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Vereinigung der
Verfolgten des Naziregimes Landesvereinigung NRW |
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21.08.2016 jW: Karrieredschihadist des Tages: Adnan Tanriverdi Man muss es dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan lassen, dass er ein Händchen bei der Auswahl seiner Mitarbeiter hat. Wollte man eine Romanfigur als Bösewicht in einem Epos über Aufstieg und Verbrechen der regierenden Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung (AKP) erfinden, würde sie die Züge von Adnan Tanriverdi tragen, den Erdogan unlängst zum Chefberater ernannt hat. Der ehemalige Brigadegeneral ist gläubiger Muslim und war bereits in den 1980er Jahren, der dunkelsten Zeit der Putschistenherrschaft, zur Aufstandsbekämpfung eingesetzt. Er ist erklärter Befürworter der Todesstrafe und hat sich ein Unternehmen aufgebaut, dessen Selbstbeschreibung so grotesk ist, dass man sie unkommentiert zitieren kann: Seine Firma Sadat A. S. bildet Söldner in nahezu allen Waffengattungen aus, um »eine Militär- und Rüstungskooperation zwischen islamischen Staaten zu errichten«, die der »islamischen Welt die Rolle als Supermacht« unter »Führung der Türkei« garantiert. Kooperiert wird zu diesem Zweck offiziell mit Ländern wie Saudi-Arabien und Libyen, inoffiziell mit Dschihadisten in Syrien und Todesschwadronen in den kurdischen Gebieten der Türkei. Die Ausbildung, die willige junge Männer bei Sadat A. S. genießen, schließt neben klassischen Militärtechniken laut Werbeprospekt auch »Sabotage«, »Guerillakriegsführung«, »gezielte Attentate«, »Entführungen« und »psychologische Kriegsführung« ein. Trainiert werden unter anderem die Jugendorganisation der AKP sowie die sogenannten Osmanli Ocaklari, eine auf Erdogan eingeschworene parastaatliche Massenorganisation. Mit der Bestellung zum Chefberater wird Tanriverdis Söldnertruppe nun zur offiziellen Konterguerilla der Türkei. Und zur Privatarmee, die in den kurdischen Gebieten verstärkt auf jenem Feld eingesetzt werden kann, auf dem sie sich besonderer Kenntnisse rühmt: der »unkonventionellen Kriegsführung«. (ps) |
