24.01.2016
Trauerspiel in der SPD Essen
Nord: AfD und NPD freuen sich über „Refugees not
Welcome“ bei der SPD
Die SPD-Ortsverbände
des Essener Nordens wollten aufmerksam machen: Die Flüchtlinge
in Essen würden vermeintlich ungerecht auf die Stadtgebiete in
Essen verteilt. Das mag vielleicht sein. Aber was machen sie? Sie
schreien: "Genug ist genug! Integration hat Grenzen! Der Norden ist
voll!“ – „Der Norden ist voll“,
das ist die Sprache der Rassist*innen von AfD, PEGIDA und NPD. Das ist
die Sprache der „besorgten Bürger“. Das
erinnert nur an „Das Boot ist voll“ von der NPD!
Was reitet im Essener Norden die SPD?
Am 23. Januar wurde es publik: Die dortige SPD
will „gegen Flüchtlinge“ demonstrieren, so
das Netz. Und schau an, das war kein Fake es war Realität:
Dieser Demoaufruf war auf Seiten der Essener
SPD-Ortvereine Altenessen, Karnap und Vogelheim zu lesen. Sie meinten
wohl diese Semantik würde passend sein für eine
Diskussion um Verteilungsgerechtigkeit über die
Flüchtlingsaufnahme in Essen?
Man erinnere sich nur an die Wahlkämpfe
der NPD:
Da war auch das Boot „voll“!
Die Sozialdemokrat*innen haben da so in die rassistische Dreckschleuder
gegriffen, dass es nur so kracht!
Es verwundert also nicht, wenn AfD und NPD auf den
Zug aufspringen!
Der Stadtverband der SPD in Essen bekommt nur
einen kleinen Hinweis hin, dass das alles doch nicht ihre Veranstaltung
sei!
Dagegen distanzieren sich die Jusos in Essen, mal
als Ehrenrettung für die Sozialdemokratie in Essen, auch bald
und riefen zum Boykott der Demo auf:
„Uns
Jusos reicht es! Wir haben die Schnauze voll!
Und
zwar von einigen "Sozialdemokraten" gerade aus dem Essener Norden!
Wir
fragen uns ernsthaft, ob bei solch polemischen Aufrufen zu
Demonstrationen überhaupt verstanden wurde, wofür die
SPD steht und welche Grundwerte sie vertritt.
Genug
ist genug. Die plumpen Aussagen des Aufrufes unterstützen
weder die Integrationsarbeit, noch eine gerechte Verteilung von
Geflüchteten innerhalb der Stadt Essen. Der Aufruf treibt
einen Keil in die Gesellschaft, wenn von "Grenzen der Integration" und
"vollen Stadtgebieten" gesprochen wird.
Wir,
Jusos Essen, können den Aufruf zur Demonstration nicht
ansatzweise unterstützen und rufen zum Boykott auf!
Wir
distanzieren uns entschieden von dem Versuch, Verbesserungen auf dem
Rücken geflüchteter Menschen und im Windschatten
rechter Hetze zu erreichen!“
Auch Ministerpräsidentin Hannelore Kraft
mischte sich ein:
„Die
NRWSPD steht für eine offene und vielfältige
Gesellschaft und eine Willkommenskultur für
Flüchtlinge.“
Protestaktionen, die das in Frage stellen
könnten, lehne die Landespartei
„entschieden
ab. Das schadet dem Ansehen der SPD insgesamt.“
So berichtet der WDR.
Bald – noch am gleichen Abend - wurde
dann die unsägliche Veranstaltung auch abgesagt. Aber nicht,
dass man inhaltlich zurückrudert – Nein die Rechten
sind schuld, dass man absagen muss, schreibt der Ortsvorsitzende
Stephan Duda der SPD in Essen-Karnap:
Screenshot: Sebastian Weiermann
Bis zuletzt hat Duda die Aktion verteidigt. Der
WDR berichtet:
„Organisator
verteidigt sich
Der
Essen-Karnaper SPD-Ortsvorsitzende Stephan Duda hatte sich
zwischenzeitlich gegen Kritik verteidigt und teilte auf Facebook mit,
die Aktion werde "missverstanden". Er sei "selber Ehrenamtler und aktiv
in der Flüchtlingshilfe tätig". Es gehe "einzig und
allein um die geplante Standortauswahl der zukünftigen
Unterkünfte und die damit ungerechte Verteilung", betonte
Duda. Trotz der Absage dürfte die SPD-Aktion weiter
für Diskussionen sorgen.“
Wir sagen dazu nur: Sechs, setzen! Nix verstanden!
extra3 kommentierte in diesem Sinne auch korrekt:
Siehe auch:
Streit um Flüchtlinge in Essen:
SPD-Ortsvereine sagen umstrittene Demo ab
http://www1.wdr.de/themen/politik/spd-essen-fluechtlinge-100.html
Asylunterkünfte: Essener SPD-Ortsvereine
sagen Demo ab
http://www.derwesten.de/staedte/essen/fluechtlingsverteilung-essener-spd-ortsvereine-sagen-demo-ab-id11489449.html
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