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Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten

Landesvereinigung NRW

 

02.09.2016

Presseerklärung zu dem Angriff auf Rechtsextremisten in Dortmund

Ein Raubüberfall in Dortmund, bei dem zwei Neonazis verletzt wurden, löste bei einigen Medien- und Polizeivertretern Spekulationen über einen "Racheakt" von Linken aus. Dazu erklären Willi Hoffmeister (Dortmunder Friedensforum) und Ula Richter (Bündnis Dortmund gegen Rechts):

Bedrohungen und Überfälle bis hin zum Mord auf anders denkende und anders aussehende Menschen, das ist die Handschrift der Nazis.

Menschenverachtung, Rassismus und Gewalt sind ihr Markenzeichen. Gegen ihre verbrecherische Ideologie und die daraus folgenden Taten vorzugehen und Solidarität mit ihren Opfern zu üben, ist Aufgabe aller Demokraten.

Es gilt, in möglichst breiten Bündnissen dem Nazi-Unwesen konsequent entgegenzutreten und sie im Kampf um die Köpfe, die Straßen und Parlamente zurückzudrängen.

Akte individuellen Terrors sind nicht unsere Sprache und unsere Methode.

Sie bedienen das alte und falsche Klischee: Rechtsextremist gleich Linksextremist und letztlich: Rechts gleich links. Damit wird die historische Erfahrung der Demokraten verwischt: Der Feind steht Rechts!

Willi Hoffmeister, Dortmunder Friedensforum

Ula Richter, Bündnis Dortmund gegen Rechts

Dazu folgend auch der Leserbrief (unveröffentlicht) von Wolfgang Richter:

Zur prognostizierten „Gewaltspirale“

Der verdiente Journalist Bandermann zögert nicht, einen noch völlig ungeklärten Überfall auf Neonazis irgendwelchen Linken zuzuschreiben, „weil es Rache sein könnte“ für die Messerattacke auf einen jungen Antifaschisten zwei Wochen zuvor. Die Polizei hatte anders formuliert, sie erkannte „einen schweren Raubüberfall und schloss einen politischen Hintergrund nicht von vornherein aus.“

Lieber Herr Bandermann, Sie haben weder recherchiert noch legen Sie etwas Beweiskräftiges vor. Aber Sie und die Zeitung geben den Ermittlern die Richtung vor: „Links müsst Ihr suchen!“

Es ist die offenbar unausrottbare Geschichtsklitterung „links gleich rechts“, die – hier leider auch durch Sie - die Medien und den politischen Mainstream in demokratiegefährdender Weise steuert.

Wolfgang Richter, Dortmund

Siehe auch den kritisierten Bericht der Ruhr Nachrichten: http://www.ruhrnachrichten.de/staedte/dortmund/44137-Dortmund~/Spirale-der-Gewalt-War-der-Ueberfall-auf-Nazis-ein-Racheakt;art930,3098006