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Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten

Landesvereinigung NRW

 

24.03.2016

Erklärung der FIR zu Brüssel: Solidarität mit belgischen Antifaschisten und Demokraten

Verurteilung des verbrecherischen Anschlags

Mit Wut, Empörung und Betroffenheit haben wir am Dienstag die Bilder des verbrecherischen Anschlags am Brüsseler Flughafen und in der Metrostation sehen müssen. Es gibt für uns als Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten keinerlei Rechtfertigung für solche Verbrechen – weder politisch noch moralisch. Solche Anschläge sind unmenschlich und reaktionär. 

Die Anhänger des IS, die sich zu diesem Terrorismus bekennen, zeigen damit, dass sie mit ihrem Handeln keinerlei Rücksicht auf die Menschen nehmen und als Anschlagziele die Orte auswählen wie Metrostationen und Abflughallen, an denen eine möglichst große Zahl von Opfern zu verzeichnen ist. Das ist in jeder Hinsicht menschenfeindlich.

Solche terroristischen Anschläge führen dazu, dass einfache Menschen zunehmend in Angst leben und politisch Verantwortliche als Antwort auf die Gewalt oftmals nur den „Ruf nach einem autoritären Staat“ kennen. Beides führt dazu, dass die politische Entwicklung in Europa noch weiter nach rechts gedreht werden wird, dass extrem rechte Kräfte sich größerer Zustimmung erfreuen. Das darf nicht geschehen.

Unsere Solidarität und unser Mitgefühl gelten den Opfern und ihren Angehörigen. Unsere Solidarität gilt aber auch allen Menschen in Belgien, die sich in der Vergangenheit für Interkulturalität und ein friedliches Miteinander in der Gesellschaft eingesetzt haben und trotz solcher Anschläge weiterhin für die Bewahrung der Demokratie eintreten. Wir wünschen ihnen Mut und Kraft, sich auch weiterhin für die Ideale der Freiheit und des Antifaschismus in Belgien und Europa einzusetzen.

Der Krieg ist in Europa angekommen

Ein Kommentar von Walter Baier, Koordinator von transform Europa

Der Krieg ist in Europa angekommen. Konnte man annehmen, er würde dort bleiben, wo ihn die USA und ihre europäischen Verbündeten begonnen haben? Wir leben in einem weltweiten Krieg. Ein Weltkrieg ist ein Krieg, der alle verschlingt. Wer konnte sich einbilden, dass unsere Städte ausgespart bleiben?

Hier hilft keine Semantik, die den Horror der westlichen Bomben und Drohnen in Afghanistan, Pakistan, Libyen, Irak, Jemen, Somalia ... zur gerechtfertigten Selbstverteidigung erklärt und alles andere zum irrationalen, verabscheuungswürdigen Terror.

Auch die Nazis verstanden, als sie ihren Krieg begonnen haben, nicht, dass er mit der Zerstörung ihrer eigenen Städte enden musste.

Der Brüssler Flughafen als eine Parabel der Weltordnung: 150 Meter legen die Menschen vom Terminaleingang bis zum Checkpoint zurück. So lange sind sie verwundbar. Ab dort beginnt die Glitzerwelt, die schöne, neue Welt der Sicherheit. Verlegt man die Sicherheitskontrolle an den Eingang des Terminals, würden sich die Menschen dort stauen. Man könnte erkennen, dass, wo immer man die Grenzzäune errichtet, mit dem militärischen und polizeilichen Paradigma keine Sicherheit geschaffen werden kann, wenn die Welt wegen ihrer Ungleichheit auseinander bricht.

Sicherheit kann nicht Privileg sein. Eine andere Politik und andere Politiker sind erforderlich. Jede andere Schlussfolgerung aus den tragischen Ereignissen wird die Lage nur verschlimmern.