06.05.2017
Ausstellung der VVN-BdA und
des pro-Dortmund e.V.: Der „Arm der
Bewegung“: die Alternative für Deutschland?
Eröffnung
der aktuellen Wanderausstellung der Vereinigung der Verfolgten des
Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten
e.V. (VVN-BdA) über die AfD
Die AfD ist zugleich Produkt
und Motor einer breiten völkisch-nationalistischen Bewegung,
die sich wiederum in Form von Straßenmobilisierungen,
Zeitschriften, Online-Medien usw. zeigt. Die gegenwärtige
Parteiführung profitiert zwar z.B. von Pegida, will aber
gleichzeitig mit den Dresdenern Galgenschwingern nicht völlig
in eins gesetzt werden. Ganz anders der aufstrebende Flügel um
Björn Höcke, der die AfD explizit als
„Bewegungspartei“ weiter entwickeln möchte.
Ulrich Sander, Bundessprecher der VVN-BdA, sagte
bei der Ausstellungseröffnung: „Es soll niemand
sagen können, er hätte nicht gewusst, in welchem
Beziehungsgeflecht sich die AfD bewegt und worin ihre konkreten
politischen Ziele bestehen.“ Die AfD entspreche jenen rechten
Kreisen der 20er Jahre, die später mit der NSDAP
zusammengingen. Die AfD sei keine Partei „besorgter
Bürger“, sondern sie wolle diese Republik
verändern. „Sie will weit zurück hinter
alles, wofür Generationen gekämpft haben. Mit dem
Kölner Parteitag hat die AfD noch einmal einen Schritt weiter
nach rechts gemacht. Programmatisch bewegt sich das
Wahlprogramm im Rahmen des AfD-Parteiprogramms: antisozial, demokratie-
und emanzipationsfeindlich, nationalistisch, rassistisch,
militaristisch."
Entsetzt über die Legalisierung einer
NSDAP-Nachfolgepartei, der NPD, durch das Bundesverfassungsgericht
– begründet mit der angeblichen Bedeutungslosigkeit
der nazistischen Partei, erklärte Beate Klarsfeld vor dem
Bundeskongress der VVN-BdA kürzlich in Frankfurt/Main:
„Man muss sich nur die Anzahl der NSDAP-Abgeordneten im
Reichstag ansehen, um festzustellen, dass diese von 14 im Jahre 1924 zu
Beginn der deutschen Prosperität und 12 im Jahre 1928, auf dem
Höhepunkt dieses Wohlstands, auf 107 im Jahr 1930 auf Grund
der Wirtschaftskrise anstiegen, 1933 waren sie an der Macht.“
Dazu stellte Ulrich Sander bei der Ausstellungseröffnung die
Frage: „Wo stehen wir? Derzeit liegen die Nazis und die
Rechtsextremen (NPD plus AfD) bei ca. 14 Prozent bundesweit. (Zum
Vergleich: Im Mai 1928 lagen die Nazis und die rechtsextremen
Konservativen [DNVP plus weiterer rechter Anhang) bei 16,90 %
reichsweit.) Die Willkommenskultur ist nach wie vor stark, liegt bei 40
Prozent. Erstmals aber werden die rund 20 Prozent der
Bevölkerung, denen seit langem ein festes rechtsextremes
Weltbild in Umfragen nachgewiesen wurde, nunmehr bei Wahlen in
Wahlergebnissen sichtbar, - zum Teil sogar in Manifestationen auf der
Straße. Und schließlich auch in steigenden Zahlen
rechter Gewalt.“ Auch die innenpolitische Entwicklung ist
alarmierend. Mit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zugunsten der
klar als faschistisch erkannten NPD haben wir eine faktische
Legalisierung einer NSDAP-Nachfolgepartei. Mit dem Spruch von Karlsruhe
wird den braunen Schlägern und Brandstiftern viel Ermunterung
zuteil. Mit den Bewegungen wie Pegida und AfD haben wir eine
massenhafte Entwicklung hin zu einer den Faschismus
unterstützenden Tendenz. So etwas gab es - wie wir sahen -
auch in den zwanziger Jahren, und 1933 bildete Hitler dann seine
Regierung zusammen mit nur drei Nazis und acht Ministern aus
völkisch-konservativen Kreisen."
Ulrich Sander weiter: Jetzt lese ich in
der 'Welt', man müsse Frau Petrys Strömung in der AfD
stützen, dann könne diese bei künftigen
Koalitionen mitwirken. Antifaschisten, Demokraten und Antirassisten
wenden sich massenhaft gegen die AfD. Wir sollten diesen Protest
unterstützen!"
Noch bis zum 24. Mai:
Ausstellung der VVN-BdA und des pro-Dortmund e.V.
- Der „Arm der Bewegung“: die Alternative
für Deutschland Täglich von 8 Uhr bis 16 Uhr,
donnerstags bis 18 Uhr, freitags bis 13 Uhr im Foyer des
AWO-StadtZentrum, Klosterstr. 8-10 in Dortmund-Mitte, spätere
Öffnungszeiten können vereinbart werden.
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