02.08.2015
Der Kriegskurs der
AKP-Regierung muss gestoppt werden!
Erklärung
der Demokratischen Arbeitervereine DIDF
Die DIDF-Stellungnahme zu
neuste Entwicklungen in der Türkei wurde uns jetzt zugesandt.
Die VVN-BdA schließt sich an: „Wir fordern von der
Bundesregierung, dass sie endlich ihre Politik zur Türkei
ändert, jegliche Waffenexporte in die Türkei und die
Region stoppt sowie ihren Beitrag zur friedlichen Lösung der
kurdischen Frage, durch die Aufhebung des PKK-Verbotes,
leistet.“
Der Kriegskurs
der AKP-Regierung muss gestoppt werden!
Die Türkei wird gegenwärtig
durch die unberechenbare und gefährliche Politik der AKP-
Regierung in ein Chaos gestürzt, das schwerwiegende Folgen
für die Menschen in der Türkei, aber auch
für den ganzen Nahen- Osten haben würde.
Der grausame Anschlag am 24. Juli 2015 in Suruc,
wo 32 junge Menschen getötet und über 100 verletzt
wurden, war ein deutliches Warnzeichen dafür, wie unbehelligt
der IS in der Türkei sich bewegen kann. Alles deutet darauf
hin, dass dieser schrecklicher Anschlag verhindert werden
könnte, wenn die Regierung entschiedener gegen den IS
vorgegangen wäre und diese nicht so walten ließe wie
bisher. Inzwischen ist die Terrorgruppe IS in der Türkei
ziemlich gut organisiert, und über kurz oder lang wird der IS
auch ein großes Problem in der Türkei sein.
Die
AKP–Regierung auf Kriegskurs
Die AKP- Regierung, insbesondere der
Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan, haben die Ergebnisse der
Wahlen vom 7. Juni nicht verkraften können. Mit den Wahlen
endete die Alleinherrschaft der AKP, das angestrebte
Präsidialsystem, die „ein Mann
Diktatur“-Pläne von R. Tayyip Erdogan. Trotz
jegliche Hindernisse hat die HDP die undemokratische 10%-Hürde
überwunden und 13% der Stimmen auf sich vereinigen
können.
Nun versucht die AKP durch eine schier
ungezügelte Gewalt und Repressionswelle (seit dem 24. Juli
sind im Zuge der Verhaftungswelle ca. 1300 Menschen verhaftet,
oppositionelle Medien wie die Tageszeitung Evrensel und Gündem
bedroht, an die 100 Internetseiten unterschiedlicher Nachrichten
Portale gesperrt, friedliche Proteste von der Polizei brutal
angegriffen und verboten, sogar Beerdigungszeremonien verhindert
worden), Angst und Chaos zu verbreiten. Doch die breite Masse der
Menschen in der Türkei, welcher Ethnie und Religion sie auch
angehören mögen, haben den Krieg und die Repressionen
satt. Sie wollen Freiheit und Demokratie.
Schein-Angriffe
auf IS-Stellungen – Gezielte Angriffe auf kurdische Stellungen
Nachdem der IS türkische Soldaten an der
türkisch–syrischen Grenze angegriffen hat und der
internationale Druck immer größer wurde,
bombardierte die Türkei Stellungen des IS. Beobachter jedoch
berichten, daß das türkische Militär nur
unbedeutende oder gar längst verlassene Stellungen des IS
bombardieren würde, aber dafür um so heftiger die
PKK-Stellungen in Nord-Irak und Ost-Türkei angreifen
würde.
Zeitgleich mit den Angriffen auf kurdische
Einheiten, kündigte Erdogan den Friedensprozess mit den Kurden
auf.
Unterdessen versucht die AKP mit der
bereitwilligen Hilfe der rechtsradikalen MHP
(Nationale-Bewegungs-Partei) die HDP zu schwächen, damit im
Falle einer Neuwahl, die HDP nicht die 10% Hürde schaffen
kann. Trotz allen Hasses und Gewalt, die die Kurden und die HDP
begegnen, geben sie nicht auf weiterhin nach Dialog und Frieden zu
rufen.
Türkeilhilfe
stoppen
Die westlichen Staaten und allen voran die BRD
sollten die Türkei nicht unterstützen.
Die Genehmigung der Waffenexporte an die
Türkei und die Stationierung von Patriot-Raketen in der
Türkei durch die Bundesregierung, das sture Festhalten am
PKK-Verbot durch das Bundesinnenministerium, die zur
Verfügungstellung von geheimdienstlichen Information an die
Türkei durch die NATO oder die Verhaftung von
türkischen und kurdischen Oppositionellen spielen
ausschließlich in die Hände des fast schon
diktatorisch regierenden Erdogans und seiner AKP. Somit wird deren
Politik in Syrien, die Unterstützung des IS, der Kriegskurs
gegen die KurdInnen, der islamistische Kurs gegen AlevitInnen,
ChristInnen und Nicht-Gläubige, die neoliberale
Wirtschaftspolitik und die krasse Ausbeutung von ArbeiterInnen, die
sexistische Politik gegen Frauen oder die autoritäre Politik
gegen junge Menschen direkt und indirekt durch die BRD, die EU oder die
NATO gefördert.
Wir fordern von der Bundesregierung, dass sie
endlich ihre Politik zur Türkei ändert, jegliche
Waffenexporte in die Türkei und die Region stoppt sowie ihren
Beitrag zur friedlichen Lösung der kurdischen Frage, durch die
Aufhebung des PKK-Verbotes, leistet.
Unsere Solidarität gilt den Stimmen nach
Frieden und Demokratie in der Türkei. Freiheit statt Gewalt /
Solidarität statt Spaltung / Demokratie statt Diktatur.
Wir fordern von der türkischen Regierung:
- Wiederaufnahme des Friedensprozesses
- Sofortiger Stopp der sog.
„Anti-Terror-Operationen“
- Respekt des politischen Willens, der aus den
Parlamentswahlen hervorging!
- Hände weg von der Presse- und
Meinungsfreiheit!
- Freilassung aller verhafteten Oppositionellen!
- Einrichtung eines humanitären
Korridors nach Rojava!
NO PASARAN – NEIN ZUM KRIEG
Bundesweite Großdemonstration
in Köln am Samstag, 8. August 2015, 12 Uhr Ebertplatz
Wenige Tage nach dem Mordanschlag in Pirsûs
(Suruç) an eine Kobanê-Aufbaudelegation von Jugendlichen
der SGDF durch ein mutmaßliches IS-Mitglied eskaliert die
AKP-Regierung die Situation in der Türkei zunehmend. Fast 1000
kurdische, alevitische und revolutionäre AktivistInnen wurden
bisher verhaftet. Trotz eines Waffenstillstandes bombardiert die
türkische Luftwaffe wieder PKK-Stellungen in den Kandil-Bergen und
setzt den Hauptverhandlungsführer des Lösungsprozesses auf
kurdischer Seite, Abdullah Öcalan, einer Totalisolation aus.
Festnahmeterror der türkischen Polizei
Seit dem 24.7. läuft eine großangelegte
Festnahmewelle der türkischen Polizei gegen kurdische, alevitische
und linke AktivistInnen. Sie sind mehrheitlich Mitglieder der HDP
(Demokratische Partei der Völker) und der DBP (Demokratische
Partei der Regionen), denen die Mitgliedschaft in der PKK vorgeworfen
wird.
Straßenkämpfe im Stadtteil Gazi in Istanbul
Bei einer Festnahme in Istanbul wurde eine Aktivistin
von der Polizei ermordet. Aufgrund der tagelangen Angriffe durch die
Polizei auf ihre Beisetzungszeremonie in einem alevitischen Gebetshaus
(Cem-Haus) im Stadtteil Gazi, konnte der Leichnam nicht beigesetzt
werden. Der Stadtteil Gazi, der als Hochburg der türkischen Linken
in Istanbul gilt, ist seit Beginn der Verhaftungen in einem
Ausnahmezustand, wo es zu Auseinandersetzungen zwischen Protestierenden
und der Polizei kommt.
Türkische Luftwaffe bombardiert PKK-Stellungen im Nord-Irak und Ost-Türkei
Zeitgleich begann die türkische Luftwaffe trotz des
Waffenstillstandes, Stützpunkte der PKK im Nordirak und im Osten
der Türkei zu bombardieren. Unter den Zielen waren auch von
ZivilistInnen bewohnte Gebiete. Mehrere Guerilleros der PKK starben bei
diesen Angriffen. Die AKP und Staatspräsident Erdogan bringen
durch diese Angriffe nicht nur, den seit mehreren Jahren mühselig
aufgebauten Lösungsprozess zwischen der PKK und der Türkei
zur friedlichen Beilegung des Kurdistan-Konfliktes in große
Gefahr. Sie stürzen das Land dadurch für machtpolitische
Interessen geradewegs in den Chaos eines Bürgerkrieges, indem sie
allen Kräften im Land, die für die Demokratisierung der
Türkei einstehen, den Krieg erklären.
Das türkische Militär zerstört die Umwelt in Kurdistan
Der Krieg des türkischen Staates ist nicht nur ein
Krieg gegen die Menschen, sondern ebenfalls ein Krieg gegen die Natur.
Die Bombardements, der Bau der Militärstationen und
Militärstraßen, die Verbrennung und Rodung von Wäldern
und der Bau von riesigen Staudämmen und Kraftwerken zerstört
das natürliche Gleichgewicht, das natürliche Leben in dem die
Menschen jahrtausendelang im Einklang mit der Natur lebten. Tausende
Tier- und Pflanzenarten leiden unter diesem Angriff auf die Flora und
Fauna Kurdistans. Die Dorfverbrennungen taten ihr übriges, indem
sie die Menschen in die Städte zwangen und sie von ihrer
natürlichen Umgebung entrissen.
Das eigentliche Ziel Erdogans/der AKP ist die absolute Macht in der Türkei
Seit den Parlamentswahlen am 7. Juni 2015 kann die AKP
in der Türkei nicht alleine regieren. Der Einzug der
links-liberalen HDP in das Parlament verhinderte die absolute Mehrheit
der AKP. Somit konnte Erdogan das von ihm angestrebte
Präsidialsystem nicht durchsetzen. Der friedliche Kurs der HDP,
ihr Einsatz zur Lösung der kurdischen Frage und zur
Demokratisierung der Türkei machte sie zu einer großen
demokratischen Oppositionspartei, die Erdogans autoritären Kurs
und seine Alleinherrschaft stoppen konnte. Die einzige Möglichkeit
dazu bietet nur noch eine unter kriegerischen und aggressiven
Umstände stattfindende Neuwahl in der Türkei.
Rojava ist Erdogan/der AKP ein Dorn im Auge
Eine demokratische Selbstverwaltung der Völker
unter der Federführung der PYD, die sich von den Ideen Abdullah
Öcalans inspirieren lässt, ist der Alptraum des
türkischen Staates. Sie bricht zudem mit allen antidemokratischen,
rassistischen und sexistischen Dogmen der Staaten in der Region und
stellt deshalb eine Revolution dar. Auch der türkische
Ministerpräsident Ahmet Davutoglu erklärte mehrmals genauso
wie Tayyip Erdogan, dass sie keine in ihrem Auge „Spaltung“
in Syrien zulassen werden, womit die Demokratische Autonomie in Rojava
gemeint ist.
Das AKP-IS Bündnis
Um ihre hegemonialen Ansprüche in Syrien zu
erreichen unterstützte Erdogans AKP die Terrorbanden des IS, was
nicht nur politisch-pragmatische, sondern auch ideologische Gründe
hatte. Nur mit dieser Unterstützung konnte der IS den Genozid an
die EzidInnen in der Region Shengal (Irak) durchführen.
Tausende Menschen, insbesondere ezidische Frauen, wurden
durch den IS verschleppt, vergewaltigt, auf Sklavenmärkten
verkauft oder auf brutalste Art ermordet. Auch der größte
Angriff des IS auf Kobanê ab September 2014 wäre ohne
die Unterstützung der AKP nicht möglich. Dass der IS heute
nicht mehr von der AKP kontrolliert werden kann, ist für sie eine
verkraftbare Nebenerscheinung. Denn dieser ist die Kraft, die das
Projekt Rojava angreift und zudem ideologisch nicht entfernt ist von
Erdogans Linie. Die aktuellen Bombardierungen der IS sind deshalb nur
eine Farce. Das eigentliche Ziel ist die Schwächung der KurdInnen
für den eigenen Machterhalt, notfalls mit einem Krieg. Unterdessen
erklärte die NATO, trotz internationaler Kritik aus Politik und
Gesellschaft, der Türkei ihre „vollste
Solidarität“
Die BRD, die EU und die NATO unterstützen die Türkei
Die Genehmigung der Waffenexporte an die Türkei und
die Stationierung von Patriot-Raketen in der Türkei durch die
Bundesregierung, das sture Festhalten am PKK-Verbot durch das
Bundesinnenministerium, die starke wirtschaftliche und ökonomische
Zusammenarbeit der EU mit der Türkei, die zur Verfügung
Stellung von geheimdienstlichen Information an die Türkei durch
die NATO oder die Verhaftung von türkischen und kurdischen
Oppositionellen (ATIK und NAV-DEM) spielen ausschließlich in die
Hände des fast schon diktatorisch regierenden Erdogans und seiner
AKP. Somit wird deren Politik in Syrien, die Unterstützung des IS,
der Kriegskurs gegen die KurdInnen, der islamistische Kurs gegen
AlevitInnen, ChristInnen und Nicht-Gläubige, die neoliberale
Wirtschaftspolitik und die krasse Ausbeutung von ArbeiterInnen, die
sexistische Politik gegen Frauen oder die autoritäre Politik gegen
junge Menschen direkt und indirekt durch die BRD, die EU oder die NATO
gefördert.
Wir dürfen nicht mehr weiter zuschauen, wie
Millionen Menschen Opfer der Machtbesessenheit von Recep Tayyip Erdogan
und seiner AKP werden!!!
Schluss mit dem Kriegskurs des türkischen Staates!!!
Schluss mit der Isolationshaft gegen Abdullah Öcalan!!!
Freiheit für alle politischen Gefangenen!!!
Wir fordern von der
Bundesregierung, dass sie endlich ihre Politik zur Türkei
ändert, jegliche Waffenexporte in die Türkei und die Region
stoppt sowie ihren Beitrag zur friedlichen Lösung der kurdischen
Frage, durch die Aufhebung des PKK-Verbotes, leistet!!! Rojava muss
endlich anerkannt werden!!!
Es lebe die Geschwisterlichkeit der Völker!!! Hoch die Internationale Solidarität!!!
Kommt zur bundesweiten Demonstration nach Köln, 12:00 Uhr, Ebertplatz, am 8. August 2015 !!!
Aufrufende Organisationen:
NAV-DEM (Kurdisches demokratisches Gesellschaftszentrum,
BRD) /// AvEG-Kon (Konföderation der unterdrückten
MigrantInnen von Europa) /// TJKE (Einheit der kurdischen Frauen
Europa) /// SKB (Einheit sozialistischer Frauen) /// AABF
(Föderation der alevitischen Vereinigungen BRD) /// BDAS (Bund der
Alevitischen Studierenden e.V.) /// ATIF (Föderation der
ArbeiterInnen aus der Türkei BRD) /// Yaşanacak
Dünya/devrimci proletarya (für eine lebenswerte
Welt/revolutionäre ProletarierInnen) /// DIDF (Föderation der
demokratischen ArbeiterInnen-Vereine) /// ADHK (Föderation der
demokratischen Völker, Europa) /// Nor Zartonk /// ADEF
(Föderation der demokratischen Dersim-Vereinigungen, Europa) ///
FKÊ (Föderation der Ezidischen Vereine) /// Young Strougle
/// FEDA(Föderation der demokratischen AlevitInnen) /// MDDP
(Partei des demokratischen Wandels Mesopotamien) /// FCIK
(Föderation der islamischen Gesellschaften) /// YXK(Verband der
Studierenden aus Kurdistan) /// Cîwanên Azad ///
Jinên Cîwanên Azad /// FIDEF (Föderation der
ArbeiterInnen-Vereine der BRD) /// KCD-E (Demokratischer
Gesellschaftskongress der Kurden, Europa) /// SYKP (Trotzdem
Sozialistische Partisi) /// ÖDA (Freiheit und Solidarität,
BRD) /// YSGP (Partei der grünen und linken Zukunft) /// PIK
(Islamische Partei Kurdistans) /// ASM (Rat der Exilierten, Europa) ///
KKP (Kommunistische Partei Kurdistans) /// Aktionsgruppe für den
Aufbau der dritten Reihe /// BIR-KAR (ArbeiterEinheit) /// Assembbly of
Armenians of Eurpe Sektion Deutschland(Rat der ArmenierInnen Europa)
Rückfragen, Unterstützung des Aufrufes, Presseanfragen an:
Nav-Dem – Demokratisches Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland e.V.
Neuestr. 38 , 40213 Düsseldorf
Telefon : 0211 17 11 451
Fax : 0211 86 93 23 68
Handy : 0157 33 88 12 94
E-Mail : info[at]navdem[dot]com
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