23.10.2015
Hauruck-Abschiebepläne sind Wasser auf die Mühlen der Rassisten
„Die
Absicht, ab sofort Massenabschiebungen umzusetzen, ist Wasser auf die
Mühlen von Pegida und anderen Neonazis“, erklärt die
innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE und
VVN-BdA-Aktivistin Ulla Jelpke zur Ankündigung des
Flüchtlings-Koordinators der Bundesregierung, Peter Altmaier, ab
Montag Abschiebungen „im größeren Stil“
vorzunehmen.
Jelpke weiter:
„Neonazis
greifen mittlerweile täglich Flüchtlingsunterkünfte an
und werden praktisch befeuert vom rassistischen Pöbel auf der
Straße. Wir müssen uns ernstlich Sorgen um die Entstehung
rechtsextremer Terrorbanden und neue Formen rechter Gewalt machen. In
einer solchen Situation müssten die staatlichen Behörden alle
Energie darauf verwenden, Flüchtlinge zu schützen. Wenn die
Bundesregierung aber stattdessen darauf setzt, möglichst viele von
ihnen möglichst schnell abzuschieben, werden die Rassisten das als
Erfolgserlebnis verbuchen, nach dem Motto: Wenn Nazis zündeln,
schiebt der Staat ab.
Das
BKA hat den Zusammenhang von Pegida-Hetze und Anschlägen auf
Flüchtlingsunterkünfte mittlerweile erkannt –
spät, aber hoffentlich noch nicht zu spät. Aber dass nun der
Verfassungsschutz personell aufgestockt werden soll, wie aus
Koalitionskreisen verlautet, ist ein völlig falsches Signal. Das
verhöhnt nicht nur die Opfer der NSU-Terroristen, sondern
garantiert auch den Pegida-Rassisten größtmögliche
Bewegungsfreiheit. Denn die werden vom Inlandsgeheimdienst immer noch
als Ansammlung vermeintlicher Asylkritiker verharmlost.
Tatsächlich ist Pegida Stichwortgeber und ideologischer
Rückhalt für die rassistischen Brandstifter. Die zu
bekämpfen, müsste jetzt oberste Priorität haben, aber
ausgerechnet hier lassen es die deutschen Sicherheitsbehörden an
Entschlossenheit fehlen.“
|