hinter die Lobpreisungen
„unserer“ Truppe. Die Vorfälle hat es
immer gegeben, wurden aber zuletzt in den neunziger Jahren
stärker beachtet. Eine aufschlussreiche Meldung besagte zur
Zeit der besonders zahlreichen „rechtsextremen
Vorfälle“: "Nach
den Enthüllungen von Gewaltvideos haben katholische
Militärpfarrer die Vorbereitungen der Bundeswehr auf
Auslandseinsätze als Nährboden für
rechtsextreme Vorfälle bezeichnet. Der Ernstfall
ändere das Bewusstsein der Soldaten und ziehe ein anderes
Spektrum von Wehrpflichtigen an ... Rechtes Gedankengut trete nicht als
`Krankheit` beim Auslandseinsatz auf, sondern bilde sich vielmehr bei
den Vorbereitungsübungen im Inland. Soldaten der
Krisenreaktionskräfte, die z.B. tagelang Kampfsituationen
nachstellten, sähen sich schnell als Kriegsteilnehmer wie ihre
Großväter in der Wehrmacht.“
[4]
Stets betrachteten Nazis und Neonazis die
Bundeswehr, die Wehrmachts-Kameradenkreise und
Soldatenverbände als ihre legale wie illegale Operationsbasis.
"Geh zur Bundeswehr" heißt es in einem entsprechenden Aufruf.
[5] Junge „Kameraden und Kameradinnen“ in der
Berufswahl sollten „eine Ausbildung bei Bundeswehr und
Polizei in Erwägung ziehen, mit dem Ziel, sich in besonders
qualifizierten Spezialeinheiten das nötige Wissen und
Können anzueignen." Der Initiator des Aufrufs ist Steffen
Hupka, ehemalige Mitarbeiter des verstorbenen Neonaziführers
und Leutnants a.D. Michael Kühnen. Hupka: „Widerstand, der auf
die Beseitigung eines volksfeindlichen Systems zielt, muß
professionell geplant sein." Der Aufruf war
erfolgreich. Zahlreiche Nazischläger und Gewalttäter
gehörten der Bundeswehr an oder sind noch Mitglieder des
Reservistenverbandes. (In Medienberichten über Gewalttaten
wird die Bundeswehrausbildung grundsätzlich nicht
erwähnt.)
Reservisten
als Netzwerk
Mit der Reservistenbewegung entsteht eine neue
extrem rechte Organisation, – zusätzlich zum Wirken
alter und neuer Rechtsextremer in der Bundeswehr. In rund fünf
Millionen Familien gibt es Reservisten, zu denen die Bundeswehr
möglichst laufend Kontakt hält. Die militaristischen
Traditionsverbände und die Reservistenverbände
erhalten immer mehr Macht – und Geld der Steuerzahler. Bei
den Einsätzen der Bundeswehr im Inneren zusammen mit den
Reservisten geht es auch um den „Kampf gegen den
Terrorismus“, worunter das Vorgehen gegen die
außerparlamentarische Opposition, zu verstehen ist.
[6] Laut „Information für die
Truppe“ heißt der Kampfauftrag: Gegen
„Chaosgruppen wie z.B. die Gruppe der
Globalisierungsgegner“. Zur militaristischen Massenbasis
beitragen soll auch die Aufwertung des Soldatenberufs:
Schönere Uniformen sind geplant, ein neues EK Eisernes Kreuz
wurde erstmals verliehen, eine zentrale Grabstätte und
Ehrenmal in Berlin wurde geschaffen.
Die Ministerin hörte nun davon, dass zwei
Offiziere und ein Kumpan einen Anschlag planten, dafür
Bundeswehrwaffen beschafften und alles den Migranten in die Schuhe
schieben wollten. In der Bundesweht ist so etwas durchaus
wahrscheinlich.
Von der Leyen zog sich den Ärger der
Militärs zu, als sie sich angesichts dessen von der Bundeswehr
distanzierte, wie sie heute ist. Sie wandte sich mit einem Brief an
ihre Bundeswehr, so als wäre sie gar nicht deren Chefin.
Sie ist es auch nur bedingt. Sie hat vor allem die
Interessenvertretung für die Bundeswehr in der Regierung zu
betreiben. Ein Leitartikel der Süddeutschen Zeitung
äußerte kürzlich erleichtert, die
Erfahrungen der Weltkriege hätten dazu geführt, den
Krieg nicht mehr als Fortsetzung der Politik anzusehen [7]. Das trifft
nicht zu; jeder, ob Kriegstreiber oder Kriegsgegner, weiß,
dass dieser Satz von Clausewitz objektiv zutrifft. Der Satz von
Clausewitz ist das Leitmotto des Dresdner Militärmuseums.
Allerdings in leicht veränderter Fassung. [8] Clausewitz ist
auch der Namensgeber einer Gesellschaft von
Bundeswehrgenerälen sowohl im Dienst wie auch a.D. Sie
üben von dort erheblichen Einfluss aus. Oder glaubt
irgendjemand, die Begeisterung Ursula von der Leyens für die
Trump-Forderung nach mehr deutscher Kriegsbeteiligung und
Rüstung resultiere nur aus dem eigenen Überlegen der
Ministerin? Die Einflussnahme der Generäle ist vorhanden, nur
nicht so öffentlich. Die aufgeregten Wortmeldungen eines
Generalinspekteurs Klaus Naumann sind zwar passé. Aber die
Einflussnahme blieb. Der Oberst mit dem Massaker am
Kundusfluß wurde zum General befördert. Und die
Auswirkungen der massiven Einflussnahme gegen den
Nichtweiterverbreitungsvertrag werden wieder spürbar. Damals
unterzeichnete die Bundesregierung unter dem Druck der
Generäle nur mit der Einschränkung, dass die Frage
der Bewaffnung mit Atomwaffen wieder auf die Tagesordnung komme, wenn
dafür ein „europäische
Lösung“ anstehe. Und das ist jetzt der Fall.
Lebendige
Traditionen der Naziwehrmacht
Die Öffentlichkeit verlangt nun
Aufklärung und Gegenmaßnahmen. Und Ursula von der
Leyen will über Nacht alle Wehrmachtstraditionen aus der
Truppe verbannen. Die Traditionsräume, die in 60 Jahren
entstanden und gehegt und gepflegt wurden, sollen verschwinden. Die
Bundeswehr wurde von Nazigenerälen aufgebaut, soll die
Erinnerung daran auch verschwinden? Was wird mit den
reaktionären Kasernennamen? Und was ist mit den
Gründern der „neuen Bundeswehr“? Was wird
mit dem Bundeswehrverband, der noch 1988 seinem Bildungswerk den Namen
jenes Karl Theodor Molinari gab, der sowohl Hitler- wie Adenauergeneral
war und auch CDU-Politiker – und einer, der sich in
Frankreich und Belgien nicht sehen lassen konnte, weil er die
Kriegsverbrechen beging.
Der hohe Bundeswehr-General Werner von Scheven
versicherte den Soldaten aus Ost und West beim Anschluss der DDR und
bei der Liquidierung der DDR-Streitkräfte: Die Bundeswehr
wolle „nicht hinter den Leistungen der Wehrmacht
zurückstehen“ [9] Und Generalinspekteur General
Klaus Naumann sagte vor den Gebirgsjägern von Wehrmacht und
Bundeswehr bei einem Pfingsttreffen in Mittenwald 1992: Die Wehrmacht
sei gleichzusetzen „mit jener vorzüglichen Truppe,
die Unvorstellbares im Kriege zu leisten und zu erleiden
hatte.“ Wehrmacht stehe für
„Bewährung in äußerster Not,
für Erinnerung an und Verehrung von vorbildlichen
Vorgesetzten, für Kameraden und Opfertod.“ [10]
Die Nazi-Wehrmacht wurde in dem Bundeswehrorgan
„Information für die Truppe“ im
großen und ganzen gewürdigt. Grundsätzlich
heißt es in der Bundeswehrzeitschrift, es grenze ans
„Pathologische“, die Wehrmacht wegen
„moralischer Verkommenheit“ und ihres
„Verbrechertums“ als weltweit einmalig anzuklagen,
wie es besonders mit der Wehrmachtsausstellung des Herrn Reemtsma
geschehe. „Die
öffentliche Diskussion über die Wehrmacht hat
vielfach die Perspektive in wissenschaftlich unakzeptabler Weise auf
die Frage der Kriegsverbrechen verengt.[11]
Das braune
Bombertrio der Bundeswehr ist nicht allein
Einer aus dem mutmaßlichen
terroristischen Bundeswehrterrortrio, das jetzt entdeckt wurde, hat
sich als syrischer Flüchtling anerkennen lassen, ohne
daß er Anzeichen für eine syrische
Identität hatte. Er lebte in der Kaserne wie auch in einer
Flüchtlingsunterkunft. Erkannt wurde er von
österreichischen Behörden, nicht von deutschen.
Prüfungsarbeiten schrieb der Oberleutnant ganz unbefangen im
Neonazistil. Es ist völlig ausgeschlossen, daß es
keine Mitwisser in der Truppe gab. Eine große Terrorzelle
Uniformierter dürfte bestehen. Frühere Nazis wie auch
frühere Soldaten bestätigten im Fernsehen, dass es
ein sehr verbreitetes Neonaziunwesen beim Bund gäbe.
Warum soll der Oberleutnant nicht im Nazistil
schreiben, wenn dies auch in den Medien der Bundeswehr der Fall ist?
Kostprobe: Da schrieb ein Oberstleutnant Reinhard Herden in der
Bundeswehrzeitschrift für die Erziehungsarbeit und Ausbildung
der Soldaten: Dem „zivilisierten
westlichen Soldaten“ steht der „rohe, barbarische
fremde Krieger“ gegenüber, der „dem
Proletariat“ entstammt. Der Feind wird
dämonisiert: „Für
den Soldaten der westlichen Demokratie mit seinem ethischen und
moralischen Prinzipien ist der Krieger ein gefährlicher
Feind“. Weiter: „Es wäre ...
unklug, sie (die Bundeswehrsoldaten) nicht für die brutalen
kleinen Kriege gegen die kleinen bösen Männer
auszubilden. Deutschland wird um eine Beteiligung an diesen Kriegen
gebeten werden.“[12]
Der gewalttätige Rassismus hat also schon
lange auch die Bundeswehr erfasst. In zahlreichen Dokumenten des
Ministeriums werden Migration und
„Flüchtlingsschwemme“ als Problem
dargestellt, das auch militärisch zu lösen sei. Und
das stellte sich das Terrortrio so vor: Sie begehen getarnt als
muslimische Terroristen mit Bundeswehrwaffen einen Anschlag, der dann
den Islamisten in die Schuhe geschoben wird und schärfste
Reaktionen durch bewaffnete deutsche Kräfte auslöst.
Das mit der Tarnung hat auch in der Wehrmacht
Tradition. Dem Überfall auf Polen am 1. September 1939 ging
der Einsatz von als Polen verkleideten KZ-Häftlingen voraus,
die von der SS zum Überfall auf den Sender Gleiwitz getrieben
wurden. So wurde die Aggression als Verteidigungskrieg dargestellt.
Ähnlichkeiten
der Kriegsziele
Rechtzeitig zum Kriegsbeginn wurden die Offiziere
und Soldaten auf Adolf Hitler eingeschworen. Der Eid, obwohl als
Eidbruch geschworen, denn der Eid auf die Weimarer Verfassung wurde mit
dem neuen Eid ja gebrochen, hielt die meisten Offiziere und viele
Soldaten davon ab, sich vom Führer zu lösen. Sie
kämpften bis zum letzten Moment für ein
verbrecherisches System. Sie brachten über 55 Millionen
Menschen den Tod.
Als dieser Krieg im Sommer 1939 unmittelbar
bevorstand, hieß es im Vorwort des Buches
„Wehrmacht und Partei“ [13]: Jetzt „steht
das deutsche Volk in einem harten Kampf um sein Lebensrecht gegen seine
jüdischen und demokratischen Feinde.“ Wehrmacht und
NSDAP kämpften „Schulter an Schulter“. In
dem Werk, das der Behauptung konservativer Militärhistoriker
widerspricht, die Wehrmacht und die Nazis wären weltenweit
auseinander gewesen, wird dem Soldaten jedes Bedenken, ob sein Tun
erlaubt sei, genommen. Es wird vom „Vorrecht des
Stärkeren“ berichtet: „Recht bekommt, wer
sich im Daseinskampf durchzusetzen versteht.“ Es gehe um
„Forderungen an Siedlungsland, an Rohstoffquellen und
Absatzmöglichkeiten“ [14]. Dazu sei angemerkt:
In den Verteidigungspolitischen Richtlinien der
Bundeswehrführung von 1992 – und in allen folgenden
VPR - heißt es zu den wichtigsten Aufgabe der
„neuen“ Bundeswehr: „Aufrechterhaltung
des freien Welthandels und des ungehinderten Zugangs zu
Märkten und Rohstoffen in aller Welt“. Die
Kriegsziele der Bundeswehr werden heute also mit ähnlichen
Worten geschildert, wie einst die der Wehrmacht.
Verbrecher?
Hauptsache stramme Antikommunist!
Die westlichen Alliierten und Konrad Adenauer
setzten schon bald auf die Unterstützung der alten
Wehrmachtsführung. Sie brauchten nun für den
möglichen Krieg gegen den Bolschewismus jeden Fachmann, und
sei er auch ein Nazimörder gewesen. [15] Bereits am 9. Oktober
1950 kamen die Expertengespräche ehemaliger Offiziere der
Wehrmacht über die „Aufstellung eines deutschen
Kontingents im Rahmen einer übernationalen Streitmacht zur
Verteidigung Westeuropas“ im Eifelkloster Himmerod zum
Abschluss. Die dort erarbeiteten Überlegungen wurden als
Denkschrift zur Vorlage für den Bundeskanzler Konrad Adenauer
zusammengefasst. [16] Fünf Jahre nach Kriegsende planten die
Militärs wieder die Kriegsführung. Der Kalte Krieg
machte es möglich. Kriegsverbrecher wurden eingesetzt, um
neues Unheil vorzubereiten.
Die Teilnehmer in Himmerod waren Generäle
wie jener Hans Röttiger, der nach Kriegsende zugab, er sei zu
der Erkenntnis gekommen, „dass
die Bandenbekämpfung, die wir führten, im Endziel den
Zweck hatte, den militärischen Bandenkampf des Heeres dazu
auszunutzen, um die rücksichtslose Liquidierung des Judentums
und anderer unerwünschter Elemente zu
ermöglichen.“ [17]
Röttigers Chef bei der Bundeswehr und in
der Wehrmacht war Adolf Heusinger. Auch er führte in Himmerod
wieder das große Wort. Heusinger war besonderer Vertrauter
Hitlers und als Leiter der Operationsabteilung des Heeres an der
Planung und Durchführung der Überfälle auf
verschiedene Länder, darunter am Aggressionsplan "Barbarossa"
gegen die Sowjetunion, führend beteiligt. Ralph Giordano
berichtet in „Die zweite Schuld“: „Am 17.
März (1941) erklärte Hitler im Beisein von
Generalmajor Adolf Heusinger und Generalstabschef Franz Halder nach
Notizen des letzteren: ‚Die von Stalin eingesetzte
Intelligenz muss vernichtet werden. Die Führermaschinerie des
russischen Reiches muss zerschlagen werden. Im großrussischen
Reich ist Anwendung brutalster Gewalt notwendig.
...’“ Giordano: „Das war offener Aufruf
zum Massenmord“. Halder und Heusinger gehörten zu
den Tätern. Giordano: Die beiden ließen
„völkerrechtliche und
kriegsvölkerrechtliche Überlegungen nur im
Zusammenhang ihrer Missachtung sichtbar werden.“
Das Beispiel
Heusinger
Heusinger, dem also schwerste Kriegsverbrechen
vorzuwerfen waren, wurde dennoch nach 1945 Berater der US-Armee, die
sich auf die Konfrontation mit der UdSSR vorbereitete und
„Russlandexperten“ wie ihn suchte. Die US-Politiker
wie auch Adenauer sagten: Hauptsache Antikommunist, da darf jemand
schon ein Nazikriegsverbrecher gewesen sein.
In dem Buch „Vernichtungskrieg -
Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944“ (Hamburg 1995) stellt
Alfred Streim, der inzwischen verstorbene Leiter der Zentralstelle der
Landesjustizverwaltungen für die Aufklärung von
NS-Verbrechen, fest, „dass die westlichen Alliierten auf die
Deutschen keinen Druck zur Verfolgung der völkerrechtswidrigen
Handlungen ausübten und im übrigen die von ihnen
verurteilten Kriegs- und NS-Verbrecher Anfang der fünfziger
Jahre begnadigten.“ Denn: „Infolge der damaligen
angespannten politischen Weltlage hatten sie ein großes
Interesse an der Wiederaufstellung deutscher Streitkräfte. Die
Verfolgung von Angehörigen der früheren Wehrmacht
stand der Wiederbewaffnung jedoch entgegen, zumal der damalige
Bundeskanzler den westlichen Alliierten immer wieder erklärte,
es werde keine neue deutsche Armee geben, solange noch Prozesse gegen
Angehörige der Wehrmacht geführt und deutsche
Soldaten sich in alliierter Haft befinden würden.“
[18]
Das geheime
Treffen im Kloster Himmerod
Die „Himmeroder Denkschrift“
Heusingers und anderer aus dem Jahre 1950 war die eigentliche
Geburtsurkunde der Bundeswehr. Die Autoren machten deutlich, dass sie
an der von den USA gewünschten Schaffung der Bundeswehr nur
teilnehmen würden, wenn die Forderungen erfüllt
würden - sie wurden allesamt erfüllt:
- „Freilassung der als
‚Kriegsverbrecher’ verurteilten
Deutschen“ und
- „Einstellung jeder Diffamierung des
deutschen Soldaten (einschließlich der im Rahmen der
Wehrmacht seinerzeit eingesetzten Waffen-SS) und
- Maßnahmen zur Umstellung der
öffentlichen Meinung im In- und Ausland.“ Ferner
wurde gefordert:
- „Ehrenerklärung für
den deutschen Soldaten von Seiten der Bundesregierung und der
Volksvertretung. Gerechte Regelung der Versorgung der früheren
und zukünftigen Soldaten und ihrer Hinterbliebenen.“
Teilnehmer an der Himmeroder Tagung, die da ihre
Amnestie und die ihrer „Kameraden“ betrieben, waren
außer Heusinger und Röttiger die späteren
Bundeswehrgenerale Speidel, Graf von Baudissin und Graf Kielmansegg.
Die Amnestie der Kriegsverbrecher wurde auch von Kirchenvertretern
betrieben. So forderte Weihbischof Neuhäusler im Jahre 1951
die US-Regierung auf, Urteile gegen Kriegsverbrecher aufzuheben. Wenn
die Bundesrepublik aufgerufen sei, sich „zu einem starken
Verteidigungsblock gegen den Bolschewismus im Osten zu
formieren,“ sei dies notwendig. [19]
Innere
Führung blieb umstritten
Bei Gründung der Bundeswehr lautete die
NATO-Vorgabe: 500 000 Soldaten so schnell wie möglich. Die
Verwirklichung dieser Forderung durfte nicht durch zu viel Skrupel
hinsichtlich der Biographien der Soldaten gestört werden. Ohne
Rückgriff auf die militärische Erfahrung ehemaliger
Wehrmachtssoldaten war nichts zu machen. Und so drückten die
Personalgutachterausschüsse in den fünfziger Jahren
häufig beide Augen zu. Adenauer hatte ihnen den Tipp
auf den Weg gegeben: Wenn man kein sauberes Wassert hat, dann nimmt man
eben schmutziges.
Offiziere mit erzkonservativem bis
reaktionärem Staatsverständnis und bewährtem
Feindbild wurden eingestellt. Das Konzept "Innere Führung" des
Grafen Baudissin, das die Bundeswehr demokratiekompatibel machen
sollte, empfand man als Hemmnis. Die Rolle der Wehrmacht als Instrument
und Mitinitiator des größten Raub- und
Vernichtungsfeldzugs der Geschichte wurde geleugnet. Das Dilemma war:
Die Bundeswehr hatte einen militärischen Auftrag, dem die
Verfassung Grenzen setzte. Sie hatte ein Konzept der Inneren
Führung, das von den für Erziehung und Ausbildung
verantwortlichen Vorgesetzten der Truppe allzu oft verletzt wurde.
Hitlergeneräle begründeten wie
gesagt mit einer Himmeroder-Denkschrift den Nachkriegsmilitarismus. Und
der siegte indirekt, als die DDR der BRD angeschlossen wurde. Mit der
Wende von 1989/90 hatte sich der „Verteidigungsblock gegen
den Bolschewismus“ erledigt. Der Westen hatte den Kalten
Krieg gewonnen. Deutschland war von Freunden umgeben, eine
Friedensdividende war das, was sich nun die Menschen erhofften. Doch
während sich die Völker im stabilen Frieden
wähnten und auch die meisten Politiker zunächst alles
Mögliche, nur keine Militärkonzepte,
erörterten, da hatten die Militärs - auch die
deutschen - schon wieder neue Feinde entdeckt.
Verteidigungspolitische
Richtlinien des Imperialismus
Diese wurden zuerst in den
Verteidigungspolitischen Richtlinien von 1992 definiert, worin die
Generäle – sie waren die Autoren - ihr Konzept
für die Kriegführung begründeten. Und 2003
waren dann die neuen die Verteidigungspolitischen Richtlinien der
Generäle fällig, die SPD-Minister Peter Struck mit
dem Begriff aus dem Wortschatz eines heimlichen Generalstabs
„Verteidigung Deutschlands am Hindukusch“ als seine
eigenen präsentierte.
Das Bundesverfassungsgericht hatte am 12. 7. 1994
die Militärs ermächtigt, mit der Zustimmung der
einfachen Regierungsmehrheit im Bundestag Kriegseinsätze
durchzuführen und sich nicht mehr auf den Verteidigungsauftrag
der Verfassung zu beschränken. Die Generäle bekamen
die verfassungswidrige Erlaubnis zur Kriegführung fern des
deutschen Territoriums.
Dabei ging die Innere Führung weitgehend
verloren. Militarismus bedeutet wieder für die Rechte -
für Konservative wie Neofaschisten -, dass solche
„soldatischen Werte“ wie Mut, Treue,
Kameradschaftlichkeit, Ehre, Tapferkeit aus jeglichem sozialen
Wertebezug herausgenommen und isoliert als Ideale und Tugenden
für alle gesellschaftlichen Bereiche gültig werden.
Unverkennbar war das Bestreben, die Rolle der deutschen Wehrmacht und
des „Soldatentums“ im Zweiten Weltkrieg und in der
Zeit der Kriegsvorbereitung für WK II zu rechtfertigen.
Während die Auslandseinsätze der
Bundeswehr offiziell mit angeblichen Verpflichtungen im Rahmen der NATO
und der UNO begründet wurden, redete Generalinspekteur Klaus
Naumann den Klartext der Rechten: Die Bundeswehr habe für
Einsätze "auch außerhalb des
Bündnisgebietes zur Verfügung zu stehen, soweit es
deutsche Interessen (!) gebieten." [20] Wo Goebbels sagte: "Diesmal
geht es um wichtigere Dinge, und zwar um Dinge, die uns alle angehen,
um Kohle, Eisen, Öl und vor allem um Weizen" [21], da sagen
die Verteidigungspolitischen Richtlinien über die "deutschen
Interessen" aus:
"Aufrechterhaltung des freien Welthandels und des
ungehinderten Zugangs zu Märkten und Rohstoffen in aller
Welt". Weiter heißt es bereits in den Richtlinien von 1992:
Ein "Teil der deutschen Streitkräfte muss
daher zum Einsatz außerhalb Deutschlands befähigt
sein." Die Richtlinien seien "verbindliche Grundlage" für die
"deutsche militärische Interessenvertretung nach
außen." An die Stelle der Verteidigung Deutschlands und des
NATO-Territoriums wird die Aufgabe gestellt: "Sicherheits- und
Verteidigungspolitik ist ein ganzheitlicher Ansatz von
Schützen und Gestalten."
Und das "Gestalten" wird mit einer Formulierung
umschrieben, die auch Hitler anstelle seines plumpen "ab 5 Uhr 45 wird
zurückgeschossen" hätte einfallen können:
"Vorbeugung, Eindämmung und Beendigung von Krisen und
Konflikten, die Deutschlands Unversehrtheit und Stabilität
beeinträchtigen können." [22]
Aggressiv heißt es in
erläuternden „Informationen für die
Truppe“ 1993: Die Souveränität anderer
Länder und das Nicht-Einmischungsprinzip müssten
„in Frage gestellt“ werden. Grundlegende Prinzipien
des Völkerrechts und der UN-Satzung „wie das
Souveränitätsprinzip, Nichteinmischungsgebot und das
Selbstbestimmungsrecht“ bedürfen einer
„Fortentwicklung“. [23] Wo Militärs sich
so offen ausdrücken, da durften die Herren des
großen Geldes nicht fehlen. Im
„Kurz-Nachrichtendienst der
Arbeitgeberverbände“ [24] werden die
Kriegseinsätze eindeutig gegen die Wanderungsbewegungen
gerichtet. Man müsse die Flüchtlinge in den
Herkunftsländern halten, und zwar indem
„militärische Einsätze wie in Somalia nicht
ausgeschlossen werden“.
1999 beteiligte sich die Bundeswehr an der
Bombardierung Rest-Jugoslawiens; Ein
völkerrechtswidriger Krieg.
Flüchtlinge
als Feinde der „archaisch“ Kämpfenden
Und auch Einsätze im eigenen Land wurden
wieder denkbar: „Im Zeitalter weltweiter Wanderbewegungen und
internationalem Terrorismus“ verwischten zunehmend die
Grenzen zwischen innerer und äußerer Sicherheit. Das
schrieb schon 1994 der Fraktionsvorsitzende Wolfgang Schäuble
(CDU) [25], um zu fordern, dass die Bundeswehr auch bei
größeren Sicherheitsbedrohungen im Innern
„notfalls zur Verfügung stehen sollte“.
Mit dem Umbau der Bundeswehr zur
Interventionsarmee traten der
“Kämpferkult” und mit ihm die
reaktionärsten militaristischen Positionen einer
traditionalistischen Gruppe in der Führung der Bundeswehr
wieder offen hervor. Heeresinspekteur Gerd Gudera, den Minister Struck
seinerzeit dafür lobte, dass die Bundeswehr in Afghanistan so
erfolgreich sei, nutzte seine Verabschiedung in den Ruhestand zu einem
“politischen Paukenschlag” [26], indem er
erklärte, “nirgendwo außerhalb
Deutschlands werden Soldaten in ähnlicher Art und Weise
verunglimpft und in ihrer Ehre beschnitten”. Seitdem wird
alles mögliche getan, um die Bundeswehrsoldaten zu hofieren.
Guderas Nachfolger, Hans-Otto Budde, war Kommandeur der
Deutsch-Französischen Brigade, der Kerntruppe der
EU-Interventionsarmee und der Division Spezielle Operationen der
Bundeswehr. Laut Budde braucht die Bundeswehr wieder den
“archaischen Kämpfer und den, der den
High-Tech-Krieg führen kann” [27].
Lebhaft wurde seit Anfang der neunziger Jahre die
Traditionsfrage erörtert, wenn auch nicht öffentlich.
Harald Rettelbach, früher Direktor des Nato-Pressezentrums in
Brüssel und später hoher Reserveoffizier, stellte
gern die rhetorische Frage: „Soll ich etwa die verdammen, die
mir das Handwerkszeug beigebracht haben? Sie sind ja gerichtlich nicht
verurteilt worden.“ [28]
Ausgerüstet mit dieser Tradition und
diesem Handwerkzeug ging die Bundeswehr in ihre
Auslandseinsätze. Und ihre Veteranen mischten sich nicht nur
in die Geschichtspolitik mit ihren Reinwaschungsversuchen ein, sondern
machen auch gemeinsam mit Verband Deutscher Soldaten,
Fallschirmjäger-Reservisten und Verband der Reservisten
handfeste Militärpolitik. Sie wollen nicht nur die
Vergangenheit verklären, sondern auch die Zukunft
militärisch gestalten.
Sie wollen sich nicht an das halten, was im
Artikel 2 des Einigungsvertrages festgeschrieben wurde: „Die
Regierungen der Bundesrepublik und der Deutschen Demokratischen
Republik erklären, dass das vereinte Deutschland keine seiner
Waffen jemals einsetzen wird, es sei denn in Übereinstimmung
mit seiner Verfassung und der Charta der Vereinten Nationen.“
[29]
Anmerkungen
1 Zitiert nach Unsere Zeit 8. Mai 1998
2 Eine Kaserne ist nach dem
„Zivilisationskrieger“ General Graf Haeseler
benannt. Er hat im Jahre 1893 seinen Truppen zugerufen: "Es ist
notwendig, daß unsere Zivilisation ihren Tempel auf Bergen
von Leichen, auf einem Ozean von Tränen und auf dem
Röcheln von unzähligen Sterbenden errichtet.". Die
Graf von Haeseler Kaserne befindet sich in Lebach, lt.
Bundestagsdrucksache 18/2168 21.7.14
3 Die Oberst-Lent-Kaserne existiert in
Rotenburg/Wümme. Der Luftwaffen-Oberst Helmut Lent schrieb am 18.
8. 1944: „Für uns bleibt als logischer Schluß nur die
eine Antwort, daß wir in leidenschaftlicher und
„fanatischer Weise bis zum letzten Blutstropfen kämpfen.(
…) „Die deutsche Geschichte ist nicht arm an Beispielen,
in denen härteste Entschlossenheit und höchste
Vaterlandsliebe auch in aussichtslos erscheinenden Situationen doch am
Ende die Rettung des Vaterlandes zur Folge hatte.“ Lt. https://www.kontextwochenzeitung.de/zeitgeschehen/320/aerger-mit-der-wehrmacht-4366.html
4 lt. Westf. Rundschau nach Nachrichtendiensten,
11. Nov. 1997
5 Aufruf aus dem Jahr 1995 (zitiert nach "Umbruch"
aus dem Umkreis der NPD-Jugend)
6 lt. Information für die Truppe 3/2002
7 Süddeutsche Zeitung, 12. April 2017
8 laut einer Werbeschrift der Stadt Dresden und
laut Museumschef Oberstleutnant Matthias Rogg soll dies wohl
das Leitmotto des Hauses sein: „Das bekannte Zitat
’Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik
unter Einbeziehung anderer Mittel’ erfährt so seine
Aktualisierung.“ Das Zitat lautet exakt: „Wir
behaupten dagegen, der Krieg ist nichts als eine Fortsetzung des
politischen Verkehrs mit Einmischung anderer Mittel.“
(Clausewitz „Vom Kriege“, Bd. 3, Berlin 1834, S.
139f) Der Satz von Clausewitz ist richtig. Wenn die Politik eine
Friedenspolitik ist, dann wird sie nicht kriegerisch fortgesetzt. Die
Politik wäre also zu untersuchen. Wie das Zitat zentral im
Bundeswehr-Militärmuseum dargestellt wird, ist es eine
Kriegspropaganda, so als wäre der Krieg eine
zulässige Variante der Politik. Die fälschende
Betonung auf „bloße Fortsetzung“ ist
bezeichnend. Warum wird in dem Museum nicht das Grundgesetz Artikel 26
zitiert?
9 Zeitschrift des Reservistenverbandes
„loyal“ 12/1990
10 laut Kameradenkreiszeitschrift "Gebirgstruppe"
Nr. 4/ 1992
11 IfdT 6/99
12 „Truppenpraxis/
Wehrausbildung“ Nr. 2/3 1996
13 „Wehrmacht und Partei“ aus
der NS-Bibliographie von 1938/39, herausgegeben von Reichsamtsleiter
Dr. Richard Donnevert vom „Stab des Stellvertreters der
Führers“ Rudolf Hess
14 Aus „Wehrmacht und
Partei“, Seite 1
15 Dass tatsächlich der Krieg gegen den Osten
geplant war, sprach der frühere Generalinspekteur der Bundeswehr,
General de Maiziere, ganz eindeutig aus: „Nicht
Landesverteidigung darf der Programmpunkt unserer Sicherheit
heißen. Der einzige militärische Auftrag, den sie zu
erfüllen vermag, (sei) Zünder zu sein für die
große Explosion”. Lt. FAZ am 24. Oktober 1964.
16 https://www.bundesarchiv.de/oeffentlichkeitsarbeit/bilder_dokumente/01725/index-2.html.de:
"Himmeroder Denkschrift", "Denkschrift über die Aufstellung
eines deutschen Kontingents im Rahmen einer übernationalen
Streitmacht zur Verteidigung Westeuropas“; die jahrelang
geheime Denkschrift wurde im August 1951 in der Presse der DDR
enthüllt, sie steht unter B Arch BW 9/3119 ab 1968 im
Bundesarchiv.
17 Siehe „Szenen einer
Nähe“ von U. Sander, Bonn 1998, S. 30-32 und
Frankfurter Rundschau 23. Mai 1997 – Zur Ehrung der
Bandenkämpfer durch die Bundeswehr sei noch gesagt: Bei
Gründung der Bundeswehr beschloss der Bundestag fast
einstimmig, den Wehrmachtsangehörigen und ehemaligen SS-Leuten
ihre Orden und Ehrenzeichen, auch das Bandenkampfabzeichen für
die Beteiligung am Holocaust, zu belassen; es wurden neue Orden
fabriziert – ohne Hakenkreuz.
18 Heute kann bilanziert werden, dass
sich aus 100.000 Ermittlungsverfahren gegen NS-Verbrecher nur 6.000
Verurteilungen ergaben, darunter nur wenige von
Wehrmachtsangehörigen. Von den rund tausend
Bundeswehrangehörigen, gegen die wegen Taten aus der Zeit
ihres Dienstes in der Wehrmacht ermittelt wurde, ist niemand
rechtskräftig verurteilt worden. Zum Vergleich: Im Gefolge des
Verbots von FDJ und KPD wurden bis Ende der 60er Jahre gegen 500.000
Personen ermittelt – zumeist, weil sie eine falsche Gesinnung
hatten, niemals weil sie etwas verbrochen hatten. 10.000 von ihnen
wurden eingesperrt.
19 Klee „Persilscheine und
falsche Pässe“, Fischer 1991
20 Information für die Truppe, 11/91
21 Goebbels-Rede vom 18. Oktober 1942
22 Die Verteidigungspolitischen Richtlinien der
Bundeswehr sind ein Programm, das die Rückkehr zur Zeit vor
dem Briand-Kellogg-Pakt einschließt. Alle Staaten der Welt,
voran die Unterzeichnerstaaten, verpflichteten sich in dem Pakt vom 27.
August 1928, das Mittel der Schiedsgerichtsbarkeit an die Stelle
bewaffneter Auseinandersetzungen treten zu lassen. Mit den VPR ist auch
der Verstoß gegen die Charta der Vereinten Nationen
verbunden, die sich die gegen Deutschland und Japan siegreichen
Völker 1945 gegeben haben, um „künftige
Geschlechter vor der Geißel des Krieges zu bewahren, die
zweimal zu unseren Lebzeiten unsagbares Leid über die
Menschheit gebracht hat,“ - das bekanntlich von deutschem
Boden ausging.
23 „Informationen für die
Truppe“ (11/93):
24 KND Nr. 89/93
25 lt. „Spiegel“ vom
3.1.94
26 “Die Welt”,
5.3.04
27 “Welt am Sonntag”, 29.02.04
28 So hörte ich es ihn sagen. Als
Journalist habe ich oft solche Aussprüche gehört, ich
habe mich damals in der Bundeswehr umgesehen. Siehe u.a. Ulrich Sander
„Szenen einer Nähe – Nach dem
großen Rechtsum bei der Bundeswehr“, Bonn 1998,
ferner „Macht im Hintergrund – Militär und
Politik in Deutschland“ Papy Rossa, Köln 2004, sowie
„Eine Mordstruppe“ (Dokumentation der
Auseinandersetzung zwischen dem völkisch-militaristischen
„Kameradenkreis Gebirgstruppe“ und der VVN-BdA,
2009)
29 http://www.bpb.de/geschichte/deutsche-einheit/deutsche-teilung-deutsche-einheit/43784/2-plus-4-vertrag,
abgeschlossen am 12. September 1990
Siehe auch:
Überraschung: Nazis bei der Bundeswehr
https://www.r-mediabase.eu/index.php?view=category&catid=983&option=com_joomgallery&Itemid=512
|