17.06.2015
20.06.2015:
Solidarität mit Griechenland erfordert auch
für Frieden, Abrüstung und Menschenrechte zu
demonstrieren
Die Kooperation für
den Frieden und der Bundesausschuss Friedensratschlag rufen gemeinsam
dazu auf, am 20. Juni, dem internationalen Weltflüchtlingstag
und dem Beginn der weltweiten Griechenland-Solidaritätswoche,
sich an der zentralen Demonstration und Kundgebung „Europa
anders machen“ in Berlin zu beteiligen.
Die EU verstärkt ihre militarisierten
Antworten und betreibt mit Frontex nicht nur Flüchtlings-
Abschirmung sondern nimmt zugleich den Tod von tausenden
Flüchtlingen in Kauf. Wenn im Mittelmeer der
Flüchtlingsstrom mit ausgeweiteten kriegerischen Mitteln
unterbunden werden soll, droht ein Krieg gegen die Opfer der auch von
der NATO mit verursachten Kriege. Nicht gewaltsame Mittel gegen die
Flüchtlingsbewegungen, sondern der Einsatz von an den
Fluchtursachen ansetzenden zivilen Mitteln wird die humanitäre
Krise wenden können. Ein militärisches Mandat zur
gewaltsamen Flüchtlingsbekämpfung für die EU
darf nicht erteilt werden. Die Zahl der Griechenland erreichenden
Flüchtlinge steigt weiter. An Griechenland ergeht die
Aufforderung, für diese Menschen humanitäre
Mindeststandards zu garantieren, und an die EU-Staaten, diese durch
weitere humanitäre Aufnahmeprogramme, Resettlement, erweiterte
Familienzusammenführung in Kooperation solidarisch zu
unterstützen und auszuweiten. Während den
Flüchtlingen durch EU-Staaten Menschenrechte vorenthalten
werden, macht sich die EU an anderen Orten der Welt zu ihrem
Fürsprecher. Dabei ist es gerade die neoliberale EU-Politik,
die durch die Missachtung sozialer Menschenrechte für massive
Fluchtbewegungen mitverantwortlich ist.
Dieser Widerspruch gilt auch für die
Griechenland-Politik der Bundesregierung und EU. Jahrelang wurden
Griechenland Kredite geradezu aufgedrängt, u.a. auch
für den Export von deutschen Rüstungsgütern,
die zwischen 2002 und 2011 ein gutes Viertel aller griechischen
Rüstungsimporte ausmachten. Ermöglicht wurden diese
Verträge durch Korruption auf beiden Seiten. Gemessen am BIP
ist Griechenland nach den USA das NATO-Land mit dem höchsten
Anteil an Militärausgaben. Das darf keine griechische
Regierung fortsetzen. Notwendig sind vielmehr friedenspolitische
Initiativen zur Verständigung besonders mit der
Türkei aber auch zur Lösung des Zypernkonfliktes.
Deutsche Rüstungsexporte nach
Griechenland sind mitverantwortlich für die Schuldenkrise des
Landes. Wir fordern den konsequenten Stopp aller
Rüstungsexporte. Darüber hinaus verlangen wir, dass
die Verantwortlichen der mit den Rüstungsgeschäften
einhergehenden Schmiergeldzahlungen zur Rechenschaft gezogen werden.
Reiner Braun, Philipp Ingenleuf, Dr. Jens-Peter
Steffen, Renate Wanie, Lühr Henken, Willi van Ooyen
Für die Kooperation für den
Frieden - Für den Bundesausschuss Friedensratschlag
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