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Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten

Landesvereinigung NRW

 

12.01.2016

Stadt Velbert schafft Pilgerstätte für Neonazis: Protest der VVN-BdA gegen den  Skandal der Ribbentrop-Verehrung

Am 9. Januar erhielt die Ratsfraktion von „Die Linke“ in Velbert Kenntnis, dass auf dem städtischen Friedhof Hohlstraße (Velbert-Langenberg) erst kürzlich eine Grabplatte für den NS-Außenminister und Hauptkriegsverbrecher Joachim von Ribbentrop installiert wurde. Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschisten, Landesvereinigung Nordrhein Westfalen, schließt sich den dagegen gerichteten Protesten an und fordert energisch, die Ribbentrop-Ehrung zu entfernen.

Stadt Velbert schafft Pilgerstätte für Neonazis: Protest der VVN-BdA gegen den  Skandal der Ribbentrop-VerehrungZur Erinnerung: Von Ribbentrop wurde im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess von den Alliierten  zum Tode verurteilt und am 16. Oktober 1946 am Galgen hingerichtet. Seine Asche wurde in der Isar verstreut. Grabstätten von Nazigrößen wurden damals aus zur Vermeidung von Märtyrerbildung gesetzlich verboten, vor allem, um Pilgerstätten für Alt- und Neonazis zu verhindern.

Nicht so in Velbert. Hier werden diese Möglichkeiten 71 Jahre nach Kriegsende neu geschaffen.

Die Existenz dieser neu in Velbert-Langenberg aufgetauchten Grabplatte wurde von einem engagierten Bürger ans Licht gebracht, der von der Stadt dazu nach eigener Aussage keine befriedigenden Antworten erhielt. Daher fragt „Die Linke“ in Velbert in Berufung auf ihr Informationsrecht als Ratsfraktion nun offiziell den Stadtrat in Velbert: „Wie kommt es dazu, dass eine Grabplatte mit dem Namen des verurteilten NSDAP-Kriegsverbrechers Joachim von Ribbentrop auf dem Friedhof Hohlstraße in Velbert-Langenberg liegt?“

Vertreter der Partei „Die Linke“ in Velbert teilten uns weiterhin mit:

„Dieser Skandal ist kein Einzelfall. Statt Gräueltaten des Faschismus aufzuarbeiten und Ursachen neuen Unheils zu bekämpfen, werden in unserer Stadt weiterhin Straßen nach bekennenden Nationalsozialisten benannt. Seit mehr als drei Jahren fordert die Fraktion Die Linke deren Umbenennung. Statt zu handeln, werden Entscheidungen immer wieder aufgeschoben. Schnell ist man ausschließlich bei Planungen, den Gedenkstein für die Opfer des Faschismus aus dem Stadtbild zu entfernen und in der Versenkung verschwinden zu lassen. Wer heute eine solche Politik betreibt, macht sich mitschuldig am Voranschreiten der Rechtsentwicklung in unserem Land. Darüber sollten sich Bürgermeister, Rat und Verwaltung im Klaren sein.“

Siehe auch:

Kein Nazi-Wallfahrtsort in Velbert-Langenberg
http://www.dielinke-velbert.de/detaildarstellung2114.html?&no_cache=1&tx_ttnews[tt_news]=16738&tx_ttnews[backPid]=1854

NS-Verbrecher: Kein stilles Gedenken für Ribbentrop
http://www.derwesten.de/staedte/velbert/kein-stilles-gedenken-fuer-ribbentrop-id11454332.html

Grabplatte mit NS-Inschrift: In Velbert-Langenberg gibt es Ärger um eine Gedenktafel für den NS-Verbrecher Joachim von Ribbentrop
http://www1.wdr.de/studio/wuppertal/nrwinfos/nachrichten/studios158934.html