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Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten

Landesvereinigung NRW

 

29.09.2016

Über 2000 Nazigegner demonstrierten am 24.09.2016 in Dortmund

Medien: „Laut und friedlich gegen rechtsextreme Gewalt“

"Keine Steine gegen Polizisten und kein Pfefferspray gegen Demonstranten: Die „Es reicht“-Demonstration am vergangenen Samstag in der Nordstadt und in der Innenstadt in Dortmund verkehrte alle Erwartungen an eine Demonstration mit mindestens 2000 Teilnehmern, darunter sonst dynamische Linksautonome, ins Gegenteil." So berichteten die Ruhrnachrichten und die Westfälische Rundschau im Gleichklang. Weiter wurde geschrieben:

Laut und friedlich führten die Demonstranten das „Es reicht“-Signal gegen rechtsextreme Gewalt von Tatort zu Tatort: Von der Steinwache, in der die geheime Staatspolizei der Nationalsozialisten in der Hitler-Diktatur politische Gegner des Regimes folterte, zogen die Demonstranten zur Mallinckrodtstraße 190, wo zwei Terroristen des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) 2006 den türkischen Kioskbetreiber Mehmet Kubasik ermordeten.

Die Demonstranten legten hier eine Schweigeminute ein und setzten damit nicht nur ein Zeichen gegen rechtsextreme Gewalt, sondern zeigten ohne Worte beeindruckend ihr Mitgefühl für die in Tatort-Nähe wohnende Familie Kubasik. Weitere Station war die Kampstraße. Nationalsozialisten konfiszierten hier zwischen 1933 und 1945 ein Gewerkschaftshaus. Ein Neonazi aus der inzwischen verbotenen „Skinhead-Front Dorstfeld“ tötete in der U-Bahnstation einen DSW21-Kunden.

Entwaffnungen in Dorstfeld

Demo-Anmelderin Iris Bernert-Leushacke zog dennoch ein positives Fazit: „Von der bürgerlichen Mitte bis zu Linksautonomen waren alle unter einem Hut.“ Jutta Reiter vom Arbeitskreis gegen Rechtsextremismus hob die „Außenwahrnehmung Dortmunds“ hervor: Endlich sei es einmal gelungen, an einem Strang zu ziehen. Polizeipräsident Gregor Lange sagte, dass Dortmund sein „wahres Gesicht gezeigt“ habe. „Das war die schönste Demo des Jahres“, meinte Gülzar Genc vom Migrantinnenverein Dortmund.

In Dorstfeld waren Neonazis auf Gewalt eingestellt: Die Polizei musste am Samstag vier Rechtsextremisten entwaffnen.

Kommentar von Peter Bandermann (Ruhrnachrichten): „Darauf jetzt aufbauen“

Dass es antifaschistischen Initiativen in Dortmund jemals gelingen kann, einen gemeinsamen Nenner zu finden – das grenzte fast schon an eine Illusion.

Der „Es reicht“-Kampagne ist es mit einer hohen Teilnehmerzahl und ausschließlich friedlichem Protest gelungen, unüberwindbar geglaubte Gräben zuzuschütten und ein gemeinsames Ziel in den Mittelpunkt zu stellen: Dem Rechtsextremismus entgegen zu wirken.

Von Imperialismus- und Kapitalismus-Kritikern über Sozialismus-Befürworter bis zu Gewerkschaftern, Migrantinnen, SPDlern und nicht organisierten Bürgern bildete die Demonstration das politische Spektrum in Dortmund ab. Hoffentlich war das nur ein Anfang.

Quelle: Westfälische Rundschau und die Ruhrnachrichten http://www.derwesten.de/staedte/hagen/laut-und-friedlich-gegen-rechtsextreme-gewalt-aimp-id12227288.html

Siehe auch Fotos und Text unter Nordstadtblogger

http://nordstadtblogger.de/fotostrecke-2000-menschen-setzten-in-dortmund-ein-eindrucksvolles-und-friedliches-zeichen-gegen-rechte-gewalt/