02.06.2016
Auf nach Dortmund
am 4. Juni 2016: Gegen den bundesweiten Naziaufmarsch
– Den Nazis keine Zukunft
Am Samstag, 4. Juni, treffen
sich in ganz Dortmund die Menschen in ihren Stadtteilen, um die
Plätze vor einem möglichen Zutritt durch die Nazis zu
schützen. Sie tun dies vorsichtshalber, denn die Dortmunder
Polizei führt die Bürger/innen in die Irre und gibt
die Naziroute vorher nicht bekannt.
Auf drei
Kundgebungsorte der Demokraten sei besonders hingewiesen:
Auf nach Dortmund am 4. Juni 2016
Gegen den bundesweiten Naziaufmarsch
Das Bündnis „Dortmund gegen
Rechts“, in dem die VVN-BdA mitwirkt, plant einen
antifaschistischen Rundgang durch die Nordstadt, die ja eigentliches
Ziel des Nazi-Aufmarsches war. Wir beginnen um 12 Uhr am Stein
für die Sinti und Roma an der U-Bahnstation
Weißenburgerstr./Ecke Gronaustr. (Richtung
Westfalenhütte), besuchen die Stolpersteine in den
Straßen rund um den Borsigplatz und werden dort ab 13 Uhr (!)
eine Kundgebung mit Kabarett und Trommlergruppe abhalten. Unsere
Anmeldung ist von der Polizei bestätigt.
Vorher treffen sich in ganz Dortmund die Menschen
in ihren Stadtteilen, um die Plätze vor einem
möglichen Zutritt durch die Nazis zu schützen. Sie
tun dies vorsichtshalber, denn die Dortmunder Polizei führt
die Bürger/innen in die Irre und gibt die Naziroute vorher
nicht bekannt.
Zwei Treffpunkte seien hier hervorgehoben, die vor
dem Treffen an der Weißenburger Str. erreichbar sind:
1.) Dortmund bunt statt braun Motto
„Eure Zukunft endet hier! Unsere Stadt bleibt demokratisch,
tolerant und weltoffen!“ Es rufen hierzu auf: die Stadtspitze
von Dortmund, der DGB und seine Einzelgewerkschaften, die Kirchen, die
etablierten Parteien, das Internationale Rombergpark-Komitee, Gegen
Vergessen/für Demokratie und viele weitere. Kundgebung und
Demonstration. 4. Juni, 11 Uhr, am Dortmunder U / Westentor,
Nähe Hauptbahnhof
2.) BlockaDO, 11 Uhr am 4.6. an der U-Bahnstation
„Hafen“ der Linie U47.
Worum geht es?
Den
‚Tag der deutschen Zukunft‘ am 4. Juni in Dortmund
blockieren!
Von BlockaDO
verbreiteter Text
Beim sogenannten „Tag der deutschen
Zukunft“ (TDDZ) handelt es sich um den aktuell
größten und seit 2009 regelmäßig
stattfindenden Naziaufmarsch in Deutschland. Verschiedene Teile der
Szene sollen hier zusammengeführt werden. Rechte Hools,
Anhänger von NPD, „Die Rechte“ und
„III. Weg“, Faschisten und Rassisten aller
Schattierungen mobilisieren in die Stadt im Ruhrgebiet um ihre braune
Hetze zu verbreiten.
Warum Dortmund?
Dortmund wurde vor allem deswegen als
Versammlungsort ausgewählt, weil sich die Szene hier seit
Jahren versucht zu verankern. Auch nach fünf Morden wurde das
Problem mit den Rechten noch von den Etablierten verharmlost.
Die Einsatzkräfte der Polizei haben in
der Stadt immer wieder die Aufmärsche der Nazis mit aller
Gewalt durchgedrückt. Immer wieder wurden ganze Stadteile
für ihre Demonstrationen komplett abgesperrt. Anstatt mit
Nazigegner/innen zu kooperieren, wurden diese kriminalisiert.
Worum
geht’s am 4. Juni?
(…) Krieg, Umweltzerstörung,
Armut, Ausbeutung und Unterdrückung – es gibt ohne
Zweifel genug Gründe aufzustehen und sich zu wehren. Worum
geht es aber bei dem sogenannten „Tag der deutschen
Zukunft“? Ein Blick in den Aufruf hilft weiter. Hier ist von
der „geplante Vernichtung unseres Volkes“ durch
eine „unkontrollierte Asylanteneinwanderung“ die
Rede. Die Alternative? Ein „Deutschland den
Deutschen“. 100% „reinrassig“
natürlich. Diese Idee ist nicht neu und hat in Deutschland
unter Anderem zur Zerschlagung der Arbeiterbewegung und von jeglichen
demokratischen Rechten geführt, zur massenhaften Verfolgung
und Vernichtung all jener, die nicht in das Weltbild der Faschisten
passten und schließlich zum Zweiten Weltkrieg, der zwischen
50 und 70 Millionen Menschen das Leben kostete.
Das Problem
heißt Rassismus!
Ob es um die Entstehung der Pegida-Bewegung, den
Aufstieg der AfD, die rechte Hetze in sozialen Netzwerken oder die
tagtäglich stattfindenden Anschlägen auf
Unterkünfte von Geflüchteten geht –
tatsächlich fühlen sich Nazis und Rassisten in
Deutschland im Aufwind.
Gleichzeitig wurde die Asylgesetze
verschärft und ein schmutziger Deal mit der
türkischen Erdogan-Regime ausgehandelt. Von genau jener
Bundesregierung, die sich zuvor als großer Freund von
Geflüchteten ausgegeben hat.
Millionen haben sich für
Flüchtlinge engagiert und die Beteiligung an antirassistischen
und antifaschistischen Protesten ist wieder angestiegen. Es muss aber
auch an den Ursachen angesetzt werden.
Fluchtursachen
bekämpfen – nicht Flüchtlinge!
Letztlich sind es aber auch die deutsche
Regierung, Banken und Konzerne die im Wettstreit um geostrategische
Einflusssphären, Rohstoffe und Absatzmärkte direkt
dazu beitragen, dass Menschen aus ihrer Heimat fliehen müssen.
Auslandseinsätze der Bundeswehr in Afghanistan,
Nahrungsmittelspekulation der Deutschen Bank in Afrika, Waffenexporte
in die Türkei oder nach Saudi-Arabien – nur um
einige Beispiele zu nennen.
Der Kapitalismus produziert Ungleichheit und Elend
am laufenden Band. Und Rechte nutzen die soziale Misere, um zu spalten
und gegen Migrant/innen und Geflüchtete zu hetzen. Aber es
sind nicht sie, die für Armut, Arbeitslosigkeit und
Wohnungsnot verantwortlich sind.
Jeder Mensch, unabhängig von Hautfarbe,
Herkunft oder Religion sollte das Recht auf bezahlbaren Wohnraum haben;
eine sinnvolle und gut bezahlte Arbeit oder eine würdige
soziale Mindestsicherung. Die Spaltung in Deutsche und Nicht-Deutsche
hilft letztlich nur denen, die für die gesellschaftlichen
Probleme verantwortlich sind. Nazis und Rassisten sind hierbei die
nützlichen Idioten, wenn sie mit ihren braunen Parolen von den
wirklichen Ursachen sozialer Problem ablenken.
Nazis
blockieren!
Am 4. Juni werden tausende Menschen gegen den
Naziaufmarsch in Dortmund auf die Straße gehen. Das
Bündnis BlockaDO mobilisiert zu friedlichen, aber
entschlossenen Blockaden gegen die Rechten. Wir schließen uns
diesem Aufruf an!
Es gibt kein Recht auf Nazi-Propaganda!
Für eine Zukunft ohne Nazis und Rassisten, ohne Ausbeutung,
Krieg und Unterdrückung! Für eine Welt, in der
Menschen zählen und nicht Profite!
Keine Zukunft für Nazis und Rassisten!
Gegen Krieg und Sozialabbau!
Fluchtursachen bekämpfen –
nicht Geflüchtete!
Nie wieder Faschismus! Nein zum Krieg!
(…) Ziel ist, den
regelmäßigen Aufmärschen und dem
alltäglichen Terror der Dortmunder Neonazis entschlossenen
antifaschistischen Protest entgegen zu setzen.
Ebenso begreift sich das Bündnis
– bestehend aus Antifa-Gruppen aus NRW und der BRD,
Migrantenverbänden, linke Gruppierungen und Parteien,
Jugendverbänden sowie Einzelpersonen – als Teil der
Friedensbewegung und dem internationalen Widerstand gegen
Militarisierung und Krieg.
Unser Motto: Nazis raus!
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