25.06.2015
Die USA führen den
Krieg gegen den Terror weltweit, aber nicht im eigenen Land
Rechter
und rassistischer Terror wird zum „Hassverbrechen“
zurückgestuft
Unsere Aufzeichnungen in
VVN-Medien zum Terrorismus nach 9/11, das heißt 11. September
2001, werden derzeit erneut bestätigt, diesmal u.a. von der
„Süddeutschen Zeitung“. Die
afroamerikanische Kirche „Mutter Emanuel“ in
Charleston war Schauplatz des Verbrechens des 21-jährigen
Neonazis Dylann Roof, der hier am 17. Juni neun Menschen aus
rassistischen Gründen erschoss. Das nehmen Medien, nicht nur
die SZ, zum Anlass, auf die terroristische Hauptgefahr von rechts
aufmerksam zu machen, die hausgemacht sei.
Aus den
Medien:
US-Präsident Barack Obama betont immer
wieder, er wolle hart gegen islamistische Terroristen vorgehen. Jetzt
zeigt eine Studie, die tödlichste Bedrohung kommt aus dem
eigenen Land.
http://www.blick.ch/news/ausland/hauptgefahr-geht-nicht-von-radikalen-muslimen-aus-in-den-usa-ist-der-terror-hausgemacht-id3906340.html
WAZ: Die Gefahr aus dem eigenen Land - Kommentar
von Dirk Hautkapp zum Terror in USA
http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/WAZ-Die-Gefahr-aus-dem-eigenen-Land-Kommentar-von-Dirk-Hautkapp-zum-Terror-in-USA-4393851
Zurück
ins Jahr 2001. Damals schrieben wir über das Echo aus der
rechten Szene auf 9/11:
Auf der Homepage des Nationalen Widerstandes Ruhr
wurden laut „Blick nach rechts“ schon seit
Jahresanfang Terroraufrufe des „Weißen Arischen
Widerstandes“ verbreitet. Unter Bezugnahme auf William
Pierce, Führer der Neonazis in USA, wurden Gesinnungskameraden
zum Krieg gegen das ZOG-System aufgerufen, wobei ZOG für
„zionist occupied government“ stand. In
„Turner Diaries“, ein Kultbuch der internationalen
Naziszene, wurde sogar ein Selbstmordattentat mittels eines mit
Atomwaffen beladenen Flugzeugs, das auf das Pentagon stürzt,
vorweggenommen. All diese faschistischen Kriegsszenarien durften in
Deutschland und in USA ungehindert verbreitet werden. Und dabei soll es
bleiben. Denn es meldet die „Frankfurter Rundschau“
am 22. September 2001: „NPD-Anwalt Mahler wird nicht
strafrechtlich belangt“. Mahler hatte das Wirken der
„opferbereiten Krieger“, der
Selbstmordattentäter per Flugzeugabsturz am 11. 9.
gewürdigt.
Zu einem anderen US-amerikanischen
Rechtsterroristen, Timothy McVeigh, unterhielten die Duisburger
„Jungen Nationaldemokraten“ Kontakt. McVeigh wurde
kürzlich in den USA hingerichtet. Er hatte 1995 das Attentat
von Oklahoma begangen, dem 168 Menschen zum Opfer fielen. Die
NPD-Jugend: Tim McVeigh reihe sich ein „in die ewigen
Kriegerreihen der Helden unserer Bewegung“.
Antijüdische und antikommunistische Attentate propagiert auch
der in Lübeck einsitzende Polizistenmörder und
Neonazi Kay Diesner. Auch er preist die „Turner
Diaries“ an, und seine Terroraufrufe passieren die
Knastkontrollen der deutschen Gefängnisse.
Die Anschläge von New York und Washington
seien „ein Befreiungskrieg“, sie seien
„eminent wirksam und deshalb rechtens,“ schreibt
NPD-Starjurist Horst Mahler, der in New York das Zentrum des Judentums
ausgemacht hat, das jetzt militärischen Angriffen ausgesetzt
sei. „Schöne Bilder, wirklich sehr schöne
Bilder“, wird in rechtsgerichteten Internet-Chats angesichts
des brennenden World Trade Centers gejubelt. Und die DVU thematisiert
bereits vieldeutig Anschläge gegen Juden auch in Deutschland,
rät jedoch davon ab, weil dies eine antideutsche Hetze
auslösen könnte.
Von einem „kriegerischen
Befreiungsschlag der freien Welt gegen die imperialistische Politik der
USA und ihrer Verbündeten“ spricht die NPD in einer
in Lübeck verbreiteten Erklärung. Dass es zivile
Opfer gab, wird als „Kollateralschaden“ bezeichnet.
Nicht nur diese „längst
überfällige Befreiungsaktion gegen die USA“
und die „zionistische Oligarchie“, so das
„Bündnis Rechts“ der norddeutsche
„Freien Kameradschaften“, löst bei
Neonazis Zufriedenheit aus. Auch die Streichung von 40 Millionen DM
Haushaltsmitteln für den Kampf gegen den Rechtsextremismus
(siehe Frankfurter Rundschau vom 24.09.01) und das Anheizen
der staatlichen Fremdenfeindlichkeit mittels regierungsamtlichen
Maßnahmen der „inneren Sicherheit“
erfreut die Neonazis. Sie nehmen diese Maßnahmen zum Anlass,
noch manche Forderung drauf zu satteln: Die NPD Schleswig-Holstein
sieht zwar in der „islamischen Welt einen
natürlichen Bündnispartner“, dem allerdings
nur „außenpolitisch unsere volle
Unterstützung“ gehöre. Das deutsche Volk
werde seinen „Freiheitskampf selbst nur dann effektiv
führen können, wenn es zu seiner nationalen
Identität und völkisch geprägten Kultur in
einer ethnisch homogenen Gemeinschaft zurückfindet.“
(geschrieben 2001 von Ulrich Sander)
NSU und die Turner-Diaries
Auch der NSU kann mit den Turner-Diaries in Verbindung
gebracht werden: "Auch bei den Hausdurchsuchungen nach dem Auffliegen
des NSU bei den Angeklagten André Eminger und Ralf Wohlleben
wurden die „Turner-Tagebücher“ auf ihren Computern
gefunden. Es kann davon ausgegangen werden, dass der NSU und seine
UnterstützerInnen diese und weitere für den neonazistischen
bewaffneten Kampf relevante Schriften gelesen haben." (http://www.nsu-watch.info/2014/10/taten-und-worte-neonazistische-blaupausen-des-nsu/)
Am 21. Juni 2015 kommentiert die
„Süddeutsche Zeitung“:
Gewalt in den
USA - Terrorismus, selbst hergestellt - Anschläge auf Schwarze
gelten als normale Verbrechen
http://www.sueddeutsche.de/politik/gewalt-in-den-usa-terrorismus-selbst-hergestellt-1.2530580
„Alle
reden nur“
In
Charleston trauern Hunderte am Ort des Attentats. Indes zeigt ein
Manifest, wie hasserfüllt der Täter gewesen sein muss
http://www.sueddeutsche.de/politik/usa-alle-reden-nur-1.2530857
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