24.05.2017
Neonazis blieben bei dieser
Wahl ohne Mandate
Aber
großer Aufschwung für die AfD
Am 17.05.2017 brachte die
Junge Welt einen Rückblick auf die Landtagswahl von NRW, mit
dem ein Eindruck von dem Aufstieg der AfD gewonnen werden konnte. Die
Medien spielten den Erfolg der Völkisch-Rassisten herunter -
völlig zu Unrecht. Sie bekamen Stimmen von überall
her und drängten die traditionellen Neonazis an den Rand.
Über sie wird zunächst berichtet und dann
heißt es:
Den eindeutig neofaschistischen Parteien gelang es
also nicht, größere Erfolge für sich zu
verbuchen. Das aber darf nicht darüber
hinwegtäuschen, dass insgesamt fast 675.000 Wähler in
NRW für rechte, rassistische und offen neofaschistische
Parteien votiert haben. Denn der »Alternative für
Deutschland« gelang der Einzug in den Landtag
mühelos, wenngleich sie das von ihr angestrebte zweistellige
Ergebnis verfehlte. Sie erhielt 624.500 der Stimmen bzw. 7,4 Prozent.
Sie ist damit inzwischen in 13 Landesparlamenten vertreten.
Der JW-Artikel beginnt mit den Worten:
Hardcore-Neonazis im Promillebereich - Landtagswahl in
Nordrhein-Westfalen: Rechte Splitterparteien bleiben draußen
- Von Markus Bernhardt, Düsseldorf - Gleich mehrere
neofaschistische und rechte Parteien waren zur Landtagswahl in
Nordrhein-Westfalen am Sonntag angetreten.
Erwartungsgemäß gelang keiner von ihnen der Sprung
über die Fünf-Prozent-Hürde. Die NPD, im
bevölkerungsreichsten Bundesland nahezu bedeutungslos, verlor
0,2 Prozentpunkte im Vergleich zur Landtagswahl 2012 und erreichte nur
noch einen Anteil von 0,3 Prozent (knapp 29.000 Stimmen).
Die Partei »Die Rechte«, die
besonders in Dortmund aktiv ist, kam landesweit auf 3.600 Zweitstimmen
und damit auf weniger als 0,1 Prozent. Knapp 2.000 Personen votierten
außerdem mit ihrer Erststimme für diese Gruppierung.
In Dortmund sprach die Partei von einem
»Achtungserfolg«. Das insgesamt kaum
erwähnenswerte Ergebnis müsse im Zusammenhang mit der
starken »Konkurrenz durch die bürgerlich-rechte
AfD« und dem möglicherweise taktischen Wahlverhalten
angesichts der Fünf-Prozent-Hürde gesehen werden. Mit
2.000 kamen die weitaus meisten Zweitstimmen für
»Die Rechte« aus der Ruhrgebietsmetropole.
»Das Wählerpotential ist in Dortmund für
eine nationale und soziale Partei, die sich nicht aus Feigheit anpasst
oder gesellschaftliche Tabuthemen auferlegt, vorhanden«,
hieß es in der nach der Wahl veröffentlichten
Stellungnahme.
SPD und CDU hatten den Rechten einmal mehr einen
PR-Coup organisiert. Die beiden Parteien hatten eine gemeinsame
Wahlparty aller demokratischen Fraktionen in der Bürgerhalle
des Rathauses verhindert. Damit hätten diese das Hausrecht
gehabt und verhindern können, dass die Neonazis ins Rathaus
gelangen würden. Da eben dies von SPD und CDU abgelehnt worden
war, tauchten am Sonntag abend erwartungsgemäß rund
50 von ihnen dort auf, darunter verurteilte Gewalttäter.
Angetreten waren in NRW auch »Die
Republikaner« (REP), die vor allem Anfang der 1990er Jahre
vielerorts in Westdeutschland Erfolge verbuchen konnten. Obwohl sie zur
Landtagswahl etwa in Düsseldorf auffällig viele
Wahlplakate aufgehängt hatten, gaben nur 6.600 Personen der
rassistischen Partei ihre Zweitstimme. 1.260 Personen gaben den REPs
auch ihre Erststimme. Sie erreichten damit ein Ergebnis von 0,1
Prozent. (...)
AfD-Spitzenkandidat Marcus Pretzell
kündigte am Sonntag einen harten Oppositionskurs im Landtag
an: »Und zwar so, wie sie es dort noch gar nicht
kennen«. »Laschet wird sich noch
umgucken«, sagte er. Mit Armin Laschet an der Spitze hatte
die CDU ihr Wahlergebnis um 6,7 Prozentpunkte auf 33 Prozent verbessern
können. Sie wurde damit stärkste Partei, so dass mit
Laschet aller Wahrscheinlichkeit nach der nächste
NRW-Ministerpräsident wird.
https://www.jungewelt.de/artikel/310867.hardcore-neonazis-im-promillebereich.html
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