30.08.2015
Dortmunder Neonazi wegen "Heidenau-Rabatt" angezeigt
Nazis bieten
Stahlkugeln und andere "Utensilien“ an, die Rechte in Heidenau
und anderswo gegen Flüchtlinge und Antifaschisten einsetzen
können
Der WDR berichtete in Funk und TV über
eine Anzeige der VVN-BdA gegen die Dortmunder Naziszene: Eine
Rabatt-Aktion in einem rechtsextremistischen Internetversand
könnte juristische Konsequenzen haben. Der Dortmunder Ratsherr und
Neonazi Michael Brück bietet dort unter anderem Sturmhauben und
Zwillen zu Sonderkonditionen für Rechtsextremisten in Heidenau an.
Michael Brück, Ratsvertreter der "Rechten", wurde
Anfang Juni von der Polizei in Gewahrsam genommen, nachdem er mit
anderen Neonazis vor einem Flüchtlingscamp gehetzt hatte. Mehrere
Anzeigen sind nun wegen der Rabatt-Aktion schon bei der Dortmunder
Polizei eingegangen. Auch die Vereinigung der Verfolgten des
Naziregimes wird Strafanzeige stellen, so Iris Bernet-Leushacke,
Sprecherin des Verbands. "Nicht nur in Heidenau sondern überall,
wo Geflüchteten-Unterkünfte errichtet werden, soll hier eine
Pogrom-Stimmung erzeugt werden. Und der Versand trägt die
Utensilien dazu bei."
Staatsanwaltschaft wird Anzeigen prüfen
Die Dortmunder Polizei kann sich zu den
Erfolgsaussichten dieser Anzeigen noch nicht äußern, geht
aber jeder einzelnen nach, so Polizei-Sprecher Oliver Peiler: "Wir
werden diese an die Staatsanwaltschaft in Dortmund übergeben mit
der Bitte, diese rechtlich zu würdigen. Die Staatsanwaltschaft
wird dann die Aufgabe haben, tatsächlich zu prüfen, ob in
diesem Text in irgendeiner Form strafrechtliche Inhalte enthalten sind."
Stand: 26.08.2015, 16.43 Uhr. Am selben Tag sendet WDR den Kommentar zu "Heidenau-Rabatt":
"Sie sind eine Schande für unser Land"
Der Dortmunder Ratsherr Michael Brück (Die Rechte)
bietet in seinem Online-Handel einen "Heidenau-Rabatt" an. Jeder
Besteller aus dem Landkreis Sächsische Schweiz erhält demnach
Rabatt auf Aufkleber und Pfefferspray. Für eine Zwille gibt es "50
Stahlkugeln gratis". Ein Kommentar von Gerald Baars.
"Unser Land ist ein freiheitlich demokratischer
Rechtsstaat. Ein Nachrücker im Dortmunder Rat will das
ändern. Der Neonazi verkauft Online Aufkleber mit
ausländerfeindlichen Hassparolen, Sturmhauben, Pfefferspray und
Zwillen mit Stahlkugeln an die so genannten couragierten Volksgenossen
in Heidenau mit Heidenau-Rabatt. Sein Aufruf: 'Schlagt zu!' wird nur in
einer Fußnote relativiert. Gemeint sei: beim Online-Kauf. Damit
seine Kasse klingelt. Erst predigt er Hass, verkauft die
Brandsätze, und Dumpfbacken sollen für ihn das Feuer legen.
Und wenn sie später vor Gericht kommen, kann der angehende Jurist
sie noch gewinnbringend verteidigen. Eine infame, vorsätzliche
Anstiftung zu Ausländerhass und Gewalt aus kommerziellem
Interesse. Wenn Ratsmitglied Michael Brück hetzt: 'Ausländer
raus!' antworte ich, Nazis wie Brück haben hier nichts zu suchen.
Sie sind eine Schande für unser Land. Sie sollten verschwinden,
vielleicht nach Nordkorea. Dort hätten Sie einen Führer.
Siehe auch:
wdr.de: Dortmunder Ratsherr wegen "Heidenau-Rabatt" angezeigt: "Utensilien, die zu Pogrom-Stimmung beitragen"
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