05.06.2017
FIR: Lidice wird für
immer eine Mahnung bleiben!
Vor 75
Jahren wurde der Ort durch Wehrmacht und SS zerstört
Vor 75 Jahren, am 10.Juni 1942
ermordeten deutsche Truppen in der Tschechoslowakei in dem
500-Einwohner-Dorf Lidice rund 20 Kilometer nordwestlich von Prag die
gesamte männliche Bevölkerung, deportierten die
Frauen in Konzentrationslager und töteten die meisten Kinder
im KZ Chelmno. Die FIR (Fédération International
des Résistants (FIR) - Association Antifasciste) hat in
einer Erklärung anlässlich der Gedenkfeier zum 75.
Jahrestag des Massakers in Lidice/CSR an die Verbrechen der deutschen
Besatzungstruppen gegen die tschechische Zivilbevölkerung
erinnert. Aus Deutschland gehören die VVN-BdA und das
Internationale Rombergparkkomitee der FIR an.
In der Erklärung heißt es:
Vor 75 Jahren, am 10.Juni 1942 ermordeten deutsche
Truppen in der Tschechoslowakei in dem 500-Einwohner-Dorf Lidice rund
20 Kilometer nordwestlich von Prag die gesamte männliche
Bevölkerung, deportierten die Frauen in Konzentrationslager
und töteten die meisten Kinder im KZ Chelmno. Zwei Wochen
später ermordeten deutsche Truppen mehr als 30 Männer
in Lezaky, rund hundert Kilometer östlich von Prag.
Als Rechtfertigung für diese Massaker
nannten die faschistischen Okkupanten den erfolgreichen Bombenanschlag
auf Reinhard Heydrich, den Planungsbeauftragten für die
"Endlösung" der Judenfrage und höchsten
NS-Funktionär im damaligen Böhmen und
Mähren. In der Tat gelang es Ende Mai 1942 einer kleinen
Gruppe in Großbritannien trainierter tschechoslowakischer
Widerstandskämpfer direkt in Prag diesen Verantwortlichen
für zahllose Verbrechen auch gegen die tschechoslowakische
Bevölkerung zu töten.
Aus Rache und als Einschüchterung wurden
das Dorf Lidice vernichtet und die Männer von Lezarky
erschossen. Doch dieser Terror konnte den illegalen Widerstandskampf in
der CSR nicht unterdrücken. Tschechoslowakische Antifaschisten
leisteten ihren Beitrag zur Befreiung ihres Landes vom Faschismus.
Die Internationale Föderation der
Widerstandskämpfer (FIR) erinnert an diesem Tag an die
Kämpferinnen und Kämpfer gegen den Faschismus, die
trotz Terror und Verfolgung ihren Mut und Kampfeswillen bewahrt haben.
Wir erinnern aber auch an die breite Solidarität der
Antifaschisten weltweit, die dazu beitrugen, dass Lidice niemals
vergessen werden konnte.
Wir begrüßen, dass die
tschechische Regierung diesen Gedenktag in würdiger Form
organisiert. Als besondere Wertschätzung sehen wir die
Entscheidung der slowakischen Regierung, einen der Attentäter
posthum mit hohen Ehrungen auszuzeichnen. Das sind wichtige Signale
gegen alle Versuche der Geschichtsfälschung:
Nicht der antifaschistische Widerstand war
verantwortlich für dieses Massaker, sondern die faschistische
Okkupationspolitik. Keine Relativierung faschistischer Verbrechen und
Rehabilitierung faschistischer Kollaborateure zulassen!
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