06.01.2016
»Erinnerungsarbeit
und Geschichtspolitik«
Vormerken:
Außerordentlicher Bundeskongress vom 27. bis 29. Mai 2016 in
Bochum
Wie beim letzten
Bundeskongress beschlossen, wird die VVN-BdA 2016 einen Kongress zum
Thema »Erinnerungsarbeit und Geschichtspolitik«
durchführen. Der Bundesausschuss hat dafür die Form
eines außerordentlichen Bundeskongresses gewählt. Im
Magazin „antifa“ der Vereinigung der Verfolgten des
Naziregimes/Bund der Antifaschisten wird zu dem Kongress
aufgerufen. Es heißt darin:
Im Gegensatz zu einem
»normalen« Bundeskongress wird es dort nicht um
Rechenschaftsberichte, Wahlen und Antragsdebatten gehen, sondern
ausschließlich um die inhaltliche Bearbeitung des Themas,
nämlich um Stand und Perspektiven unserer Erinnerungs- und
geschichtspolitischen Arbeit.
70 Jahre nach der Befreiung gibt es nur noch
wenige Überlebende aus Widerstand und Verfolgung, die als
»Zeitzeugen/Zeitzeuginnen« aus ihrem Leben und von
ihren Kämpfen berichten können. Noch sind sehr viele
unserer aktiven Mitglieder geprägt durch ihre Erfahrungen mit
NS-Verfolgten und Widerstandskämpfern, sei es innerhalb der
Familie oder durch gemeinsame politische Tätigkeit.
Für die allermeisten der Menschen, die
wir erreichen möchten, gilt dies aber nicht, insbesondere
nicht für die jungen. Sie kommen mit dem
»Nationalsozialismus« im Schulunterricht, beim
Besuch von Gedenkstätten oder durch die Medien in Kontakt.
Bruchstücke des Themas tauchen an vielen Stellen des
öffentlichen Lebens auf, persönliche Zugänge
dazu sind eher nicht vorhanden. Was bedeutet das für uns als
Verband und für unsere Arbeit in der Zukunft?
In mehreren Diskussionsrunden hat sich der
Bundesausschuss ebenso wie die neu eingerichtete
»Bundeskommission Erinnerungsarbeit und
Geschichtspolitik« mit der inhaltlichen Vorbereitung
beschäftigt. Dabei ist deutlich geworden, dass die
Fragestellungen und Probleme vielfältig sind und sich nicht
auf das häufig besonders drängende
Totalitarismus-Dogma beschränken, dem die NS-Geschichte
bekanntlich meist unterworfen wird.
Folgende konkrete Themen wurden bislang in unseren
Besprechungen herausgearbeitet:
- Jugendgerechte Formen der Erinnerungsarbeit
- Gedenkarbeit in der Migrationsgesellschaft
- Eigene Bildungsarbeit
- »offizielle« versus
»alternative« Geschichtspolitik und
- »Zeugen der Zeugen«.
Der Kongress wird – ähnlich wie
der letzte Bundeskongress – in Form von Diskussions- und
Gesprächsrunden stark auf die aktive Beteiligung der
Delegierten ausgerichtet und hält Raum für die
Vorstellung von Projekten und Ideensammlungen für
Zukünftiges bereit.
Dank des Engagements unserer Landesvereinigung
Nordrhein-Westfalen kann der Kongress in Bochum stattfinden, und zwar
im »Jahrhunderthaus«, dem Sitz der
örtlichen IG Metall (das ist nicht zu verwechseln mit der
Bochumer »Jahrhunderthalle«). Es handelt sich um
ein modernes Veranstaltungshaus, das uns alle Möglichkeiten
bietet.
Teilnehmen sollen am außerordentlichen
Bundeskongress die Delegierten des Bundeskongresses 2014. Die
Kreisvereinigungen können aber bei Bedarf oder Interesse neue
Delegierte wählen und melden. Die Möglichkeit, als
Gastdelegierte/Gastdelegierter teilzunehmen, besteht ebenfalls. Sobald
die Vorbereitungen abgeschlossen sind, gehen alle wichtigen
Informationen, besonders das genaue Programm, an Landesvereinigungen,
Mitgliedsorganisationen und natürlich an die Delegierten.
Thomas Willms
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