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Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten

Landesvereinigung NRW

 

20.04.2017

Erklärung der FIR zum Gedenktag an die Zerstörung Guernikas

Vor 80 Jahren, am 26. April 1937 zerstörte die deutsche Luftwaffe die baskische Stadt Guernika. Zur Erinnerung an dieses Datum hat die FIR folgende Erklärung veröffentlicht. Dies teilte uns Dr. Ulrich Schneider mit, Generalsekretär der FIR.

Vor 80 Jahren: Zerstörung der Stadt Guernika

Die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) - Bund der Antifaschisten und ihre Mitgliedsverbände in über 25 Ländern Europas und Israel erinnern an den 80. Jahrestag der verbrecherischen Bombardierung der baskischen Stadt Guernikas am 26. April 1937 durch die deutsche Legion Condor.

Dieser Angriff auf eine unverteidigte Stadt ist als „Zivilisationsbruch“ in die Geschichte eingegangen. Es war ein Angriff einer fremden Macht gegen eine legale Regierung und richtete sich einzig gegen die Zivilbevölkerung. Der Angriff bedeutete auch die Vernichtung der „heiligen Stadt der Basken“, Symbol ihrer freiheitlich-demokratischen Traditionen und ihrer selbstbewussten Kultur. Das Ergebnis war verheerend: 80% aller Gebäude wurden zerstört, unter den etwa 6000 Einwohnern gab es laut baskischer Regierung 1654 Tote und 889 Verletzte. Für die Nazi-Luftwaffe und Hermann Göring war die Zerstörung Guernikas „ein voller Erfolg der Luftwaffe“. Spanien war damit ein Testfeld für den geplanten großen Krieg. Picassos Bild „Guernica“ - gemalt für die Weltausstellung 1937 in Paris - verewigte das Verbrechen, das Entsetzen im Angesicht der Verheerungen des Krieges. Es ist die Bild gewordene Anklage seiner Opfer. „Guernica“ ist bis auf den heutigen Tag Symbol der Ablehnung des Krieges und seiner zerstörerischen Gewalt schlechthin.

Bis heute gibt es große Defizite in der historischen und politischen Aufarbeitung. Seit dem Ende der Franco-Herrschaft fordern Politiker und Antifaschisten vergeblich, dass das Picasso-Gemälde als symbolisches Zeichen der Anerkennung des Leids und der Wiedergutmachung an die Stadt übergeben wird. Vor zwanzig Jahren schrieb der damalige deutsche Bundespräsident Roman Herzog einen Brief der Entschuldigung und Versöhnung an die Opfer von Guernika und ihre Nachkommen. Es blieb jedoch bei dieser Geste. Das war jedoch mehr, als alle spanischen Regierungen bis heute gegenüber der baskischen Stadt bereit sind zuzugestehen.

Die Verweigerungshaltung, die der heutige postfranquistische Premier Mariano Rajoy (PP) zeigt, dass die spanische Gesellschaft die Franco-Diktatur nur beschränkt aufgearbeitet hat. Ehrungen des Regimes gehören ebenso zur Tagesordnung wie die Tatsache, dass die Urteile der Unrechtsjustiz fortbestehen. Dazu gehören auch das „ehrende Gedenken“ und die Renten, die Deutschland Jahrzehnte Mitgliedern der Legion Condor und Francos „Blauer Division“, die an der Seite der faschistischen Truppen gegen die Sowjetunion in den Krieg zog, zuteilwerden ließ.

80 Jahre nach der Bombardierung Guernikas sind diese Tat und die Verantwortung der deutschen „Legion Condor“ dafür vielfach vergessen. Die FIR und ihre Mitgliedsverbände - nicht nur in Spanien - treten dafür ein, dass diese Geschehnisse einen festen Platz im kollektiven Gedächtnis der Völker behalten. Sie sind ein dauerhaftes mahnendes Symbol gegen alle völkerrechtswidrigen Kriegshandlungen.

Mittwoch, 26. April 2017, Beginn 19.00 Uhr
Gemeindehaus der evangelisch-reformierten Gemeinde
Wuppertal-Ronsdorf
Kurfürstenstraße 13
42369 Wuppertal

Das Ensemble „Projektgruppe Ernst Toller“ führt in Erinnerung an die Bombardierung der baskischen Stadt Guernica am 26. April 1937 – vor genau 80 Jahren – durch die faschistische deutsche Fliegerstaffel „Legion Condor“ Bertolt Brechts Schauspiel

„Die Gewehre der Frau Carrar“

als Szenische Lesung auf.

Der Eintritt ist frei.

Um eine Spende für die Arbeit der evangelisch-reformierten Gemeinde wird gebeten.