01.09.2015
Rassistische Gewalt gehört in Deutschland 2015 zum Alltag!
Eine Erklärung der Solidarität mit den Flüchtlingen
Organisiert von Nazi-Kadern, kann sich der
Mob tagelang zusammenrotten, um Menschen, die hierher geflohen sind, zu
bedrohen. Im Schutz der Nacht werden Häuser angezündet, in
die sie einziehen sollen.Es ist die Aufgabe der politisch
Verantwortlichen, das zu verhindern! Das erklärte der
Bundesverband der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der
Antifaschisten (VVN-BdA) zum rechten Terror gegen Flüchtlinge in
diesen Tagen:
Seit Pegida sind Hass und Gewaltphantasien überall
öffentlich präsent. Die Vertreter und Vertreterinnen der
Politik, die sich in den letzten Wochen entsetzt zeigen und
pro-klamieren, es dürfe nicht sein, was seit Monaten täglich
passiert, haben es zugelassen. Da werden Hassparolen zu „Sorgen
der Menschen“, da werden Versammlungs- und Meinungsfreiheit
reklamiert, wo es gegen Menschenwürde geht.
Warum werden diese Nazi-Mobilisierungen erlaubt?
60 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht vor
Kriegen, Verfolgung, Umwelt-katastrophen und den Verwüstungen der
globalen Wirtschaftsordnung, die immer mehr Menschen die
Lebensgrundlagen raubt. Die wenigsten von ihnen schaffen es weiter als
in ein Nachbarland. Die aktivsten, entschiedensten, mutigsten wagen den
Weg über das Meer, um die Festung Europa zu erreichen. Tausende
von ihnen ertrinken unterwegs.
Die europäische Abschottungspolitik ist verantwortlich für das Elend der Flüchten-den.
Die Antwort der Regierenden auf die humanitäre
Katastrophe, die ihre Politik verur-sacht, lautet, man müsse
Schleppern das Handwerk legen. Die Verteidigungsministerin (!)
möchte Tunesien bei der Sicherung der Grenzen unterstützen,
in Afrika wird mit Dik-tatoren verhandelt, wie sie Bürger und
Bürgerinnen an der Ausreise hindern sollen. Die Liste angeblich
sicherer Herkunftsländer wird immer länger.
Die Antwort auf die Katastrophe ist offensichtlich ein entschiedenes „weiter so...“
Ca. 800.000 Flüchtlinge werden bis Ende 2015 hier
erwartet – und eines der reichsten Länder der Welt
erklärt täglich den Ausnahmezustand: Geflüchtete werden
in Contai-nern, Zelten und Turnhallen untergebracht, Landkreise und
Gemeinden erklären sich „überfordert vom Ansturm der
Flüchtlinge“. (Un-)Verantwortliche Minister erregen sich
über „Wirtschaftsflüchtlinge“, die nur „in
unsere Sozialsysteme“ einwandern wollen.
So schaffen Politiker das Ressentiment, dessen gewaltsamen Ausdruck sie nun bekla-gen.
„Bekämpfung der Fluchtursachen“
bedeutet eine grundsätzliche Änderung der Struktur der
Weltwirtschaft und der Politik. Es sind die Auflagen von IWF und
Weltbank, die Menschen in vielen Ländern der Welt ihrer
Existenzgrundlagen berauben. Es ist die Po-litik der Destabilisierung
„ungeliebter“ Regierungen, die Lieferung von Waffen in
Kri-sengebiete, die Kriege befeuern, es ist die Kooperation mit
Diktatoren und Kleptokraten, die dafür sorgt, das die
Verhältnisse bleiben, wie sie sind.
Flucht ist der Ausdruck der Verhältnisse, die deutsche und europäische Politik we-sentlich zu verantworten haben.
- Wir fordern eine grundsätzliche Abkehr von der Politik der Abschottung.
- Wir fordern die menschenwürdige Aufnahme der Geflüchteten.
- Wir fordern das Verbot der NPD und aller anderen Nazistrukturen und -umtriebe.
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der Antifaschisten
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